Wenn die Katze nicht fressen will: Gründe für Appetitlosigkeit

Wenn die Katze nicht fressen will: Das kannst Du tun, um sie zum Fressen zu animieren

Will eine Katze nicht fressen, können harmlose Ursachen oder gesundheitliche Probleme dahinter stecken. Manche sind häufiger als andere und mit diesen wollen wir uns in diesem Artikel beschäftigen.

Unwohlsein, Bauchschmerzen und Übelkeit verschaffen sich häufiger Ausdruck durch Appetitlosigkeit – das gilt für Katzen genauso wie für uns Menschen. Der vielleicht wichtigste Unterschied zwischen uns und Samtpfoten: Fressen Katzen länger als 48 Stunden gar nichts, drohen ihnen bleibende Leberschäden!

Neben der Erforschung der Hintergründe für Appetitlosigkeit ist es also genau so wichtig, der betroffenen Katze die Nahrungsaufnahme möglichst schnell wieder schmackhaft zu machen!

Auf dieser Seite:

Appetitlosigkeit bei Katzen: Harmlose Gründe für das Fasten

Katzenkrankheiten, für die Appetitlosigkeit ein Anzeichen ist

Eine Katze zum Fressen animieren: Diese Strategien helfen

Katze zum Fressen zwingen? Über das Für und Wider einer Zwangsernährung

Fazit

Wenn die Katze nicht fressen will: Harmlose Gründe für Appetitlosigkeit

Hat eine Katze vorübergehend keinen Hunger, muss nicht zwangsläufig eine Krankheit dahinter stecken. Es gibt einige unbedenkliche Anlässe für Appetitlosigkeit bei Katzen, an die Halter auf Anhieb nicht denken.

Kastration und andere Operationen

Ist die Kastration ein schwerwiegender Eingriff für Katzen? Zumindest ist die Unfruchtbarmachung für weibliche Tiere anstrengender, als für Kater! Zwar handelt es sich in beiden Fällen um Routineoperationen (bei denen in den seltensten Fällen etwas schief geht), doch viele samtpfötige Patientinnen sind nach der Prozedur erst einmal längere Zeit außer Gefecht gesetzt.

Anders als bei Katern, muss bei weiblichen Katzen eine große Bauch-Operation zur Kastration oder Sterilisation durchgeführt werden. Es ist verständlich, wenn einem der Appetit nach solch einem Erlebnis erst einmal vergeht. Ob Katze oder Kater: Auch die Wirkung der Narkose führt dazu, dass ein Tier in den Stunden nach einer Operation oft keinen besonderen Appetit hat.

Wichtig zu wissen ist außerdem, dass sich die allgemeine Fressfreudigkeit von kastrierten Katzen und Katern in der Zeit nach der Unfruchtbarmachung reduzieren kann. Eine möglich Erklärung für dieses Phänomen ist, dass der Körper keine Sexualhormone mehr bilden muss und nun entsprechend einen geringeren Energiebedarf hat.

💡Kastration oder Sterilisation? Der Unterschied!

Katzen und Kater können beide sterilisiert oder kastriert werden. Bei einer Kastration von Katzen werden die kompletten Eierstöcke entfernt, während bei einer Sterilisation lediglich die Eileiter durchtrennt werden. Ähnliches gilt für Kater: Bei einer Sterilisation werden nur die Samenleiter abgebunden, wohingegen bei einer Kastration die Hoden aus dem Hodensack entfernt werden.

Wann sollte eine Katze nach der Kastration wieder fressen?

Solange die Narkose noch wirkt, dürfen weder Katze noch Kater etwas fressen: Es besteht die Gefahr, dass der Stubentiger durch die Wirkung des Medikaments erbricht! Da ein frisch kastriertes Tier ohnehin geschwächt ist, sollten unnötige körperliche Belastungen in der Zeit nach dem Eingriff vermieden werden.

Erst wenn sich eine Katze wieder einigermaßen sicher und koordiniert bewegt, darf sie wieder etwas zu Fressen bekommen. Zur Sicherheit sollte man hier auch zusätzlich Rücksprache mit der Tierärztin oder dem Tierarzt halten, denn nur sie wissen, wann die Narkose genau gesetzt wurde.

