Katzenkrankheiten im Alter: 7 häufige Alterserkrankungen und was hilft

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Mit zunehmendem Alter steigt auch bei Katzen das Risiko für Erkrankungen. Viele Beschwerden sind altersbedingt und durchaus normal, sollten aber vom Tierarzt oder Tierheilpraktiker behandelt werden, damit die Katze möglichst schmerzfrei bleibt.

Auch Katzen verändern sich, wenn sie älter werden. Der Alterungsprozess betrifft viele Körperfunktionen: Augen und Ohren funktionieren nicht mehr so gut wie früher, der Stoffwechsel verlangsamt sich, das Bedürfnis nach Ruhe steigt.

Ab einem Alter von 12 Jahren gilt bei Katzen: Eine jährliche Blutuntersuchung beim Tierarzt ist ab jetzt Pflicht!

Mit einer Blutuntersuchung lassen sich viele Katzenkrankheiten im Alter rechtzeitig diagnostizieren und behandeln. Das Leben einer Katze kann durch diese regelmäßige Vorsorgeuntersuchung entscheidend verlängert werden.

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7 Diagnosen, die häufig bei älteren Katzen gestellt werden

1. Arthrose – lässt sich nicht heilen, ist aber therapierbar

Bei einer Arthrose ist das Knorpelgewebe der Gelenke abnutzungsbedingt geschädigt. Hauptsächlich betroffen sind Katzen ab 12 Jahren. Damit gehört die Erkrankung zu den häufigeren Katzenkrankheiten im Alter.

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Eine Arthrose ist nicht heilbar, doch eine passende Therapie kann das Fortschreiten der Krankheit bremsen. Darum ist es hilfreich, wenn Anzeichen für Arthrose möglichst früh erkannt und behandelt werden können.

Symptome:

Eine allgemeine Abgeschlagenheit, ein gesteigertes Schlafbedürfnis, verminderte Körperpflege und Bewegungsunlust sind häufig beobachtbare Symptome. Grundsätzlich sind die Krankheitszeichen einer Arthrose vielfältig, mitunter können sie sogar widersprüchlich sein. Eine Katze kann aufgrund ihrer Gelenkschmerzen sowohl an Gewicht zunehmen, als auch abnehmen.

Nehmen die Schmerzen beim Fortschreiten der Arthrose zu, kann es zu Aggressionen gegenüber dem Menschen oder Artgenossen kommen.

Was lässt sich für Katzen mit Arthrose tun?

Die Erkrankung selbst ist nicht heilbar, sie kann jedoch gelindert und mit Medikamenten in ihrem Fortschreiten verlangsamt werden. Als Alternative kommen homöopathische Präparate vom Tierheilpraktiker in Frage. Katzenhalter sollten unabhängig der Behandlung dafür sorgen, eine arthrosefreundliche Umgebung für die Patientin zu schaffen.

2. Katzennieren aus der Balance: Die Chronische Niereninsuffizienz (CNI)

Fast jede dritte Katze die älter als 10 Jahre ist, leidet heute an der chronischen Niereninsuffizienz. Liegt bei einer Katze eine Niereninsuffizienz vor, ist sie gefährdet auszutrocknen: Die Nieren sind ein lebenswichtiges Organ und halten normalerweise den Wasser- und Salzhaushalt in Balance, bei einer CNI ist dieses Gleichgewicht gestört.

Schreitet die Nierenerkrankung fort, können die Organe ihre Funktionen im Hormonstoffwechsel nicht mehr erfüllen. In der Folge werden die Blutbildung, der Knochenstoffwechsel und die Funktion des Magen-Darm-Trakts beeinträchtigt.

Symptome:

Zu Anfang verläuft die CNI vielfach ohne sichtbare Symptome. Später sind Appetitlosigkeit, vermehrtes Trinken, häufiger Urinabsatz bei gleichzeitigem Flüssigkeitsmangel und Gewichtsverlust beobachtbar. Außerdem sind häufiges Erbrechen und ein ungepflegtes Fell typisch.

Was lässt sich für Katzen mit CNI tun?

Katzen, die medikamentöse gut eingestellt sind, können in vielen Fällen ein ganz normales Alter erreichen. Die Erkrankung selbst ist nicht heilbar, eine medizinische Intervention kann jedoch den Verlauf verlangsamen und ist bei der CNI auch dringend geboten.

Nach einer Diagnose der Erkrankung ist außerdem die Umstellung auf eine phosphatarme Ernährung eine hilfreiche therapeutische Maßnahme.

3. Katzenkrankheiten im Alter: Auch Katzen können Demenz bekommen

Als Ursache der Demenz werden Eiweißablagerungen im Gehirn vermutet, die schließlich den Informationsfluss zwischen den Zellen stören. Die Demenz gehört zu den häufigsten Katzenkrankheiten im Alter. Sie ist nicht heilbar, aber mit Medikamenten therapierbar.

