Kaum kommst Du nach Hause, klebt deine Katze auch schon wie eine Klette an dir. Sie lässt dich keine Minute aus den Augen und läuft dir überall hin nach. Hinter dem anhänglichen Verhalten steckt mehr, als Du vermuten würdest!
Fühlst Du dich manchmal regelrecht verfolgt von deiner Katze? Das geht vielen Katzenhaltern ähnlich! Doch warum genau folgen Katzen uns Menschen überhaupt?
Die Antwort auf diese Frage ist gar nicht so einfach, denn es gibt mehrere mögliche Gründe für das eigenartige Verhalten unserer Stubentiger. Viele Katzen haben es sich bereits als kleine Kätzchen angewöhnt.
Warum Katzen uns ständig folgen – 5 Gründe, die das Verhalten erklären:
- Erlebnisse aus der Kindheit werden auf den Menschen übertragen
- Sie braucht dringend Gesellschaft
- Katzen könnten uns auch aus Sorge nachlaufen
- Wenn Neugier die Mieze antreibt
- Deine Katze mag dich und sucht deine Nähe
1. Erlebnisse aus der Kindheit werden auf den Menschen übertragen
Erinnerst Du dich noch an deine Kindheit? Katzen können das auch! Als deine Katze noch ein kleines Kätzchen war, bot ihre Katzenmama Schutz, Geborgenheit und Nahrung. Für viele Miezen ist die Erinnerung an diese Zeit eine recht angenehme.
Später machen Katzen mit uns Menschen ganz ähnliche Erfahrungen. Wir versorgen sie, füttern sie und schmusen mit ihnen. Das gefällt manchen so gut, dass sie uns am liebsten immer um sich haben möchten. Fraglich ist, ob Samtpfoten uns in solchen Momenten als Menschen wahrnehmen:
Manche Katzenexperten vertreten die Ansicht, dass Katzen in uns ebenfalls Katzen sehen, die lediglich etwas größer sind als sie selbst.
Wer ein inniges Verhältnis zu seinen Katzen pflegt, sie häufig bürstet, streichelt und bei sich im Bett schlafen lässt, wird meist besonders intensiv „verfolgt“.
2. Sie braucht dringend Gesellschaft
Niemand ist gern allein! Diese Feststellung trifft natürlich auch auf Katzen zu. Wenn deine Katze längere Zeit am Tag alleine gewesen ist, dann sehnt sie sich nach deiner Gesellschaft.
Trotzdem gelten Katzen, im Gegensatz zu Hunden, vielen immer noch als unabhängig und manchmal etwas distanziert. Echte Katzenliebhaber wissen natürlich, dass dieses Bild schon ein wenig in die Jahre gekommen ist. Inzwischen gibt es sogar Studien die zeigen, dass Katzen zu ihren Haltern ein ähnlich intensives Verhältnis eingehen können, wie Kinder zu ihren Eltern.
3. Katzen könnten uns auch aus Sorge nachlaufen
Das Leben in der menschlichen Obhut unterscheidet sich stark vom ursprünglichen Dasein von Katzen. Lebt eine Samtpfote in der freien Natur, muss sie zum Beispiel immer auf der Hut vor Feinden sein. Das ist übrigens auch der Grund, weshalb Katzen ihre Fäkalien so gründlich verscharren: Sie glauben, dass ihr Duft potenzielle Feinde auf ihre Fährte locken könnte!
Viele Katzenhalter sind es gewohnt, dass ihre Tiere sie sogar bis ins Bad verfolgen. Wenn das geschieht wollen sie sicher stellen, dass wir unsere Hinterlassenschaften gründlich entfernt haben und es keinen Anlass zur Sorge vor Feinden gibt.
4. Wenn Neugier die Mieze antreibt
Wer schon länger Katzen hält, hat es vielleicht schon beobachtet: Angst und Neugier befinden sich bei ihnen oft im steten Wechselspiel! Besonders bei noch relativ jungen Katzen lässt sich das gut beobachten. Jüngere Samtpfoten interessieren sich für buchstäblich alles, was in ihrem Umfeld geschieht.
Während jedoch Angst ein Vermeidungsverhalten auslöst, aktiviert Neugier den Erkundungsdrang. Wird durch uns ein neuer Gegenstand in ihr Territorium eingeführt, beginnen sie diesen ausgiebig zu untersuchen und markieren ihn schließlich mit Hilfe ihrer Duftstoffe an den Wangen. Diese Duft-Markierungen sind für sie wichtige Orientierungspunkte.
Katzen wissen: Wenn wir Menschen längere Zeit außerhalb der Wohnung waren ist die Chance hoch, dass wir irgend etwas Neues mitgebracht haben! Das gilt es natürlich ausgiebig zu untersuchen – und zu markieren.
5. Deine Katze mag dich und sucht deine Nähe
Dass Katzen miauen, weiß jedes Kind. Nur wenige wissen hingegen, dass Katzen diese Art der Kommunikation nahezu ausschließlich gegenüber uns Menschen verwenden.
Wir Menschen sind die einzigen Lebewesen, mit denen erwachsene Katzen auf diese Art kommunizieren.
Zur Kommunikation untereinander nutzen Katzen das Miauen nicht. Stattdessen verwenden sie mehr als 100 verschiedene Laute, die mit dem klassischen Miau-Laut nicht viel gemeinsam haben.
Wenn deine Katze dir in der Wohnung folgt und dabei miaut, kann es ganz einfach das bedeuten: „Hey Mensch, schön, dass Du wieder da bist! Ich habe dich vermisst, Du mich auch?“.
Fazit
Wenn Katzen ihren Haltern nachlaufen, geschieht das fast immer aus Sympathie! Anstrengend wird die Anhänglichkeit eigentlich nur, wenn wir gerade etwas ganz anderes zu tun haben, wobei wir lieber auf Katzengesellschaft verzichten würden.
Meist finden wir das anhängliche Verhalten unserer Samtpfoten aber ganz schmeichelhaft, oder?
Featured Image: Rainer Stropek / Cat / CC-BY
Fotografin und Autorin / Spezialgebiet: Leben mit Katzen / nordd. Frohnatur (Moin statt Servus!) / Lieblingsort: Möglichst nah am Meer. Lebt mit ihrer Maine-Coon-Katze Emily in Pinneberg bei Hamburg.
Felicitas schreiben: redaktion (ät) cat-news.net