Glück haben Halter von Katern, denn sie bekommen meist noch am selben Tag des Eingriffs wieder Appetit. Kätzinnen zieht die Operation hingegen stärker in Mitleidenschaft, so dass sie oft erst am Tag danach wieder fressen möchten.

Katze will nicht fressen: Futterumstellung als mögliche Ursache

Warum gibt es heute plötzlich etwas anderes als gestern zu fressen? Katzen sind ausgesprochene Gewohnheitstiere – sich an ein neues Katzenfutter zu gewöhnen, fällt vielen nicht leicht. Unvermeidbar wird solch ein Wechsel allerdings, wenn dem Tier eine chronische Erkrankung wie Diabetes, oder die Chronische Niereninsuffizienz (CNI) diagnostiziert wurde.

Kann das bisher gewohnte Katzenfutter nicht mehr gegeben werden, sind oft Geduld und List vom Halter gefragt: Das neue Futter muss skeptischen Stubentigern möglichst so untergejubelt werden, dass der Futterwechsel kaum bemerkt wird. Das gelingt am besten durch eine allmähliche Gewöhnung.

💡Tipp: Ein neues Katzenfutter einschleichen

Der Trick besteht darin, die Menge des neuen Futters über einen Zeitraum von 14 Tagen vorsichtig zu erhöhen. Das geht so: Die Katze erhält zu Beginn ihr bekanntes Futter, welchem das neue Katzenfutter nur in geringer Dosis untergemischt wird. Die Menge eines Teelöffels ist für den Start ein guter Richtwert. Diese Dosis wird dann für vier Tage beibehalten. Ab Tag fünf kann die Menge auf zwei Teelöffel erhöht (gleichzeitig bitte die Menge des alten Futters um die gleiche Größe reduzieren!). Akzeptiert die Katze diese Mischung, können ab Tag acht drei Teelöffel untergemischt werden, ab Tag elf gibt es dann schon vier Teelöffel.

Manche Katzen haben nach acht Tagen den Absprung bereits geschafft und lassen sich ohne das Untermischen des alten Futters auf die neue Katzenfuttersorte ein. Doch jedes Tier ist anders und manche brauchen hierfür länger als 14 Tage. Die oben genannten Angaben stellen darum lediglich Richtwerte da, die Katzenhalter individuell an ihre Situation anpassen sollten.

Ein hohes Alter

Ab wann gelten Katzen eigentlich als alt? Haben Stubentiger ein Alter von 12 Jahren erreicht, sind sie offiziell Seniorenkatzen. Im höheren Katzenalter wird die Verdauung träger und der Energiebedarf kleiner. Es ist darum normal, wenn eine in die Jahre gekommene Samtpfote nicht mehr die gleichen Portionen schafft, wie noch in ihrer Jugendzeit.

Statt üppige Portionen serviert zu bekommen, ist es für Seniorenkatzen oft deutlich angenehmer mehrere kleinere Futterportionen über den Tag verteilt zu erhalten.


Weiterlesen: Wie alt ist meine Katze wirklich? Diese Tabelle zeigt das wahre Alter einer Katze!


Grund für Appetitlosigkeit: Woanders schmeckt es einfach besser!

Oft sagt man, dass Freigänger-Katzen mehr als nur ein Zuhause haben: Manche sind nämlich äußerst geschickt darin, sich in der Nachbarschaft auch bei anderen Katzenfreunden beliebt zu machen. Gut möglich, dass nicht nur hin und mehr als nur ein Leckerli für sie abfällt.

Wenn die Katze nicht fressen will und keine reine Wohnungskatze ist, ist sie also möglicherweise einfach satt, wenn es Zuhause etwas zu Fressen gibt. Verboten ist die Fütterung fremder Katzen übrigens nicht: Weder das Tierschutzgesetz, noch das Strafgesetzbuch sehen hierin ein Vergehen. Wird die Samtpfote nur hin und wieder verköstigt, haben die „Täter“ keinerlei Konsequenzen zu fürchten.

