Was wollen Katzen? Das machen fast 90% aller Halter falsch!

Was wollen Katzen: Diese Fehler begehen Halter, ohne es zu ahnen

Was wollen Katzen? Laut Wissenschaft gibt es Menschen, die das von Natur aus besser als andere erahnen können. Ein ungerechter Vorteil? Mit diesen Tipps wird garantiert jeder zum Katzenflüsterer!

Verstehst Du Katzen? Eine aktuelle Studie mit 6.329 Katzenhaltern konnte 13 Prozent der Teilnehmer als „geborene Katzenflüsterer“ identifizieren. Der Grund: Sie zeigten sich überdurchschnittlich gut darin, die Gefühle von Katzen anhand von Videoaufnahmen richtig beurteilen zu können.

Du bist häufiger unsicher, was deine Samtpfote fühlt und möchte? Katzen sind Meister des Versteckens und lassen sich sogar Schmerzen nicht ohne weiteres anmerken.

Vor allem Anfängern in der Katzenhaltung können darum leicht Fehler passieren. Darum hat unsere Katzenpsychologin Katharina euch ihre persönlichen Top 12 der häufigsten Fehler in der Katzenhaltung aufgeschrieben.

Was wollen Katzen? 12 Dinge, die Halter oft falsch machen, ohne es zu ahnen

Ob Pflege, Ernährung, Spielen oder Schmusen: Es gibt viele Dinge, die Katzen nicht wirklich gern mögen. Abhängig von ihrem Charakter, lässt eine Samtpfote sie entweder über sich ergehen, oder reagiert mit Aggressivität.

Häufige Fehler in der Katzenhaltung und Tipps, wie man es besser machen kann:

Streicheln und Schmusen

❌ Stürmische Annäherungsversuche

Dieses Phänomen sehe ich in meiner Praxis Recht häufig: Oft sind es jüngere Kinder, die sich den Katzen in der Familie auf unangemessene Art nähern. Das bedeutet: Zu bedrängend, nicht auf entsprechende gegenteilige Signale des Tieres achtend.

Schuld sind hier natürlich nicht die Kleinen selbst: Viele Eltern sind zögerlich darin, ihren Nachwuchs zu einem achtsamen Verhalten mit ihrem Haustier anzuhalten.

Wie es besser geht: Die meisten Katzen lieben Kinder, doch sie mögen es gar nicht, bedrängt zu werden. Stelle sicher, dass dein Kind eure Katzen als lebendige Wesen mit eigenen Bedürfnissen kennenlernt! Das bedeutet zum Beispiel: Wenn eine Katze schläft, wird sie in Ruhe gelassen.

Möchte dein Kind mit eurem Haustier in Interaktion treten, sollte es sich ruhig verhalten und mit leiser Stimme sprechen. Dann lässt es die Katze vorsichtig an seiner Hand schnuppern.

Befindet sich das Haustier auf Bodenhöhe, sollte auch das Kind in die Hocke gehen. Das hilft vor allem jüngeren Katzen, sich nicht allein durch den Größenunterschied überwältigt zu fühlen.

Das gilt natürlich umso mehr für Erwachsene!

❌ Falsches Streicheln

„Unsere Katze ist unberechenbar: Gerade wollte sie gestreichelt werden, doch im nächsten Moment greift sie uns an!“ Aussagen wie diese werden mir häufiger von Katzenhaltern vorgetragen.

Für sie ist der rasche Stimmungswandel ihrer Haustiere irritierend. Aus Sicht der Katze handelt es sich oft um eine logische Reaktion: Zu intensives Streicheln kann eine statische Aufladung bewirken, die sich unangenehm anfühlt.

Als Vergleich ziehe ich hier gerne einen Luftballon heran: Reibt man lange genug mit einem Wolltuch über dessen Oberfläche, lädt er sich ebenfalls statisch auf und es haften Harre und Papierschnipsel an ihm.

Genau wie ein Luftballon kann auch eine Katze als Konsequenz auf solch eine Überreizung sprichwörtlich platzen.

Wie es besser geht: Jede Katze ist anders, doch jede Katze möchte selbst entscheiden, wann und wo sie gestreichelt wird. Achtsame Halter sollten darum herausfinden, an welchen Körperstellen ihre Stubentiger das besonders genießen.

Das lässt sich mit einem kleinen Trick ermitteln: Streichle deiner Katze vorsichtig mit einem einzelnen Finger die Stirn. Halte diesen Finger dann an ihr Mäulchen und lasse sie schnuppern.

