Wer sich eine Katze anschafft, übernimmt Verantwortung für viele Jahre. Passt eine Katze aktuell in dein Leben, oder solltest Du mit der Anschaffung lieber noch warten? Dieser Artikel hilft dir, Klarheit zu finden!
Wer hätte es geahnt? Schon mehr als 8,5 Millionen Katzen leben in Deutschland, die Tendenz: steigend! Wer sich eine Katze zulegen möchtest, liegt also definitiv im Trend. Ein Stubentiger erzeugt jedoch laufende Kosten und benötigt viel Beschäftigung. Gerade Neu-Katzeneltern unterschätzen häufig, was es bedeutet, eine Katze zu halten.
Katze ja oder nein? Sollte ich lieber noch warten?! Die 21 folgenden Fragen helfen dir, die richtige Entscheidung zu treffen!
1. Wie teuer ist es wirklich, eine Katze zu halten?
Es ist ziemlich einfach sich eine Katze anzuschaffen, doch wenn Katzen erst einmal im Haus sind, entstehen ständig neue Kosten. Wie hoch die tatsächlichen Fixkosten sind hängt davon ab, wo Dinge wie Katzenstreu und Futter besorgt werden.
Tipp: Online gibt es hochwertiges Katzenfutter mit hohem Fleischgehalt oft deutlich preiswerter, als im Einzelhandel! Wer direkt größere Mengen ordert, bekommt hochwertiges Katzenfutter unterm Strich deutlich preiswerter, als Einzeldosen mit Katzenfutter von minderer Qualität im Supermarkt.
Weiterlesen: Katzenfutter mit hohem Fleischanteil: 7 Sorten, die mindestens 90 Prozent enthalten
Wie viel kostet eine Katze im Monat? Grundsätzlich liegen die durchschnittlichen Kosten zwischen 60 und 80 Euro für Katzenfutter und Katzenstreu.
Achtung: Zusätzliche Kosten, wie Gebühren für den Tierarzt, sind hier noch nicht mitgerechnet! Bekommt eine ältere Katze eine chronische Erkrankung, können sich die Kosten für den Tierarzt schnell auf mehr als 100 Euro belaufen.
Tipp: Eine Krankenversicherung für Katzen ist eine Möglichkeit, sich vor unerwartet hohen Tierarztkosten zu schützen.
2. Verantwortung für viele Jahre: Wie alt wird eine Katze?
Wohnungskatzen erreichen normalerweise ein Alter zwischen 15 und 18 Jahren – manche schaffen deutlich mehr und werden über 20 Jahre alt. Die Anschaffung einer Katze sollte also gut überlegt sein, denn sie bedeutet eine auf langfristige, verbindliche Verantwortung für ein Lebewesen.
Wer Katzen ausschließlich in der Wohnung hält, hat meist länger etwas von seinem Haustier. Es ist jedoch unter altgedienten Katzenhaltern umstritten, ob reine Wohnungskatzen genau so glücklich werden können wie Freigänger. Für Wohnungskatzen gilt, dass sie mindestens zu zweit gehalten werden sollten.
3. Wie alt muss eine Katze sein, um sie zu kaufen oder zu adoptieren?
Welche Eigenschaften sollte deine Katze erfüllen? Soll sie besonders hübsch sein, oder suchst Du bewusst ein Tier aus dem Tierschutz?
Viele Menschen verlieben sich unsterblich in bestimmte Rassekatzen, wie die beliebte British Shorthair Katze (BKH). Seien wir ehrlich: Es gibt wohl kaum einen Katzenfan, den die BKH mit ihrem Teddybärchengesicht nicht in ihren Bann zieht!
Eine Katze „mit Ahnentafel“ vom Züchter zu kaufen, will jedoch gut überlegt sein: In Tierheimen warten ausreichend Katzen aller Farben, Größen und Altersklassen darauf, von „ihren“ Menschen entdeckt zu werden!