Stress als Ursache für Appetitlosigkeit

Viele Samtpfoten reagieren besonders empfindlich auf Stress durch Veränderung. Der Einzug vom Tierheim ins neue Zuhause, ein Umzug, oder auch der Auszug eines geliebten Familienmitglieds können den Tieren mental zu schaffen machen. Eine typische Quelle für solchen Stress ist auch, wenn plötzlich ein Baby mit im Haushalt lebt.

Oft hilft es solchen Fällen bereits, das Lebensumfeld des Haustieres ruhiger zu gestalten, indem zum Beispiel mehr Rückzugsmöglichkeiten geschaffen werden. Einzelkatzen können übrigens auch Stress empfinden, wenn sie regelmäßig viele Stunden täglich alleine Zuhause sein müssen.

Die Anschaffung einer zweiten Katze führt langfristig zu einer höheren Lebenszufriedenheit, weshalb Halter von Einzelkatzen diese Maßnahme überdenken sollten.

Krankheiten, die zu Appetitlosigkeit führen

Ist eine Katze weder frisch kastriert worden, noch von offensichtlichem Stress geplagt, müssen andere Gründe für die Appetitlosigkeit in Erwägung gezogen werden. Die folgenden Erkrankungen führen häufiger dazu.

Zahnschmerzen

Zahnfleischentzündungen und Zahnstein kommen Tierärzten zufolge bei fast 70 Prozent aller Hauskatzen vor. Leider machen sich Zahnscherzen oft erst bemerkbar, wenn die zugrunde liegende Erkrankung schon fortgeschritten ist.

Ein typisches Anzeichen ist Vermeidungsverhalten. Dieses zeigt sich Katzenhaltern durch bestimmte Verhaltensweisen ihres Haustieres: Kaut die Katze zum Beispiel nur noch einseitig? Oder lässt sie beim Fressen Futterstückchen plötzlich wieder aus dem Maul fallen? Ein anderes weiteres Symptom für Zahnprobleme ist Sabbern, welches auch unabhängig von der Nahrungsaufnahme auftritt.

Wer genau beobachtet, kann Zahnschmerzen bei seinem Haustier erkennen. Um Zahnfleischentzündungen und Zahnstein vorzubeugen, sollten Halter außerdem regelmäßige Gebisskontrollen bei ihren Haustieren einführen.

Auf folgendes gilt es dabei zu achten:

  • Hat die Katze starken Mundgeruch?
  • Gibt es gelblichen / bräunlichen Zahnbelag?
  • Sind dunkle Ablagerungen an den Zahnhälsen erkennbar?

Wichtig zu wissen: Faule Zähne bei Katzen sind mehr als nur ein optisches Problem! Werden sie längerfristig nicht behandelt, muss das Haustier Schmerzen ertragen, die durch eine rechtzeitige Behandlung vielleicht vermeidbar gewesen wären.

Da sich Zahnschmerzen so negativ auf das Fressverhalten auswirken, sind langfristig natürlich auch weitere gesundheitliche Erkrankungen durch eine Mangelernährung möglich.

Ein Abszess im Maul oder im Rachen

Unter einem Abszess versteht man prinzipiell ein mit Eiterflüssigkeit gefülltes Geschwür. Im Katzenmaul befinden sich zahlreiche Bakterien und andere Erreger, wodurch es speziell in diesem Bereich zur Abszessbildung kommen kann.

Solch ein Geschwür bereitet je nach Lage Schmerzen beim Fressen – die Konsequenz ist häufig eine verminderte Futteraufnahme.

Ein Abszess sollte vom Tierarzt behandelt werden! Die Eiterbeule kann plötzlich platzen und zu einer Blutvergiftung führen. Nur der Tierarzt kann die Beule vorsichtig öffnen und komplett entleeren. Dieser Prozess ist schmerzhaft und erfolgt darum üblicherweise unter einer leichten Narkose.