Ist deine Samtpfote in Kuschelstimmung ist, wird sie den Finger als nächstes mit Hilfe ihrer Nase zu einem Körperteil dirigieren, an dem sie Streicheleinheiten besonders genießt. Oft ist dies die Stelle unterhalb des Kinns.

Gesundheit und Ernährung

❌ Kohlenhydratreiche Ernährung

Katzen sind reine Fleischfresser, doch viele Hersteller hindert das nicht daran, ihr Katzenfutter mit günstigen Füllstoffen anzureichern. Dazu gehören Getreide und so genannte pflanzliche Nebenerzeugnisse.

Für Katzen haben pflanzliche Kohlenhydrate einen sehr geringen Nährwert. Zu viel Kohlenhydrate können sie sogar krank machen! Sichtbar wird das nicht sofort: Es braucht einige Jahre Fehlernährung, bis sich eine chronische Schilddrüsenerkrankung, oder eine chronische Niereninsuffizienz (CNI) zeigen.

Beide Erkrankungen sind mit einer lebenslangen Medikamentengabe und häufigen Besuchen beim Tierarzt verbunden. Wer also dachte, mit preiswertem Katzenfutter Geld zu sparen, liegt meist falsch.

Wie es besser geht: Achte darauf ein Katzenfutter für dein Haustier auszusuchen, dass einen möglichst hohen Fleischanteil hat. Pflanzliche Zutaten wie Karotten und Kartoffeln sind in geringem Umfang zwar nicht schädlich für Katzen, ihr Nährwert ist aber mindestens umstritten.

Als Faustregel gilt: Ein Katzenfutter mit einem Fleischanteil zwischen 70 und 100 Prozent kann als ausgewogene Katzenernährung bezeichnet werden.

❌ Gesundheitliche Probleme auf die leichte Schulter nehmen

„Ach, sie kotzt nur, das macht sie schon immer.“ Ich muss mich jedes Mal sehr zusammenreißen, wenn Katzenhalter mir das sagen. Würden wir es nicht selbst auch fürchterlich finden, wenn wir uns ständig übergeben müssten?

Chronisches Erbrechen gehört meiner Meinung nach zu den häufigsten ignorierten Krankheitszeichen bei unseren Stubentigern.

Wie es besser geht: Ständiges Übergeben kann ein ernstzunehmendes Krankheitssymptom für eine ganze Reihe von möglichen Erkrankungen sein. Genauso können harmlose Haarballen das Symptom hervorrufen.

Ob die Ursache für das Erbrechen ungefährlich ist, kann letztlich nur eine gründliche Untersuchung durch den Tierarzt zeigen. Auf keinen Fall sollten es Halter auf die leichte Schulter nehmen, wenn sich eine Katze andauernd erbricht.

❌ Wohnungskatzen nicht impfen lassen

„Wir haben unsere Katzen nicht impfen lassen, sie kommen ja gar nicht nach draußen.“ Wie oft ich diesen Satz schon gehört habe, kann ich inzwischen gar nicht mehr zählen. Es ist ein Trugschluss vieler Katzenhalter zu glauben, dass ausschließlich Samtpfoten mit Freigang geimpft werden müssten.

Gefährliche Krankheiten können auch ganz ohne Kontakt zu fremden Artgenossen übertragen werden. Krankheitserreger befinden sich auf der Straße, in Parks und in Wäldern. Haften sie an Schuhen, können sie von uns in die Wohnung getragen werden.

Das gleiche gilt übrigens für Wurm-Eier: Untersuchungen von Böden konnten zeigen, dass durchschnittlich 30 Prozent aller Sandkästen in öffentlichen Parks mit den Eiern des Spulwurms belastet sind.

Wie es besser geht: Eine Grundimmunisierung ist auch für Wohnungskatzen Pflicht! Eine jährliche Auffrischung, wie sie die Ständige Impfkommission Veterinärmedizin (StIKo Vet) für Freigänger empfiehlt, ist für reine Wohnungskatzen jedoch nicht zwingend erforderlich.

Laut StIKo Vet sollte jede Katze gegen die folgenden Erkrankungen immunisiert werden:

  • Katzenseuche
  • Katzenschnupfen
  • Katzenherpes

Mehr über das Impfen bei Katzen liest Du im Artikel Impfplan für Katzen: Grundimmunisierung und empfohlene Auffrischungen.

