Müssen Katzen raus? 7 Fakten zum Thema Freigang und zwei Alternativen

müssen katzen raus

Soll man die Katze rauslassen oder nicht? Die einen sagen: Unbedingt! Katzen sind Jäger, sie wollen Beute auflauern, durch die Gegend stromern und andere Katzen treffen. Andere sagen: Bloß nicht – und die Statistik gibt ihnen Recht, denn Freigängerkatzen erreichen oft kein hohes Lebensalter. Was ist besser für die Katze: Freigang oder nicht? Eine Entscheidungshilfe und zwei Alternativen zum Freigang.

Katzen spielen auf der grünen Wiese, jagen Schmetterlingen hinterher und bringen ihren Haltern hin und wieder eine erlegte Maus als Geschenk mit. Das ist ein sehr romantisches Bild vom kätzischen Freigang, das je nachdem wo man gerade lebt auch ganz anders aussehen kann. Gerade der städtische Verkehr bedeutet zum Beispiel ein unkalkulierbares Risiko im Freigang.

Die Frage „Müssen Katzen raus?“ ist darum keine leichte. Fakt ist: Haben Katzen die Gelegenheit zum Freigang, zeigen sie deutlich weniger Verhaltensauffälligkeiten.

Merke dir diesen Beitrag auf Pinterest:

Doch nicht nur in der Stadt, auch auf dem Land lauern Gefahren für Katzen. Immer wieder ist beispielsweise von Katzen zu hören, die sich wochenlang in alten Garagen oder dunklen Kellern versteckt halten, oder versehentlich in ihnen eingesperrt werden. Außerdem gibt es auf dem Land Jäger, die befugt sind Katzen zu erschießen, sofern das nächste Wohnhaus mehr als 100 Meter entfernt steht.

Katze rauslassen oder nicht? 7 Fakten, die Du zum Thema Freigang bei Katzen kennen solltest und zwei alternative Möglichkeiten, deiner Katze Frischluft zu verschaffen.

1. Wie alt wird eine Katze mit Freigang?

Draußen ist eine Katze unkontrollierbaren Gefahren ausgesetzt. Das kann ihr Lebensalter extrem verkürzen.

Die Statistik besagt, dass Katzen mit Freigang durchschnittlich nur 5 Jahre alt werden.

Wie hoch das Risiko ist, dass eine Katze im Freigang umkommt, ist individuell und abhängig vom Wohnort ihrer Halter. Theoretisch können auch Katzen mit Freigang 20 Jahre alt und älter werden, wenn die Umgebung stimmt.

Tipp: Wer sich eine Katze zulegen möchte und schon weiß, dass er dieser Freigang gewähren möchte, sollte vielleicht eher auf ein weibliches Tier zurückgreifen:

Kater haben oft trotz Kastration einen deutlich größeren „Erkundungsradius“, als ihre weiblichen Artgenossen, die eher in der Nähe des Hauses bleiben.

2. Welchen Radius hat eine Katze?

Unkastrierte Kater gehen draußen auf die Suche nach einem Weibchen. Ihre Ambition sich zu paaren, kann sie durchaus fünf Kilometer und mehr von Zuhause wegführen. Werden Kater kastriert, wird ihr Radius automatisch kleiner.

Im Schnitt haben beide Geschlechter, sofern kastriert, einen Radius von ein bis zwei Kilometern.

Die tatsächliche Größe ihres Reviers ist aber auch abhängig von ihrer Umwelt: Ist die Umgebung wenig bebaut, kann das Revier auch schon mal etwas größer sein.

Übrigens: Was Katzen draußen so machen, wenn sie alleine unterwegs sind, wurde sogar schon wissenschaftlich untersucht.

3. Können Katzen zurückfinden?

Viele Halter beschäftigt die Sorge, dass ihre Katze sich draußen verlaufen könnte. Doch Katzen haben einen fantastischen Orientierungssinn und finden praktisch immer wieder nach Hause.

Woran die Tiere sich dabei genau orientieren, ist bisher nicht abschließend erklärt.

Es gibt jedoch fünf Theorien zum Orientierungssinn bei Katzen:

Eine Theorie besagt, dass Katzen sich ganz ähnlich wie Zugvögel am Stand der Sonne orientieren können. Nach einer anderen Theorie prägen sich Katzen ihre Umgebung genau ein: Wie sie riecht, wie sie sich anhört, wie sie aussieht – und finden so immer wieder zu ihrem Heimatort zurück.

Weiterhin wäre es möglich, dass Katzen das Magnetfeld der Erde zur Orientierung nutzen: Für andere Tiere wie Fische, Vögel und Schnecken konnte diese Theorie sogar bewiesen werden.

Mehr zu dem Thema Orientierungssinn bei Katzen erklärt ‚Fräulein Maja‘ in diesem spannenden kleinen Video:

4. Brauche ich eine Katzenklappe, oder geht es auch ohne?

Eine Katzenklappe bietet maximale Freiheit. Katzen können nach draußen, wann immer ihnen der Sinn danach steht. Gleichzeitig bedeutet eine Katzenklappe einen Kontrollverlust für den Halter:

Wenn die Katze kommen und gehen kann wann sie möchte, wird es schwierig sie zu bestimmten Zeiten ins Haus zu holen, wenn man das möchte.

