Eine Wurminfektion kann für Katzen schnell gefährlich werden. Aus diesem Grund raten manche Tierärzte, Wurmkuren vorbeugend zu geben, doch nicht alle Tiere vertragen das. Mit pflanzlichen Alternativen lässt sich Würmern bei Katzen auch natürlich vorbeugen, doch wie wirksam sind die Mittel?
Ist eine vorbeugende Wurmkur für Katzen wirklich sinnvoll? Für manche Tiere bedeutet es genau das zu erleben, was die Medikamente eigentlich verhindern sollten: Übelkeit, Lethargie, Appetitlosigkeit, Durchfall, Juckreiz und Erbrechen gehören zu den typischen Nebenwirkungen einer Wurmkur. Es sind die gleichen Symptome, die normalerweise durch einen Wurmbefall ausgelöst werden.
Bleibende Schäden sind durch Anti-Wurmmittel für Samtpfoten glücklicherweise nicht zu erwarten. Haltern sollte jedoch bewusst sein, dass die Präventivbehandlung eine akute Belastung für den Organismus ihres Haustieres darstellen kann. So muss sich etwa die Darmschleimhaut nach einer chemischen Wurmkur jedes mal vollständig neu generieren.
Während der Körper einer Katze mit dieser Aufgabe ausgelastet ist, kann die Immunabwehr reduziert sein: Viren und Erreger, die sonst keine keine Chance hätten, haben in dieser Situation oft leichtes Spiel.
Die Frage, ob das alles wirklich sein muss, hat also durchaus ihre Berechtigung!
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Eine Katze natürlich entwurmen: Ja oder Nein?
So findest du heraus, ob deine Katze eine Wurmkur braucht
Würmern bei Katzen vorbeugen: 4 Pflanzliche Alternativen und Hausmittel
Eine Katze natürlich entwurmen: Ja oder Nein?
Pflanzliche Alternative oder Schulmedizin? Hat sich eine Katze nachweislich mit Würmern infiziert, ist die Antwort klar: Die Parasiten sollten so schnell und effektiv wie möglich beseitigt werden! Würmer entziehen ihrem Wirt fortwährend lebenswichtige Nährstoffe. gerade bei geschwächten und alten Katzen kann ein fortgeschrittener Wurmbefall letztlich zum Tode führen.
In Bezug auf akuten Wurmbefall gilt: Pflanzliche Mittel sind in vielen Fällen eine sanfte Alternative, als Sofortmaßnahme bei einer Wurminfektion jedoch vollständig ungeeignet! Das Risiko ist hoch, dass die Schädlinge nicht vollständig beseitigt werden. Auch wenn eine Katze sensibel auf Entwurmungsmittel reagiert, gibt es keine sichere Alternative zu einer klassischen Wurmkur.
Um diese zu beginnen ist es wichtig zu wissen, dass eine Katze tatsächlich Würmer hat. Bevor das erstbeste Anti-Wurm-Mittel zum Einsatz kommt, sollten Halter außerdem Kenntnis haben, welcher Wurm eigentlich genau bekämpft werden muss.
Hat meine Katze Würmer? Ein Wurmtest verrät es!
Hat die Katze Würmer, oder ist ein anderes gesundheitliches Problem verantwortlich für ihre Symptome? Aufschluss über einen Wurmbefall bekommen Katzenhalter am sichersten durch eine Kotuntersuchung ihres Haustieres.
Solch einen Wurmtest muss nicht zwingend der Tierarzt durchführen: Mit im Internet frei verfügbaren Wurmtest-Kits können Halter zuhause selbstständig eine Kotprobe ihrer Katze nehmen und diese an das tiermedizinische Labor senden, welches mit dem Hersteller des Test-Kits zusammenarbeitet. Das entsprechende Porto ist im Kaufpreis sogar meist schon enthalten.
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Im Labor wird die Kotprobe dann auf das Vorhandensein von Wurmeiern verschiedener Wurmarten untersucht – ist das Ergebnis positiv, sollte am besten ein Tierarzt das passende Mittel für die Wurmkur verordnen.
Ein Präparat gegen Parasiten aus der Apotheke zu verwenden, ist nicht ratsam: Würmer können leicht Resistenzen gegen die Inhaltsstoffe in freiverkäuflichen Wurmmitteln aufbauen, so dass eine vollständige Entwurmung möglicherweise nicht gelingt.
Pflanzliche Alternativen, um eine Wurminfektion bei Katzen zu vermeiden
Besser als jedes Anti-Wurmmittel ist natürlich, wenn eine Katze erst gar keine Würmer bekommt! Um einem Wurmbefall vorzubeugen, gibt es vielversprechende pflanzliche Alternativen zu pharmazeutischen Antiparasitika. Der größte Vorteil von natürlichen Wurmmitteln ist, dass sie nebenwirkungsfrei sind – ob sie auch wirksam sind, schauen wir uns jetzt an!
Kokosöl
Kokosöl wird nachgesagt, Haustiere vor einem Wurmbefall zu schützen. Der Grund dafür dürfte die im kaltgepresstes Bio-Kokosöl enthaltene Laurinsäure sein. Diese Substanz hat tatsächlich nachweislich eine abschreckende Wirkung auf Parasiten.