Ob aus dem Tierheim oder vom Züchter: Es gilt, dass eine Katze mindestens zwölf Wochen alt sein muss, bevor sie von ihrer Katzenmama getrennt werden darf. Muss eine Katze zu früh ohne ihre Mutter auskommen, kann das seelische Schäden beim Tier hinterlassen, die sich noch viele Jahre später bemerkbar machen können.
4. Wie teuer ist es, eine Katze aus dem Tierheim zu holen?
Auch Katzen aus dem Tierheim sind nicht kostenlos ! In nahezu allen Einrichtungen wird eine Schutzgebühr für Hunde und Katzen erhoben. Damit soll sichergestellt werden, dass die Tiere unüberlegt aufgenommen werden. Für Katzen beträgt diese Gebühr zwischen 50 und 150 Euro.
Übrigens: Wer eine kranke Katze adoptiert, hat das Recht sich die Kosten für ihre Behandlung vom vermittelndem Tierheim erstatten zu lassen. Nach der genauen Vorgehensweise sollte man sich am besten direkt beim Besuchstermin bei den Mitarbeitenden erkundigen.
5. Katze eingewöhnen: Wie lange dauert es?
In den ersten Tagen sollte eine neue Katze nicht alleine Zuhause bleiben. Man sollte sich vergegenwärtigen, dass sich das Tier erst einmal ganz neu orientieren muss – dazu braucht es Unterstützung ihrer neuen Menschen! Ideal ist, wenn in den ersten zwei Wochen immer jemand Zuhause ist – sich in der Zeit der Eingewöhnung Urlaub zu nehmen, ist absolut empfehlenswert!
Ist das nicht möglich sollte man dafür Sorge tragen, dass die Katze auf keinen Fall länger als vier Stunden am Stück alleine bleibt. Überfordere eine Katze nicht und richte ihr einen ruhigen Ort ein, an den sie sich stets zurückziehen kann. Optimal ist ein eigenes, kleines Zimmer, zu dem nur und die Katze Zutritt hat.
Andere Lebewesen im Haushalt, Menschen und Tiere, sollten nur vorsichtig mit ihrem neuen Mitbewohner vertraut gemacht werden. Rituale können entscheidend dabei helfen, Bindung zum Tier aufzubauen und sein Vertrauen zu gewinnen. Ein geregelter Tagesablauf hilft der Katze, sich schneller einzugewöhnen. Füttere sie darum stets zur gleichen Zeit, lege nachmittags eine Spielrunde ein und streichele sie regelmäßig abends auf der Couch.
6. Das richtige Katzenfutter: Sollen Katzen Trockenfutter bekommen?
Trockenfutter ja oder nein? Es ist eine Frage, welche die Katzenhalter-Community spaltet. Viele Halter füttern es vor allem deshalb, weil es so praktisch ist. Tatsächlich ist Trockenfutter länger haltbar und bietet damit vor allem im Sommer viele Vorteile gegenüber feuchtem Katzenfutter.
Doch (zu viel) Trockenfutter ist laut aktuellen Untersuchungen eine der Hauptursachen für die chronische Nierenerkrankung CNI bei Katzen. Da viele Katzen besonders im Alter wenig trinken, können sie die fehlende Flüssigkeit im Trockenfutter nicht entsprechend ausgleichen und laufen somit Gefahr, zu dehydrieren.
Trockenfutter enthält oft mehr Kohlenhydrate in Form von Getreide, als proteinreiches Fleisch – für Katzen, die per biologischer Definition Fleischfresser sind, ist das alles andere als optimal. Wer sich eine Katze zulegen will, die langfristig gesund bliebt, sollte Trockenfutter besser nur als Snack für zwischendurch füttern.
7. Futter und Wasser: Weshalb die Näpfe getrennt voneinander gestellt werden sollten
Es ist ein großer Fehler, den viele Katzenhalter anfangs unbewusst machen: Sie stellen den Futter- und den Wassernapf direkt nebeneinander! Hunde stört das in der Regel wenig, doch Katzen gefällt es gar nicht und sie neigen dann dazu, tendenziell weniger zu trinken.