❌ Zu häufige Besuche beim Tierarzt

Auch unter Katzenhaltern gibt es so genannte Helikopter-Mütter: Sie kreisen um ihr Haustier, wie ein Hubschrauber über einer Unfallstelle. Haben sie dann ein vermeintliches Problem auf dem Radar entdeckt, zögern sie keine Sekunde, es zu lösen.

Für diese Halter ist der Rat eines Tierarztes das effektivste Mittel, um Sicherheit zu gewinnen. Zwar sagt man in Bezug auf Tierarztbesuche gern „lieber einmal zu viel, als einmal zu wenig“ – ein feuchtes Näschen muss aber noch lange kein ausgeprägter Katzenschnupfen und ein Job für den Tierarzt sein.

Wie es besser geht: Jeder Gang zum Tierarzt ist für Katzen mit Stress und Aufregung verbunden, doch manchmal ist er einfach nicht vermeidbar: Bei ernsthaften Krankheitssymptomen oder Verletzungen sollten Halter keine Minute zögern, den Veterinärmediziner des Vertrauens aufzusuchen.

Jedes Zipperlein sofort vom Profi untersuchen zu lassen kann zwar beruhigend für Halter sein – für die betroffenen Katzen ist es einfach nur anstrengend.

Spielen und Erziehung

❌ Falsches Spielen mit Katzen

Kann man mit Katzen auch falsch spielen? Ja, das geht! Katzenhalter berichten mir häufiger, dass ihre älteren Katzen einfach keine Lust mehr zum Spielen haben.

Diese Verweigerung ist meist die Folge eines aus Katzensicht falschen Spielablaufs. Erfolgt das über Jahre, verliert eine Katze manchmal vollständig das Interesse am Spielen.

Wie es besser geht: Der Spieltrieb von Katzen geht zurück auf ihren angeborenen Jagdinstinkt. Das „Beutemachen“ folgt bei Katzen einem festgelegten Ablauf, den sich Halter auch für das Spielen daheim zu eigen machen können:

  1. Die Beute entdecken
  2. Der Beute auflauern
  3. Sich heranschleichen
  4. Die Beute packen und töten

Ältere Katzen haben andere Ansprüche ans Spielen als Jungtiere und gehen dabei auch viel strategischer vor: Sie wollen ihre Beute beobachten und warten auf den passenden Moment, um schließlich zuzuschlagen.

Das sollten Halter beherzigen, wenn sie ihre ältere Katze zum Spielen auffordern möchten. Auch wichtig: Das Verhalten eines Beutetieres wird durch ein Spielzeug am besten nachgeahmt, wenn sich dieses ruckartig von der Katze wegbewegt.

Kommt ein Spielzeug hingegen direkt auf die Katze zu, ist das Tier verwirrt: Es widerspricht dem natürlichen Verhalten von Beutetieren, wie Mäusen und Vögeln.

❌ Katzenspielzeuge herumliegen lassen

Hier eine Fellmaus, dort ein Spielball: Ich habe viele Katzenhaushalte gesehen, in denen das Spielzeug der Haustiere einfach wild verteilt in der Wohnung herumflog.

Ist etwas immer und jederzeit verfügbar, wird es mit der Zeit ziemlich uninteressant!

Wie es besser geht: Katzenspielzeug sollte grundsätzlich an einem für das Haustier unzugänglichen Ort aufbewahrt werden. Es wird am besten nur zum aktiven Spielen vom Halter hervorgeholt und sollte danach auch direkt wieder verschwinden.

Auch ältere Katzen sind Gewohnheitstiere: An regelmäßige Spieleinheiten gewöhnt man sie, wenn diese immer wieder um die gleiche Uhrzeit stattfinden.

❌ Kratzen an der Couch: Katzen verstehen nicht, was wir daran so schlimm finden

Gibt es eine einzige Katze auf dieser Welt, die noch nie die Couch als Kratzbaum auserkoren hat? Einmal entdeckt fällt es vielen Haltern nicht leicht, ihren Katzen das Verhalten wieder abzugewöhnen.

Kratzen liegt in der Natur von Katzen und sie verstehen nicht, was sie in diesem Moment falsch machen. Es reicht darum meist nicht, die Samtpfote von der Couch zu scheuchen und mit ihr zu schimpfen.

Wie es besser geht: Den größten Erfolg bei Katzen hat, wer mit positiver Verstärkung arbeitet! Dahinter steckt die Idee, erwünschtes Verhalten gezielt zu belohnen, sobald es sich zeigt.