Auf Spulwürmer, Bandwürmer und Hakenwürmer – also die am häufigsten bei der Katze vorkommenden Wurmarten – soll Laurinsäure sogar eine abtreibende Funktion ausüben können.
Das würde bedeuten, dass Kokosöl nicht nur zur Prophylaxe eingesetzt werden kann, sondern auch bei einem bereits vorhandenen Wurmbefall wirksam ist. Ob das tatsächlich funktioniert, ist unter Experten jedoch umstritten. Sicher ist: Schädlich ist Kokosöl für Katzen nicht!
Weiterlesen: Kokosöl für Katzen: 8 Situationen, in denen es heilen hilft und welches Öl geeignet ist
Wurmkraut
Die Verwendung von Wurmkraut als natürliches Antiparasitika hat eine lange Tradition. Schon früher nutzten die Menschen das Kraut als Mittel zur Schädlingsbekämpfung. Üblich war es zum Beispiel, gemahlene Pflanzen in Stuben auszustreuen, um Mäuse und Insekten daraus fernzuhalten.
Die Bezeichnung Wurmkraut ist heute irreführend, denn es können sich verschiedene Kräuter und Kräutermischungen hinter dem Namen verbergen. Das hat historische Gründe: Die ursprünglich als Wurmkraut bekannte Pflanze Rainfarn ist zwar gegen Parasiten wirksam – wie man später jedoch feststellte, auch toxisch in der direkten Anwendung bei Lebewesen.
Heute ist man darum dazu übergegangen, ausschließlich unschädliche Heilpflanzen in Wurmkraut-Präparaten zu verwenden. Die Gemeinsamkeit dieser Mittel besteht darin, auf natürliche Weise ein widerstandsfähiges Darmmilieu zu erzeugen, in dem sich Wurmeier nicht einnisten können.
Verfügbar sind Präparate mit Wurmkraut in zwei Varianten: Als Snack und als wässrige Lösung zum Untermischen im Tierfutter. Grundsätzlich empfiehlt sich bei Katzen eher die Verwendung eines Liquids, da viele Tiere die Tendenz zeigen, unbekanntes Futter abzulehnen.
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Kürbiskerne
Folgt man naturheilkundlicher Literatur, so können Kürbiskerne bei Hunden und Katzen erfolgreich gegen Spul- und Bandwürmer eingesetzt werden. Die Kerne enthalten die Aminosäure Cucurbitin sowie eine Substanz namens Piperazin. Letztere soll im Darm eine Lähmung der Parasiten herbeiführen, so dass diese ausgeschieden werden können.
Außerdem sollen Kürbiskerne helfen, den Körper zu reinigen und die Immunabwehr wiederherzustellen. Ob Kürbiskerne tatsächlich die versprochene Wirkung gegen Wurmbefall entfalten, wurde medizinisch bisher nicht nachgewiesen. Zumindest sind sie aber ein proteinreicher und somit nahrhafter Snack!
Möhren
Auch gewöhnlichen Möhren sagt man eine wurmabtreibende Wirkung nach. Karotten verfügen über einen hohen Gehalt an Karotin, eine Vorstufe des Vitamin A. Dieses ist sehr gesund für die Augen, die Haut, das Fell sowie den Darm.
Die positive Wirkung auf den Darm könnte zu einem wurm-feindlichen Milieu beitragen – ob dieses jedoch ausreichend ist um eine Wurminfektion zu verhindern, ist wissenschaftlich nicht gesichert. Eine Katze müsste außerdem täglich mindestens eine ganze Karotte fressen, damit sich ein schützender Effekt einstellt.
Anders als viele Hunde würden die meisten Samtpfoten dabei wohl nicht mitspielen. Unter Hundehaltern ist es indes nicht unüblich, ihren Haustieren zur Wurm-Prophylaxe regelmäßig eine pürierte Möhre mit ins Futter zu geben.
Fazit
Was ist von natürlichen Mitteln zur Wurm-Bekämpfung bei Katzen zu halten? Wie wir gesehen haben, gibt es viele interessante Ansätze zu dem Thema, doch bei näherer Betrachtung ist die Wirksamkeit vieler Substanzen fraglich.
Eine Ausnahme stellt hier das Wurmkraut dar. Heutige Wurmkraut-Präparate enthalten die ursprünglich so bezeichnete Pflanze nicht mehr, sondern stattdessen Auszüge aus Heilpflanzen wie Wermuth, Salbei und Thymian. Wichtig zu wissen: Bei allen drei genannten handelt es sich um Kräuter, die Tiere in der Natur auch von sich aus suchen und fressen, wenn sie Probleme mit dem Verdauungsapparat haben – ein Befall des Darms mit Würmern gehört hier klassischer Weise ganz vorne mit dazu!
Als pflanzliche Alternative zur klassischen vorbeugenden Wurmkur für sensible Samtpfoten, sind Wurmkraut-Präparate darum das beste Mittel der Wahl – auch, wenn die ursprüngliche Pflanze durch andere Kräuter ersetzt wurde.
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Katzentherapeutin und Bloggerin / Spezialgebiet: Katzengesundheit / Erklärt täglich, dass Miau nicht gleich Miau bedeutet / lebt als Anführerin ihres Katzenclans in Berlin.
Katharina schreiben: redaktion (ät) cat-news.net