Wenn Du deine Katze streichelst, dann wird sie manchmal ganz plötzlich aggressiv – einfach so, ohne erkennbaren Grund? Hier erfährst Du was Du tun kannst, wenn deine Katze beißt beim Streicheln.
Als erstes solltest Du wissen, dass in der Welt der Katzen ohne Grund gar nichts geschieht! Es muss da also etwas geben, dass die Stimmung deiner Katze umschlagen lässt. Manche Katzen – und übrigens auch manche Menschen – können es nicht ertragen, immer und immer wieder an der gleichen Körperstelle intensiv berührt zu werden.
Die Folge davon nennt man Überstimulation. Um diesen äußerst unangenehmen Zustand zu beenden, schlägt oder beißt dich deine Katze. Sie tut es, weil sie es nicht aushalten kann auch nur eine Sekunde länger in dieser Intensität angefasst zu werden.
Es handelt sich bei diesem Verhalten um eine kaum kontrollierbare Reaktion. Deine Katze handelt nicht in böser Absicht! Intensives Streicheln kann manchmal auch dazu führen, dass eine Katze sich statisch auflädt. Ganz ähnlich funktioniert das mit einem Luftballon, wenn er lange genug mit einem Lappen aus Wolle gerieben wird. Es ist übrigens sogar möglich, dass solch ein Luftballon in letzter Konsequenz platzt.
So ähnlich kann es auch Katzen gehen: Wenn Du auf der Couch sitzt, deine Lieblingsserie schaust und dabei deine Katze streichelst, dann merkst Du vielleicht gar nicht richtig, wenn es dem Tier zu viel zu werden droht.
Die Lösung: Bleibe aufmerksam!
Nur durch Aufmerksamkeit können wir mitbekommen, wenn bei einer Katze plötzlich die Stimmung umschlägt.
Ein erstes Anzeichen ist, wenn die Katze aufgeregt mit dem Schwanz hin und her peitscht. Jetzt ist Vorsicht angesagt: Unterbleibt die unangenehme Handlung nicht augenblicklich, wird das Tier als nächstes ziemlich sicher kratzen oder beißen.
Wichtig: Wisse, wo und auf welche Weise deine Katze berührt werden mag. Wisse ebenfalls, wie lange sie es akzeptiert, an dieser Stelle berührt zu werden.
Um das herauszufinden, hilft folgender Trick: Streichele deine Katze mit deinem Zeigefinger – nur mit dem Zeigefinger, nicht mehr! Halte diesen Finger dann an ihr Mäulchen, mit großer Sicherheit wird sie ihn beschnuppern.
Wenn Du erfolgreich bist und deine Katze in Stimmung ist, wird sie vorsichtig deinen Finger mit ihrer Nase berühren und versuchen, mit Hilfe ihrer Nase deinen Finger dem Körperteil zu dirigieren, an dem sie Streicheleinheiten besonders genießt. Oft ist dies die Stelle unterhalb des Kinns von Katzen.
Der Vorteil dieser Annäherung: Die Katze bekommt durch diese sehr sanfte Annäherung an sie den Eindruck, dass sie selbst entscheiden kann, wo und wie sie berührt werden möchte.
Viele Katzen stehen ständig unter Strom
Manche Katzen werden fast den ganzen Tag lang angefasst – insbesondere, wenn kleine Kinder mit im Haushalt leben. Dadurch stehen sie fast immer unter einer gewissen Spannung. Wie bei einem Luftballon dauert es dann eine Weile, bis sie platzen.
So kann es für uns leider so aussehen, als ob eine Katze vollkommen grundlos aggressiv wird, wenn man sie streichelt. Doch das ist nicht der Fall. Katzen (und andere Tiere) handeln niemals aus einer bösen Absicht heraus.
Sei also bitte nicht allzu böse mit deiner Katze, wenn ihr Luftballon explodiert. Wenn Du mehr erfahren möchtest, wie Katzen mit uns Menschen kommunizieren, dann lies diesen Beitrag: Katzensprache verstehen: Die 16 häufigsten ‚Vokabeln‘ und ihre Bedeutung
Fotografin und Autorin / Spezialgebiet: Leben mit Katzen / nordd. Frohnatur (Moin statt Servus!) / Lieblingsort: Möglichst nah am Meer. Lebt mit ihrer Maine-Coon-Katze Emily in Pinneberg bei Hamburg.
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