Das bedeutet: Benutzt eine Katze zum Krallenwetzen ihren Kratzbaum statt der Couch, muss sie dafür ausreichend gelobt werden und darf auch ein kleines Leckerli erhalten, wenn es sich ergibt.

Beim Loben kann zusätzlich ein Signalwort wie „fein“ verwendet werden: Hört eine Katze dieses Wort immer wieder in dem Zusammenhang, prägt sie sich dessen Klang ein.

Damit eine Katze ihren Kratzbaum von sich aus zum Krallenwetzen aufsucht, können an diesem Ort Katzenminze oder Baldrian zur Unterstützung gestreut werden: Beide Kräuter haben eine anziehende und euphorisierende Wirkung auf Samtpfoten.

Pflege und Beschäftigung

❌ Katzen können sich alleine beschäftigen

„Wir haben uns gegen einen Hund und für eine Katze entschieden, weil Katzen so viel selbstständiger sind.“ Um Katzen muss man sich also nicht kümmern?

Es stimmt, dass die meisten Katzen Aufmerksamkeit nicht so zielgerichtet wie Hunde einfordern. Sie schlafen außerdem 16 bis 18 Stunden pro Tag, wodurch die Zeit, in der wir uns ihnen widmen könnten, von selbst verringert.

Wie es besser geht: Um Verhaltensauffälligkeiten zu vermeiden, sollten vor allem Wohnungskatzen angemessen gefordert werden. Anders als Freigängern fehlen ihnen Eindrücke und Anregungen aus der Natur.

Regelmäßige Spieleinheiten können dazu beitragen, eine Wohnungskatze sowohl geistig als auch körperlich auszulasten.

❌ Eine Katze rasieren

Vor allem in der Zeit des Fellwechsels kommen manche Katzenhalter auf die Idee, dass ihrer Katze eine Kurzhaarfrisur doch auch ganz gut stehen würde.

Rasiert zu werden kann für Katzen eine traumatische und auch schmerzvolle Erfahrung sein. Es sollte nur erfolgen, wenn es keine Alternative gibt. Das kann bei Langhaarkatzen der Fall sein, deren Fell so verfilzt ist, dass keine Bürste mehr durchkommt.

Wie es besser geht: Langhaarkatzen müssen bei der Fellpflege durch ihre Halter unterstützt werden. Regelmäßiges Bürsten verhindert normalerweise hartnäckige Verfilzungen im Vorfeld.

Kommt es doch einmal zur Filzbildung, sollten entsprechende Stellen unbedingt entfernt werden: Die Filzknubbel erzeugen bei jeder Bewegung ein unangenehmes Ziehen auf der Haut.

Zur Entfernung eignet sich eine Schere mit abgerundeten Enden, wie sie häufig in Verbandskästen zu finden ist. Das hilft böse Verletzungen zu vermeiden.

❌ Eine Katzentoilette mit Haube verwenden

Manche Halter stört der Gedanke massiv, ein offenes Katzenklo in der Wohnung herumstehen zu haben. Würde man Katzen fragen, welche Art des „stillen Örtchens“ sie selbst bevorzugen, fiele ihre Wahl wohl auf eine offene Katzentoilette.

Wie es besser geht: Ob mit ausgeklügeltem Design, Selbstreinigungsfunktion, oder Raketenantrieb: Vergiss am besten sofort alle neumodischen Katzenklos!

In der freien Wildbahn erledigen Katzen ihr Geschäft nicht in geschlossenen Höhlen, sondern unter dem freien Himmel. Sie sind in diesem Moment leichter angreifbar und bevorzugen es, einen guten Überblick über ihre Umgebung zu behalten.

Das ist der Grund, weshalb eine Katzentoilette immer offen sein sollte!

Hat das Katzenklo einmal seinen Platz gefunden, sollte die Örtlichkeit nicht mehr verändert werden. Ein ruhiger Platz, etwa im Badezimmer, ist der richtige Ort für dieses unerlässliche Katzenzubehör. Wer mehrere Katzen hält, sollte außerdem mindestens eine Toilette pro Tier aufstellen.

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Was Katzen wollen und was Halter oft falsch machen

Kennst Du weitere Fehler, die viele Katzenhalter im Umgang mit ihren Samtpfoten häufiger machen? Schreibe uns davon in einem Kommentar!

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