Viele Tierärzte empfehlen vorbeugende Wurmkuren für Katzen, doch schadet das am Ende womöglich mehr als es nützt? Ob Katzen regelmäßig entwurmt werden, wann eine Wurmkur bedenkenswert ist und welche Alternativen es gibt.
Hat meine Katze Würmer? Allein die Vorstellung löst bei vielen Menschen vermutlich schon Ekelgefühle aus. Gleichzeitig kann ein Wurmbefall für Katzen auch durchaus gefährlich werden. Würmer sind ansteckend und vor allem im Mehrkatzenhaushalt verbreiten sich Wurmeier über die Ausscheidungen der Tiere rasant.
In diesem Artikel erfährst Du, welche Katzen besonders für einen Wurmbefall gefährdet sind und wie sinnvoll vorbeugende Wurmkuren sind. Wir zeigen dir außerdem, woran Du einen akuten Wurmbefall bei deinem Tier erkennst und natürlich, wie deine Samtpfote die Schädlinge am schnellstens wieder los wird.
Auf dieser Seite:
Wurmbefall bei Katzen: Hat meine Katze Würmer?
Diese 6 Wurmarten befallen Katzen
Wie bekommt eine Katze Würmer? Häufige Infektionswege
Wohnungskatzen und Würmer: Dieser Wurm ist auch für sie gefährlich
Regelmäßige Wurmkur für Katzen: Vor- und Nachteile, Nebenwirkungen
Die ungefähren Kosten einer Wurmkur
Hinweise zur Entwurmung von Kitten und jüngeren Katzen
Tierhalter haben oft viele Fragen im Kopf, wenn es um das Thema Entwurmung bei Katzen geht: Wie lässt sich eine Katze entwurmen und woran erkennt man überhaupt einen Wurmbefall? Ist es sicher, Wurmkuren auch vorbeugend zu geben? Diese und weitere wichtige Fragen zum Thema beantworten wir im Folgenden ausführlich!
Hat meine Katze Würmer? Symptome eines Wurmbefalls und wie man eine Katze auf Würmer untersucht
Bevor eine Katze eine Wurmkur erhält, sollten Halter bestenfalls sicher sein, dass überhaupt eine entsprechende Infektion bei ihrem Tier vorliegt und keine andere Erkrankung für die Symptome verantwortlich ist.
Das sind typischerweise die ersten Symptome eines Wurmbefalls bei Katzen:
Wichtig zu wissen: Katzen verbergen, wenn sie Schmerzen haben! Es kann darum für Halter schwer sein zu erkennen, ob ihr Tier an Bauchschmerzen leidet. Welche speziellen Verhaltensweisen Aufschluss darüber geben, erklärt dieser Artikel.
Neben den genannten Anzeichen, kommen bei einem fortgeschrittenen Wurmbefall außerdem noch die folgenden Symptome vor:
- Ein aufgeblähter Bauch („Wurmbauch“)
- Gewichtsverlust
- Allgemein ungesundes Aussehen
- Haarausfall
- Würmer und Wurmreste im Kot / Erbrochenem
- Würmer und Wurmreste am Anus des Haustieres
💡Steckt eine Wurminfektion hinter den Symptomen, oder liegt in Wahrheit eine andere Erkrankung vor? Aufschluss über einen Wurmbefall bekommen Katzenhalter am sichersten durch eine Kotuntersuchung ihres Haustieres! |
Statt zum Tierarzt zu gehen, können Halter alternativ solch einen Wurmtest zu Hause selbst durchführen. Das ist nicht nur schonender für viele Samtpfoten, sondern auch deutlich preiswerter.
Am Ergebnis und am weiteren Vorgehen ändert sich dadurch erst einmal nichts: Ist die Analyse ohne Befund, ist keine Wurmkur erforderlich. Weil Würmer Resistenzen gegen allgemein wirksame Antiparasitika aufbauen können, sollte bei einem positiven Ergebnis ein Tierarzt das zur Wurmart passende Präparat verordnen. Dazu genügt es, mit dem Veterinärmediziner Rücksprache zum Testergebnis halten: Eine zusätzliche Untersuchung in der Praxis vor Ort ist meist nicht erforderlich.
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Wichtig zu wissen: Sind mit bloßem Auge bereits Würmer im Kot einer Katze erkennbar, ist das ein Zeichen für einen stark fortgeschritten Wurmbefall. Bei diesen Katzen sollte am besten sofort eine Wurmkur begonnen werden!