Symptome:

Demenz Symptome bei Hunden und Katzen sind grundsätzlich denen des dementiell erkrankten Menschen ähnlich. Im Vordergrund der Erkrankung stehen Orientierungslosigkeit und eine zunehmende Vergesslichkeit. Betroffene Katzen miauen oft ohne erkennbaren Grund, vor allem nachts. Symptome einer Depression bei Katzen sind ebenfalls möglich.

Eine demenziell erkrankte Katze kann eine starke Wesensveränderung zeigen. So können einstige  Schmusekatzen plötzlich aggressiv auf die Annährungsversuche ihrer Halter reagieren. Ehemals eher unabhängige Katzen suchen plötzlich den Sicherheit bei ihren Menschen.

Solche Änderungen im Verhalten von älteren Katzen sollte man nicht böse. Es ist wichtig einer Katze mit Demenz so gut es geht Sicherheit zu vermitteln und auf die veränderten Bedürfnisse einzugehen.

Was lässt sich für Katzen mit Demenz tun?

Katzenhalter sollten frühzeitig Vorkehrungen treffen, um dem Tier Sicherheit und Orientierung in der Wohnung zu vermitteln. Je älter eine Katze wird, umso wahrscheinlicher ist das Auftreten einer Demenz.

Geboten ist eine ausreichende Beschäftigung der Katze, wie etwa regelmäßiges, moderates Spielen. Gut geeignet sind solche Spiele, bei denen die Katze ihr Köpfchen anstrengen muss. Ideal geeignet ist hier das Training mit dem Clicker, sofern die Katze es kennt.

Regelmäßige Futterzeiten können den Tagesablauf strukturieren und schenken dem Tier Sicherheit. In der Wohnung sollten Gefahrenquellen so gut es geht eliminiert werden, damit die Katze sich nicht verletzen kann. Ein warmes Plätzchen und Ruhezonen wissen ältere Katzen zu schätzen und sie vermitteln dem Tier Geborgenheit.

4. Diabetes: Wenn Katzen Insulin benötigen

Mit zunehmendem Alter steigt die Gefahr einer Diabeteserkrankung bei Katzen. Wie beim Menschen zählen Übergewicht und Bewegungsmangel zu den bekanntesten Risikofaktoren.

Eine individuelle Therapie und enge medizinische Begleitung sind dringend erforderlich: Falls der Körper der Katze nicht mehr oder nicht mehr richtig auf das selbst produzierte Insulin reagiert, kann es zu einer akuten Unterversorgung des Organismus kommen. Diese kann lebensbedrohlich sein!

Symptome:

Häufiges Trinken und ein verstärkter Urinabsatz sind erste Zeichen. In manchen Fällen kommt es zu einer rapiden Gewichtsabnahme. Typisch sind außerdem ein ungepflegt wirkendes, struppiges Fell.

Was lässt sich für Katzen mit Diabetes tun?

Die Erkrankung ist chronisch und Bedarf einer gründlichen Untersuchung durch den Tierarzt, der einen individuellen Behandlungsplan erstellt. Bei Diabetes Typ II produziert der Körper der Katze  Insulin noch selbst. Eine passende Therapie kann die Produktion anregen und verstärken.

Katzen mit Diabetes Typ II können vollständig genesen. Liegt Diabetes Typ I beim Tier vor, ist die Katze, genau diabeteskranke wie Menschen, auf eine lebenslange Zufuhr von Insulin angewiesen. Mit einer Insulinbehandlung können die Tiere aber ein nahezu normales Katzenalter erreichen.

Empfehlenswert ist bei Diabetes Typ I und II eine Futterumstellung (wenig Kohlehydrate, dafür reich an Proteinen).

5. Bei FORL (Feline odontoklastische resorptive Läsionen) droht der Verlust sämtlicher Zähne

Die Zahnerkrankung kommt bei Tieren jeden Alters vor, ist jedoch eine der häufigeren Katzenkrankheiten im Alter. Schätzungen zu Folge ist heutzutage jede zweite Katze ab einem Lebensalter von mehr als fünf Jahren betroffen.

Das tückische an der Erkrankung ist, dass der Verfall der Zähne von innen beginnt: Für Katzen ist dieser Prozess äußerst schmerzhaft, für Halter bleibt die FORL oft viele Jahre nicht verborgen, da sie äußerlich nicht sichtbar ist und Katzen dazu neigen, ihre Schmerzen zu verbergen.

Jetzt lesen: Faule Zähne vermeiden: Mit diesen Tipps bleibt das Katzengebiss lange schön!

Symptome:

Hat eine Katze Zahnschmerzen, so sind Symptome wie Appetitlosigkeit, vermehrtes Speicheln, Mundgeruch, hastiges Herunterschlingen des Futters, oder eine Schiefhaltung des Kopfes beim Fressen Hinweise darauf.

Bei einer fortgeschrittenen Erkrankung kommt es manchmal zu Entzündungen des Zahnfleischs. Entsprechende Rötungen lassen sich dann mit dem bloßen Auge erkennen, können allerdings auch ein Symptom von Zahnstein sein.

Zahnschmerzen sind das Hauptsymptom der FORL, bleiben aber häufig von Haltern lange unbemerkt. Oft wird die Krankheit erst in einem fortgeschrittenen Stadium erkannt, wenn die FORL bereits für faulige Zähne im Katzengebiss gesorgt hat.

