Was genau machen Katzen eigentlich, wenn sie draußen alleine unterwegs sind? Diese Frage dürften sich wohl die meisten Katzenhalter mindestens schon einmal gestellt haben. Eine neue Studie liefert jetzt genaue Einblicke in das Leben von Freigänger-Katzen und was sie draußen anstellen. Die Ergebnisse sind zum Teil erwartbar und zum Teil verblüffend.
Maren Huck ist Zoologin und arbeitet als Dozentin und Forscherin an der University of Derby. Wenn sie abends nach Hause kommt, erwartet sie ihre Katze mit dem ungewöhnlichen Namen Treacle (deutsch: Melasse) schon hungrig an der Haustür. Was das Tier in der Zeit ihrer Abwesenheit draußen gemacht hat, konnte die Forscherin bisher nur erahnen.
Als Treacle eines Tages mit einem ausgewachsenen Falken nach Hause kommt, der deutlich größer als sie selbst war, wusste sie dass es an der Zeit ist dieser Frage mit den Mitteln der Wissenschaft auf den Grund zu gehen. So stattete sie die Katze mit einer winzigen Kamera aus, um mehr über ihr Treiben außerhalb des Hauses zu erfahren.
Katze maunzt Zuhause öfter, als im Freigang
Die Auswertung der Filmaufnahmen enthielt Hinweise, dass ihre Katze tatsächlich in der Lage ist, größere Beutetiere selbst zu erlegen – und diese nicht bereits tot gefunden und nach Hause geschleppt hatte. Auch fiel Maren Huck auf, dass Treacle draußen weniger maunzte, als zuhause.
Sie entschloss sich darum grundsätzlich der Frage nachzugehen, was Katzen auf ihren Ausflügen so treiben. Um verwertbare Ergebnisse zu erhalten, stattete sie 21 Katzen mit Miniatur-Kameras aus. Bei insgesamt 16 Tieren kamen genug Daten zusammen, um daraus ein Profil basteln zu können.
Folgende Erkenntnisse liefert die Studie über das Outdoor-Verhalten von Katzen:
- Auch im Freigang verbringen Samtpfoten viel Zeit mit Dösen und zwar ganze 44 Prozent der Gesamtzeit an der frischen Luft
- 56 Prozent der Katzen scannen ihre Umgebung permanent – das allerdings am liebsten im Liegen oder Sitzen
- Das bekannte Streunern macht nur 10 Prozent ihrer Aktivitäten aus
- Auch das Jagen nach Beutetieren nimmt Katzen nicht mehr als 10 Prozent der Zeit in Anspruch
- Nur 8 Prozent des Zeitbudgets geht durchschnittlich für das Putzen drauf. Manche Katzen putzten sich draußen gar nicht
- Eine wenig beliebte Aktivität ist das Rennen: Hierfür wenden Katzen draußen gerade einmal 1 Prozent ihrer Zeit auf
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Zwar würden Katzen in Territorien denken und diese auch verteidigen. Offenbar tun sie dies aber in erster Linie über den Austausch von Gesten und Blicken mit ihren Artgenossen und seltener im Zweikampf.
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via Washington Post
Fotografin und Autorin, Spezialgebiet: Leben mit Katzen. Norddeutsche Frohnatur (Wichtig: Moin statt Servus!). Lebt mit ihrer Maine-Coon-Katze Emily in Pinneberg bei Hamburg.
Felicitas schreiben: redaktion (ät) cat-news.net