6 Wurmarten, die Katzen befallen
Was sind Würmer und warum befallen sie ausgerechnet unsere Haustiere? Aus naturwissenschaftlicher Sicht gehören Würmer zu den Parasiten – oder genauer gesagt, zu den so genannten Endoparasiten. Die Vorsilbe „endo“ stammt aus dem griechischen und bedeutet „innen“. Im Gegensatz zu Flöhen und Zecken finden sich Würmer nicht auf der Haut und im Fell, sondern nisten sich bevorzugt im Darm ihrer Wirte ein.
Einige dieser Endoparasiten bevorzugen zwar Hunde und Katzen als Wirte, können aber auch auf den Menschen übertragen werden.
Abgestuft nach der Häufigkeit ihrer Verbreitung kommen folgende Wurmarten bei Katzen in Europa vor:
- Spulwurm
- Hakenwurm
- Bandwurm
- Lungenwurm
- Herzwurm
- Blasenwurm
Bei einer fortgeschrittenen Wurminfektion ist es für einige Wurmarten nicht unüblich, im Körper ihres Wirtes weiter zu wandern und schließlich auch andere Organe zu befallen. Manche Würmer, wie der Lungenwurm und der Herzwurm, besiedeln auch gezielt die entsprechenden inneren Organe.
Grundsätzlich lässt sich feststellen, dass Endoparasiten bei Haustieren auf dem Vormarsch sind: So ist etwa der Lungenwurm bis vor wenigen Jahren in Europa noch unbekannt gewesen. Mittlerweile soll laut Experten schon jede zehnte Katze infiziert sein.
Wie bekommt eine Katze Würmer? Häufige Infektionswege
Ein Wurmbefall bei Katzen ist eine schmerzhafte Angelegenheit. Wurde er nachgewiesen, oder ist er durch die Betrachtung des Kots offensichtlich, sollte die Infektion so schnell wie möglich gestoppt werden.
Weil das Verspeisen von Mäusen der häufigste Übertragungsweg für einen Wurmbefall bei Katzen ist, sind Freigänger diejenigen Tiere mit dem höchsten Infektionsrisiko. Darüber hinaus birgt das Schnuppern an infiziertem Kot von Artgenossen eine hohe Infektionsgefahr sowie, im Fall von Bandwürmern, eine vorhergehende Infektion mit Flöhen.
Weil viele Freigänger draußen Kot absetzen, bleibt bei ihnen ein Befall auch am ehesten unbemerkt. Aus diesem Grund empfehlen viele Tierärzte diesen Tieren Wurmkuren vorbeugend zu verabreichen.
💡Als Alternative zu einer rein präventiven Wurmkur können die meisten Katzen ebenso gut einem regelmäßigen Wurmtest unterzogen werden! |
Katzen, die nach draußen dürfen, sollten am besten im Abstand von drei Monaten auf eine Wurminfektion getestet werden. Sofern sie als erfolgreiche Mäusejägerinnen bekannt sind, oder sie sich schon früher infiziert haben, kann ein häufigerer Test durchaus sinnvoll sein. Ob man das möchte, ist natürlich auch immer eine Frage des Geldbeutels.
Wohnungskatzen: Dieser Wurm ist auch für sie gefährlich
Viele Halter machen leider den Fehler zu denken, dass sich nur Freigänger-Katzen mit Würmern infizieren können, doch das ist ein gefährlicher Trugschluss: Tierärzte schätzen, dass rund ein Fünftel aller Spulwurminfektionen Wohnungskatzen betreffen.
Die Ursache dafür ist, dass die Eier des Spulwurms im Erdreich vorkommen (Tierkot). Die Wurmeier haften an Schuhsohlen an und gelangen auf diesem Wege in Wohnungen.
Regelmäßige Wurmkur für Katzen: Vorteile, Nachteile und Nebenwirkungen
Sollte man eine Katze verdachtsunabhängig regelmäßig entwurmen lassen? Viele Tierärzte raten dazu, doch nicht alle Samtpfoten vertragen die Mittel gleich gut. Für manche Katzen, wie alte und geschwächte Tiere, können Wurmkuren sogar eine hohe körperliche Belastung darstellen. Bei ihnen sollte solch eine Behandlung also nur durchgeführt werden, wenn sie wirklich notwendig ist.