Viele Halter bevorzugen es beispielsweise, ihre Tiere nachts reinzuholen. Gibt es eine Katzenklappe im Haus wir die Miez‘ tun, wie es ihr beliebt. Es sei denn, man installiert eine [amazon_textlink asin=’B00ZC54WEI‘ text=‘Katzenklappe mit Zeitschaltuhr‚ template=’ProductLink‘ store=’cat082-21′ marketplace=’DE‘ link_id=’4dbd39bb-fd96-4a8f-bf27-2f0140b3b63a‘].

Alternativ ist es möglich eine Katze an bestimmte Freigangzeiten zu gewöhnen. Wenn sie einmal daran gewöhnt ist, immer um eine bestimmte Uhrzeit nach draußen zu dürfen, wird sie ihren Freigang auch regelmäßig zur etwa gleichen Zeit einfordern.

5. Was soll ich tun, wenn meine Katze Vögel, Mäuse oder andere Beutetiere mitbringt?

Zunächst einmal: Ruhe bewahren! Katzen sind Jäger und es gehört zum normalen Katzenverhalten, Vögeln, Mäusen und kleineren Säugetieren nachzustellen.

Auf keinen Fall sollte mit der Katze geschimpft werden, das könnte sie sogar sehr verstören.

Katzen bringen kleinere Beutetiere gerne ihren Haltern als „Geschenk“ mit. Für eine nette Geste ausgeschimpft zu werden, gefällt wohl niemandem.

Katzen das Jagen abgewöhnen ist leider ein Ding der Unmöglichkeit. Wer die heimische Vogelwelt schützen möchte, kann überlegen die Katze zumindest während der Brutzeit von Bodenbrütern im Haus zu behalten.

Fressen lassen sollte man eine Katze ihr Beutetier übrigens lieber nicht, sofern die Möglichkeit besteht es zu verhindern. Gerade Mäuse und Ratten haben häufig Würmer, die durch den Verzehr auf Katzen übertragen werden können.

6. Brauchen Katzen eine prophylaktische Wurmkur?

Viele Halter von Freigängerkatzen schwören darauf ihre Tiere regelmäßig mit im Internet frei erhältlichen [amazon_textlink asin=’B01MZBMQ7A‘ text=’Wurmkuren‘ template=’ProductLink‘ store=’cat082-21′ marketplace=’DE‘ link_id=’74526689-e4e1-433b-b0b5-ebda02b68725′] zu behandeln.

Manche Katzen vertragen die Präparate gut, andere weniger.

Auf einen Versuch kann man es durchaus ankommen lassen, denn schließlich ist ein akuter Wurmbefall für Katzen eine sehr unangenehme und schmerzhafte Angelegenheit.

7. Müssen Katzen raus oder gibt es Katzen, die lieber nicht raus sollten?

Chronisch kranke Tiere, sehr alte oder behinderte Katzen sind mit grenzenlosem Freigang sehr wahrscheinlich überfordert.

Es besteht die Gefahr, dass sie sich draußen nicht zurechtfinden und so deutlich schneller in lebensgefährliche Situationen geraten.

Auch Tiere, die das FIV-Virus in sich tragen, sollten zum Schutz anderer Katzen lieber nicht raus: FIV (Felines Immundefizienz-Virus) übertragen Katzen untereinander am häufigsten durch Bisse.

Alternativen zum Freigang

Wer in der Stadt in einer Wohnung zur Miete lebt, hat meist keine Möglichkeit seine Katze nach draußen zu lassen. Eine Alternative zum Freigang bietet ein Balkon.

Wichtig ist, dass dieser mit einem Katzennetz gesichert wird, doch hier taucht schon das erste Problem auf: Viele Vermieter verbieten das Anbringen einer solchen Installation am Mauerwerk.

Mit etwas handwerklichem Geschick ist es möglich ein Katzennetz so am Balkon zu befestigen, dass das Mauerwerk nicht beeinträchtigt wird. Eine Anleitung dazu (ohne bohren!) gibt es hier.

Mittlerweile sieht man vor allem in Städten immer mal wieder Katzen an der Leine mit ihren Haltern gehen. Gassi gehen mit der Katze – noch ist diese Form des Freigangs vor allem in den USA ein Trend.

Dabei ist es gar nicht so schwierig, einer Katze das Gehen am Geschirr anzutrainieren:

Unterstützen kann dabei das Training mit dem Clicker. Es hilft ein gewünschtes Verhalten zu fördern, in dem dieses positiv durch kleine Belohnungen gestärkt wird.

Zum Thema Clickertraining für Katzen haben wir ‚[amazon_textlink asin=’3743166887′ text=’Frau Clickerlöwe‘ template=’ProductLink‘ store=’cat082-21′ marketplace=’DE‘ link_id=’59b62d81-1cba-4c5a-bedc-a12aa3cbe574′]‘, Jasmin Lindern, interviewt, die Du vielleicht aus der beliebten TV-Serie ‚Hundkatzemaus‘ kennst.

Den Beitrag findest Du hier.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

heizung gefahr für katzen

Heizung als unterschätzte Gefahr: Wie die Krallenfalle Katze Molly zum Verhängnis wurde

Lagerfeuerromantik: So wird aus einem alten T-Shirt ein Tipi für deine Katze