Parasitenbefall: Die Katze hat Würmer

Wurminfektionen kommen auch bei reinen Wohnungskatzen vor und bleiben gerade ihnen häufiger längere Zeit unentdeckt: Nicht immer rechnen Halter damit, dass sich ihr Tier auch in den eigenen vier Wänden mit Würmern infizieren kann.

Das Verspeisen von Mäusen und anderen kleinen Säugetieren ist zwar der häufigste Weg für eine Übertragung von Würmern, doch die Eier mancher Wurmarten kommen im Erdreich vor. Das gilt zum Beispiel für den Spulwurm: Seine Eier können an Schuhen und Kleidung anhaften und so in Haus und Wohnung getragen werden.


Zum Thema Wurmkur und der Frage, ob Katzen diese auch vorbeugend bekommen sollten, gibt es einen ausführlichen Artikel auf Cat-News.net: Wurmkur für Katzen: Was Halter darüber wissen sollten


Chronische Niereninsuffizienz (CNI)

Je älter eine Katze ist, umso wahrscheinlicher ist es, dass sie an einer Chronischen Niereninsuffizienz (CNI) leidet. Tierärzten zu Folge soll mittlerweile jede dritte Katze über zehn Jahren von der Nierenerkrankung betroffen sein.

Neben Appetitlosigkeit gehören auffallender Durst, verstärktes Urinieren und häufiges Erbrechen zu den bekannten Symptomen einer CNI bei Katzen.

Tumor

Tumore sind eine der häufigeren Katzenkrankheiten im Alter. Die Diagnose muss jedoch kein Todesurteil bedeuten: Tumore entstehen, wenn sich Körperzellen plötzlich unkontrolliert teilen und heranwachsen. Die daraus entstehenden Geschwüre müssen jedoch nicht immer bösartig sein.

Befindet sich ein solches Tumor im Maul oder Rachenbereich einer Katze, verweigert das betroffene Tier aufgrund von Schmerzen möglicherweise das Fressen. Ob ein Tumor tatsächlich Ursache der Appetitlosigkeit ist, kann nur die Untersuchung beim Tierarzt sicher zeigen.

Folgende Symptome kommen außerdem vor:

  • Verminderte Agilität
  • Probleme beim Fressen oder Schlucken
  • Gewichtsverlust
  • Allgemein schlecht verheilende Wunden

Vergiftungen

Ist meine Katze vergiftet worden? Vergiftungen kommen nicht nur bei Freigänger-Katzen vor. Auch in den eigenen vier Wänden gibt es allerhand Substanzen, die für Katzen giftig sein können. Symptome einer Vergiftung zeigen sich, wenn eines der folgenden Dinge gefressen wurde:

  • Putzmittel
  • Offen herumliegende Medikamente
  • Ratten- und Insektengifte
  • Dunkle Schokolade
  • Giftige Pflanzen
  • Kosmetika

Statistisch betrachtet kommen Vergiftungen bei Katzen im eigenen Haushalt sogar häufiger vor als draußen. Ob eine Vergiftung als Ursache für Appetitlosigkeit wahrscheinlich ist hängt davon ab, ob sich zusätzlich zum Hungerstreik eines, oder mehre, der folgenden Symptome beim Haustier zeigen:

  • Unruhe
  • Sabbern
  • Schmerzen
  • Erbrechen
  • Ohnmacht
  • Lähmungen
  • Zittern
  • Krampfanfällen

Falls der Verdacht besteht, dass eine Katze sich vergiftet haben könnte, sollten Halter mit ihrem Tier so schnell wie möglich eine Tierarztpraxis oder Tierklinik aufsuchen! Reste der giftigen Substanz können durch eine zeitnahe medizinische Behandlung aus dem Katzenmagen entfernt werden. Das Fortschreiten der Vergiftung und der mögliche Tod des geliebten Haustieres werden so möglicherweise verhindert.