Jetzt lesen: Hat meine Katze Schmerzen? 10 Anzeichen.

Was lässt sich für Katzen mit FORL tun?

Weil die Symptome denen von Zahnstein bei Katzen ähneln, sind zur sicheren Diagnosestellung Röntgenaufnahmen des Kiefers erforderlich. Eine Heilung der FORL gibt es nicht. Die Krankheit lässt sich stoppen, indem betroffene Zähne inklusive der Zahnwurzeln vom Tierarzt entfernt werden.

Glücklicherweise kommen die meisten Katzen mit der Zeit erstaunlich gut mit wenigen, oder auch gar keinen Zähnen, zurecht. Eine Futterumstellung oder das Pürieren des bekannten Futters kann, je nach Stand der Zähne, sinnvoll und erforderlich sein.

6. Krebs muss kein Todesurteil sein

Tumorbildungen in der Mundhöhle und an den Zitzen von weiblichen Katzen sind häufigere Katzenkrankheiten im Alter. Viele Katzenhalter sind nach einer Krebsdiagnose durch den Tierarzt in großer Sorge um ihr Tier. Grundsätzlich ist Krebs heute immer öfter therapierbar, auch bei älteren Katzen.

Jetzt lesen: Hat meine Katze Krebs? 10 Anzeichen, die jeder Halter kennen sollte

Symptome:

Die Symptome einer Krebserkrankung sind unspezifisch und abhängig von der Art des Krebs. Gewichtsverlust, Appetitmangel und Abgeschlagenheit sind häufige Symptome. Bei Krebs am Gesäuge von weiblichen Katzen kommt es häufig zu Schwellungen und Blutungen an dem Organ.

Ein strenger Körpergeruch des Tieres oder im Maulbereich kommen bei Krebserkrankungen häufiger vor. An Krebs erkrankte Katzen können außerdem Schwierigkeiten beim Absetzen von Kot und Urin haben.

Was lässt sich für eine krebserkrankte Katze tun?

Krebs muss nicht zwangsläufig ein Todesurteil sein! In manchen Fällen genügt ein einmaliger chirurgischer Eingriff, um Tumore zu entfernen. Für eine gezielte Behandlung ist es erforderlich, dass ein Tierarzt eine genaue Diagnose und einen Behandlungsplan erstellt. Eine Strahlentherapie kann in mittelschweren Fällen unterstützend eingesetzt werden.

Selbst mit einem bösartigen Tumor können viele Katzen, die entsprechend behandelt werden, oft noch viele Monate oder Jahre leben. Weil mit dem Alter das Risiko für Krebs zunimmt, sollten ältere Katzen einmal im Jahr vom Tierarzt auf bösartige Geschwüre untersucht werden.

7. Schilddrüsenüberfunktion sollte medikamentös eingestellt werden

Die Hyperthyreose gehört zu den typischen Katzenkrankheiten im Alter. Ursächlich für eine Überfunktion der Schilddrüse sind in vielen Fällen gutartige Wucherungen an dem Organ. In einigen Fällen kann ein bösartiger Tumor die Erkrankung auslösen, dies ist nach Angaben von Tierärzten jedoch bei weniger als jeder 20. Katze der Fall.

Symptome:

Betroffene Tiere wirken unruhig, was sich auf ein Ungleichgewicht im Hormonhaushalt zurückführen lässt. Die Katzen trinken vermehrt und haben oft großen Hunger. Gleichzeitig nehmen sie an Gewicht ab.

Der Gewichtsverlust kann schnell erfolgen und dramatisch sein, weshalb bei einem Verdacht auf eine Schilddrüsenüberfunktion frühzeitig der Tierarzt aufgesucht werden sollte.

Was lässt sich für eine Katze mit Schilddrüsenüberfunktion tun?

Rechtzeitig erkannt kann die Überfunktion der Schilddrüse mit Medikamenten gut therapiert werden. Es geht dabei hauptsächlich darum, die Produktion von Iod zurückzudrängen. Iod ist ein wichtiger Bestandteil des Schilddrüsenhormons. Bei einer Überfunktion wird er in zu hohem Ausmaß gebildet.

Der Wirkstoff Thiamazol kann die Umwandlung von Iodid in Iod reduzieren und so das Gleichgewicht in der Schilddrüse wieder herstellen. Eine operative Entfernung der Schilddrüse kann in stark ausgeprägten Fällen sinnvoll sein.

Ältere Katzen: Verhaltensexpertin-Expertin Birga Dexel im Interview mit Cat-News.net

Birga Dexel ist wohl Deutschlands gefragteste Expertin, wenn es um die verhaltenstherapeutische Begleitung von Katzen geht. Vielen ist sie aus der beliebten Fernsehsendung Hundkatzemaus auf VOX bekannt.

Im Interview mit Cat-News.net erklärt Birga Dexel, welche besonderen Anforderungen speziell ältere Katzen an ihre Halter stellen: Worauf wir im Umgang mit älteren Katzen achten müssen.

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