Heizung als unterschätzte Gefahr: Wie die Krallenfalle Katze Molly zum Verhängnis wurde

heizung gefahr für katzen
Foto: Privat

Viele Katzen lieben es, sich in den kalten Wintermonaten den Pelz auf der Heizung zu wärmen. Was viele Halter nicht ahnen: Heizkörper können Katzen einen erheblichen gesundheitlichen Schaden zufügen. Besonders berührt hat uns in diesem Zusammenhang das Schicksal von Katzendame Molly.

Wir möchten die Geschichte von Molly dazu nutzen alle Katzenhalter eindringlich vor der unterschätzten Gefahrenquelle Heizung zu warnen.

Außerdem zeigen wir euch, wie ihr eure Heizkörper mit wenig Aufwand katzensicher macht.

„Meine süße Molly hat so ein Heizkörper das Hinterbein gekostet!“

Molly kam als stark übergewichtige Katze mit zehn Jahren aus dem Tierheim zu ihrer neuen Halterin Sarah. Anfangs war das Tier sehr scheu und es brauchte viel Einfühlungsvermögen, um ihr Vertrauen zu gewinnen.

Nach und nach taute Molly auf, bekam mit Katze Püppi eine Spielkameradin und schaffte es schließlich sogar ihr Übergewicht erheblich zu reduzieren. Dann kam der Tag, der alles verändern sollte:

„Ich hatte nur kurz zum Einkaufen die Wohnung verlassen und als ich wieder Heim kam dachte ich, es schreit ein Kind im Hausflur. Ich dachte, es sei das Nachbarskind. Dann schloss‘ ich die Tür auf und die Schreie wurden lauter. Mein Herz blieb stehen, ich kam ins Wohnzimmer und da sah ich es. Daran zurück zu denken rührt mich immer noch zu Tränen.“

Als Sarah realisierte, dass sich ihre Katze mit einer Kralle der hinteren Pfote in der Abdeckung der Heizung verfangen hatte, ließ sie alle Einkäufe schlagartig fallen und versuchte das Tier zu befreien. Während der Befreiungsaktion leckte Katze Püppi ihrer Katzenfreundin aufgeregt das Köpfchen.

Wenig später kam Molly in die Tierklinik. Fatalerweise behandelte dort zunächst eine Fachärztin für Reptilien die Katze: Das wahre Ausmaß der Verletzungen wurde so nicht sofort erkannt. Erst viel später stellte sich heraus, dass die Pfote weit stärker verletzt war, als anfangs angenommen.

Schließlich entzündete sich die Wunde trotz umfassender Behandlung stark. Sarah wurde vor die Wahl gestellt: Soll das Bein der alten Katzendame amputiert werden, oder soll Molly eingeschläfert werden? Die Katzenhalterin entschied sich für die erste Option:

„Ich möchte auf Molly aufmerksam machen, damit jeder die Gefahr Heizung erkennt und das sichert. Ich bereue jeden Tag das nicht als Gefahr gesehen zu haben.“

Molly ist heute stolze 19 Jahre alt. Mittlerweile hat sich die Katze mit ihrer Behinderung gut arrangiert und genießt, trotz einsetzender Demenz, ihr Leben als Senioren Katze.

Heizkörperschutz für Katzen selber machen

Katzen können sich beim Versuch auf die Fensterbank zu gelangen leicht mit ihren Krallen in Heizungsgittern verfangen. Wollen sie sich dann aus ihrer misslichen Lage wieder befreien, kann es zu allerhand Verletzungen an Krallen, Zehen und Pfoten kommen.

Ein Heizkörperschutz kann diese Verletzungen verhindern und das tolle: Er ist schnell selbst gebastelt!

Folgende Materialien werden benötigt:

  1. Lichtschachtabdeckung (gibt es preiswert auf Amazon)
  2. Schere
  3. Maßband

So geht’s

Das auf dem Heizkörper aufliegende Gitter muss entfernt und mit der Lichtschutzabdeckung ummantelt werden. Durch leichtes Anheben kann es normalerweise einfach demontiert werden, doch Achtung: Manche Heizungsmodelle haben an den Seiten kleine Schrauben, die zuvor losgeschraubt werden müssen.

Die Lichtschachtabdeckung besteht aus einem leichten Geflecht aus Aluminium, das mit einer normalen Schere zugeschnitten werden kann. Beim Zuschneiden auf die Größe des Heizungsgitters sollten an den Seiten jeweils 2 Zentimeter hinzugerechnet werden.

Ist das Material passend zugeschnitten, wird das Aluminiumgeflecht einfach um das Heizungsgitter gewickelt. Um in Position zu bleiben genügt es, das Material ein wenig zu spannen und an den Innenseiten anzudrücken.

Dann kann das umhüllte Gitter auf den Heizkörper aufgesetzt werden. Überstehende Reste sollten natürlich entfernt werden, damit Katzen sich daran nicht verletzen können.

Wer sich die Umsetzung noch nicht so recht vorstellen kann: Hier gibt es eine ausführliche  Anleitung mit Bildern.

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