Eine Katze zum Fressen animieren: Diese Strategien helfen

Wie gelingt es, eine Katze wieder zum Fressen zu bringen? Wurde die Katze erst vor kurzem adoptiert, ist die Lösung möglicherweise recht einfach: Das Tier ist bis dato vielleicht ein ganz anderes Katzenfutter gewöhnt gewesen! Damit die Katze ihren Hungerstreik beendet, sollten entsprechende Informationen dazu beim Tierheim (oder bei den bisherigen Haltern) eingeholt werden.

Kommt diese Lösung nicht in Frage, gibt es weitere Möglichkeiten die helfen können, eine Samtpfote im Hungerstreik wieder zum Fressen zu bringen.

Warmes Futter schmeckt besser als kaltes

Vor dem Hunger kommt bekanntlich der Appetit. Ein leicht angewärmtes Katzenfutter entfaltet seinen Geruch und sein Aroma intensiver als kaltes. Das Fressen von kalten Mahlzeiten liegt auch nicht unbedingt in der Natur von Katzen: Frisch erlegte Beutetiere haben normalerweise eine Temperatur zwischen 36 und 38 Grad. Das Futter einer Katze mit Appetitlosigkeit wird darum am besten auf etwa diesen Temperaturbereich aufgewärmt, bevor es serviert wird.

Die Fütterung mit einem Jagdspiel verbinden

Bei einigen Katzen setzt das Hungergefühl wieder ein, wenn sie ihre Mahlzeit (im übertragenen Sinne) selbst erlegen können. Ein Jagdspiel in Verbindung mit der Fütterung kann die Lust auf das Fressen darum positiv beeinflussen. Dieser Trick funktioniert allerdings nur bei Katzen, die trotz ihrer Appetitlosigkeit noch aufgeweckt und agil sind.

Schonkost für Katzen

Ist der gesundheitliche Zustand der Samtpfote bereits kritisch, gehört stattdessen besonders leicht verdauliche Kost auf den Speiseplan. Solch eine Schonkost für Katzen können Halter mit wenigen Zutaten auch Zuhause selbst zubereiten. Als Grundzutaten eignen sich Geflügel oder fettarmer Fisch. Sie werden ergänzt durch gut bekömmliche pflanzliche Zutaten.

💡Rezept: Schonkost für Katzen

Die verwendeten Mengen sind variabel und müssen auf den eigenen Bedarf individuell angepasst werden. So geht’s: Der fettarme Fisch (oder das Geflügel) werden mit Reis oder Karotten in einem Verhältnis von 70 zu 30 gemischt. Die Karotten (oder der Reis) werden gekocht. Während dessen wird das Fleisch (oder Fisch) mit wenig Wasser in einem Topf gedünstet. Nachdem sie gar sind, werden alle Zutaten mit einer Gabel vermengt und der Katze in kleinen, lauwarmen Portionen serviert. Die Schonkost sollte eine breiige Konsistenz aufweisen, gegebenenfalls wird noch etwas warmes Wasser hinzufügt. Im Kühlschrank ist die Schonkost bis zu drei Tagen haltbar.

Wer möchte, kann zu der selbstgemachten Schonkost für Katzen noch eine kleine Prise Salz geben. Hier sollte man allerdings wirklich behutsam dosieren, denn zu viel Salz ist ungesund für Katzen! Auf jegliche anderen Gewürze sollte bei Katzen und anderen Haustieren grundsätzlich verzichtet werden.

Weil hungernde Katzen zur Dehydrierung neigen, ist insbesondere Trockenfutter bis zur Genesung tabu.

Die Katze zum Fressen zwingen? Über das Für und Wider einer Zwangsernährung

Müssen Halter bei länger andauernder Appetitlosigkeit über eine Zwangsfütterung nachdenken? Solch eine Zwangsmaßnahme ist selbstverständlichalles andere als angenehm für die betroffene Samtpfote. Wenn Katzen jedoch länger als 48 Stunden nicht fressen, droht eine Schädigung der inneren Organe.

Um das zu verhindern, kann eine Zwangsfütterung also eine Option sein. Wer sich dazu entschließt, muss jedoch zwingend einige Regeln beachten, um seinem Tier nicht versehentlich zu schaden. Eine gründliche Untersuchung durch den Tierarzt ist vor der Zwangsmaßnahme unbedingt Pflicht!