💡Im ungünstigsten Fall können Entwurmungsmittel für Katzen die Symptome, die sie eigentlich bekämpfen sollen, selbst hervorrufen. Das gilt vor allem für All-In-One-Präparate, die gegen viele verschiedene Parasiten wirken sollen. |
Wie häufig Nebenwirkungen bei einer Wurmkur sind, ist unklar. Nicht alle Katzenhalter halten direkt Rücksprache mit einem Tierarzt, wenn ein Mittel Probleme verursacht. Andere bringen die Symptome gar nicht erst mit einer verabreichten Wurmkur in Verbindung.
Ob eine Katze vorbeugende Wurmkuren erhalten sollte, ist einerseits von ihrem Lebensstil abhängig und andererseits davon, ob sie die Mittel verträgt.
Weil Wurminfektionen bei Freigängern leichter übersehen werden können, wird die präventive Maßnahme wohl am ehesten diesen Tieren empfohlen. In Frage kommt sie eventuell noch für Katzen, die durch eine Wurminfektion besonders gefährdet sein könnten. Dazu gehören etwa trächtige Katzen und Katzenmütter sowie Kitten, die jünger als ein Jahr alt sind.
Katze entwurmen: Die Kosten einer Wurmkur
Auch wenn ein Wurmbefall für das betroffene Tier sehr unangenehm werden kann: Die Kosten einer Wurmkur für Katzen gehören glücklicherweise zu den preiswerteren tiermedizinischen Behandlungen. Abhängig vom verwendeten Präparat, kostet eine Wurmtablette zwischen 3 und 15 Euro.
Pasten, Tabletten und Spot-On-Präparate
Die meisten Würmer können Halter mit Hilfe von Pasten, Tabletten und Spot-On-Präparaten zuhause selbst bekämpfen. Nur Mittel gegen Rund- und Bandwürmer können ausschließlich von einem Tierarzt per Spritze verabreicht werden.
Mit einem Abstand von 4 Wochen muss üblicherweise eine zweite Wurmkur erfolgen. Diese zweite Kur ist nötig, um auch alle Larven und Wurmeier zuverlässig abzutöten.
Kitten entwurmen: Darauf solltest Du achten
Kitten und Katzen, die jünger als ein Jahr alt sind, sollten Wurmkuren immer mit besonderer Vorsicht erhalten. Grundsätzlich möglich ist eine Wurmkur bei Kitten ab einem Lebensalter von vier Wochen. Ist sie früher erforderlich, sollte ein Tierarzt die Behandlung begleiten.
Würmer sind ansteckend: Sofern die betroffene Jungkatze Kontakt zur Mutterkatze, den Katzengeschwistern oder anderen Katzen im Haushalt hat, müssen natürlich auch diese Tiere einer Wurmkur unterzogen werden.
Die Symptome einer Wurminfektion bei Kitten können sich von denen bei erwachsenen Katzen unterscheiden. Halter sollten vor allem auf folgende Zeichen achten:
- Verzögertes Wachstum
- Ein stumpfes und glanzloses Fell
- Gewichtsverlust
- Gesteigerter Appetit
- Abnormale Atmung
- Erbrechen und Durchfall
💡Wichtig: Impfungen dürfen Kitten niemals zeitgleich zu einer Wurmkur verabreicht werden! Manche Tierärzte sind allerdings der Ansicht, dass eine Wurmkur vor einer Impfung den Impfschutz positiv beeinflussen kann. |
Fazit
Ein akuter Wurmbefall ist für Katzen eine schmerzhafte und äußerst unangenehme Angelegenheit. Betroffene Tiere sollten daher umgehend behandelt werden – das gilt vor allem, wenn Würmer oder Wurmteile bereits im Kot oder Erbrochenem sichtbar sind.
Da Wurmkuren auch Nebenwirkungen haben können, sollten sich Halter zuvor mit einem Wurmtest Klarheit darüber verschaffen, dass ihr Haustier tatsächlich infiziert ist. Regelmäßige, präventiv angewendete Wurmkuren sind für die meisten Katzen weniger empfehlenswert.
Weil Würmer Resistenzen gegen Entwurmungsmittel aufbauen können, sind rezeptfreie Antiparasitika nicht immer wirksam. Am sichersten werden Würmer bei Katzen darum mit einem zur Wurmart passenden, vom Tierarzt verordneten Wurmmittel bekämpft.
Weiterlesen: Würmern natürlich vorbeugen: Pflanzliche Mittel zur Wurm-Prophylaxe bei Katzen
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Katzentherapeutin und Bloggerin / Spezialgebiet: Katzengesundheit / Erklärt täglich, dass Miau nicht gleich Miau bedeutet / lebt als Anführerin ihres Katzenclans in Berlin.
Katharina schreiben: redaktion (ät) cat-news.net