Der Tiermediziner sollte die Zwangsernährung idealerweise befürworten. Hierbei gilt meist der Leitgedanke: Lässt die Diagnose eine vollständige Genesung erwarten, wenn die Katze von sich aus wieder zu fressen beginnen würde? Eine Zwangsernährung ist in diesen Fällen selbstverständlich eine sinnvolle Maßnahme. Eine unnötige Qual hingegen stellt sie für Katzen dar, deren Leben bereits am seidenen Faden hängt.

Zwangsernährung bei Katzen: Das wird benötigt

Auch wenn der Veterinärmediziner seine Zustimmung gibt, bleibt eine Zwangsernährung für Katzen eine heikle Angelegenheit. Es besteht etwa die Gefahr, dass Futter bei dem Vorgang versehentlich in die Luftröhre gelangt. Abhängig vom Charakter der Katze kann es hilfreich sein, wenn eine zweite Person sie bei dem Vorgang festhalten kann.

Um dem Tier keine Verletzungen an den sensiblen Mundschleimhäuten zuzufügen, wird eine Spritze mit weichem Gummiaufsatz benötigt. Fündig werden Halter im nächsten Tierfachhandel. Dort gibt es auch kalorienreiches Aufpäppelfutter, das extra für den Zweck einer Zwangsernährung hergestellt wurde.

Alternativ ist es möglich, das altbekannte Futter der Katze zur Hälfte mit warmen Wasser zu vermengen und als Alternative zum Spezialfutter zu verwenden. Wer hier unsicher ist, fragt am besten beim Tierarzt nach.

So funktioniert eine Zwangsernährung bei Katzen

Vor der Prozedur sollte die Katze auf den Schoß gesetzt werden. Ein Handtuch als Unterlage hilft, Flecken auf Kleidung und Polstern zu vermeiden. Der Kopf der Katze wird in eine leicht gen Himmel blickende Position gebracht. Hierbei ist ausnahmsweise auch ein (sanfter) Nackengriff erlaubt.

Der Gummiaufsatz wird nicht frontal in das Maul eingeführt, sondern leicht seitlich angesetzt. Hierzu werden die Lippen an der passenden Stelle vorsichtig mit Zeigefinger und Daumen geöffnet, bis der Aufsatz sich leicht in das Mäulchen schieben lässt.

Es gibt Katzen, die mit diesem Vorgang keine großen Probleme haben. Andere können zappelig werden, weshalb eine zweite Person zum Festhalten der Katze von Vorteil ist.

Auf keinen Fall darf der gesamte Spritzeninhalt mit einem Ruck in das Tier gepresst werden!  Stattdessen wird das Futter stoßweise in das Katzenmäulchen gegeben. Hierbei ist es wichtig, besonders gefühlvoll vorzugehen, damit sich die Katze nicht unnötig erschreckt und verschluckt.

Um den Schluckreflex auszulösen, hilft es dem Tier mehrere Male mit dem Finger leicht am Hals entlang zu streicheln. Wenn der erste auf diese Weise applizierte „Schuss“ erfolgreich geschluckt wurde, sollte man für einen Moment inne halten und dann mit der Maßnahme fortfahren.

Fazit

Wenn Katzen ihr Futter verweigern, müssen nicht immer schlimme Erkrankungen dahinter stecken: Ein einfacher Futterwechsel kann ausreichend sein, um dem Tier gehörig den Appetit zu verderben.

Daneben gibt es verschiedene akute und chronische Erkrankungen, die zu Appetitlosigkeit bei Katzen führen. Es ist normal, wenn ein Stubentiger nach einer Operation keinen Hunger hat. Will eine Katze längere Zeit nichts fressen, kann es helfen, das Katzenfutter leicht zu erwärmen. Warme Speisen sind auch für Katzen deutlich angenehmer und leichter zu verdauen.

Aufgrund der mit ihr verbundenen Risiken sollte eine Zwangsernährung immer die letzte Maßnahme bei einem hartnäckigen Hungerstreik sein.

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