Warum genau es zu diesem Phänomen kommt, kann nur vermutet werden: Als ehemalige Wüstentiere sind Katzen von Haus aus eher sparsame Wassertrinker. In der Natur finden sie Wasserstellen direkt neben ihrer Beute nur äußerst selten. Auch bei Wohnungskatzen sollte der Wassernapf sollte daher immer mit etwas Distanz zum Futter gestellt werden.
8. Milch oder Wasser: Was dürfen Katzen trinken?
Die milchtrinkende Katze ist ein Motiv, dass wir seit Kindertagen kennen. Die Realität jedoch sieht ein wenig anders aus: Katzen sind laktoseintolerant, sie können Milch also von Haus aus nur äußerst schlecht verdauen. Zu viel Kuhmilch bereitet vielen Katzen Blähungen und sorgt für Durchfall.
Für die meisten Katzen ist es darum besser, wenn sie höchstens ab und zu Milch bekommen. Milch wird übrigens deutlich bekömmlicher, wenn sie zur Hälfte mit Wasser verdünnt gegeben wird. Im Tierfachhandel gibt es außerdem spezielle Katzenmilch in Fläschchen, die extra für Katzen hergestellt wurde und laktosefrei ist.
9. Was tun, wenn die Katze nicht fressen will?
Es kann passieren, dass Katzen kurzfristig das Fressen verweigern, wenn sie in eine fremde Umgebung kommen. Um eine neue Katze zum Fressen zu animieren, kann es helfen das Katzenfutter leicht erwärmen. Dadurch riecht es intensiver, es schmeckt besser und ist außerdem bekömmlicher.
Am einfachsten gelingt das in einem Wasserbad, oder in der Mikrowelle – für letztere Methode muss das Katzenfutter in eine geeignete Schale gegeben werden, da Katzenfutterverpackungen oft Aluminium enthalten.
10. Die Fellpflege: Müssen Katzen gebürstet werden?
Sollten Katzen gebürstet werden, oder übernehmen die Tiere ihre Fellpflege komplett eigenständig? Grundsätzlich kommt das auf die Katze an! Langhaarkatzen sollten regelmäßig bei der Fellpflege unterstützt werden, doch auch viele Hauskatzen genießen es, wenn sie diese Zuwendung von ihren Menschen erhalten.
Wer seine Katzen regelmäßig bürstet, erhält als Belohnung Tiere mit einem wunderschönen, glänzenden Fell! Das Bürsten festigt die Mensch-Tier-Beziehung und hilft Katzen, überschüssige Haare besser loszuwerden, als sie es selbst mir ihrer kleinen Zunge schaffen könnten.
Hast Du gewusst? Kokosöl ist eine wertvolle Zutat, um das Fell einer Katze samt und geschmeidig zu halten. Es kann außerdem als Schutz vor Zecken und anderen Parasiten angewendet werden.
Weiterlesen: Wunderwaffe Kokosöl: 8 Anwendungen für Katzen
11. Die Körperpflege: Müssen Katzen gebadet werden?
Wichtig: Katzen müssen grundsätzlich nicht gebadet werden und sollten nur in Ausnahmefällen dieser Prozedur unterzogen werden! Sie kann erforderlich sein, wenn Katzen aufgrund einer Erkrankung nicht in der Lage sind, sich selbst ausreichend zu reinigen.
Muss eine Katze gebadet werden, sollte sowohl der Raum, als auch das Wasser eine angenehme Temperatur haben. Eine Katze sollte niemals komplett ins Wasser „eingetaucht“ werden! Es genügt, eine große Schüssel, oder die Badewanne, zu etwa 20 Zentimetern mit Wasser zu füllen. Mit einem Waschlappen werden dann vorsichtig die besonders verschmutzten Stellen gesäubert. Ein mildes, oder ein verdünntes Shampoo, kann ebenfalls verwendet werden.
12. Beim Tierarzt: Müssen Katzen geimpft werden?
Impfungen gegen Katzenseuche und Katzenschnupfen gehören zu den Pflichtimpfungen für Katzen – selbst dann, wenn eine Katze nur in der Wohnung gehalten wird. Impfungen zum Schutz gegen Leukose und FIP (Feline Infektiöse Peritonitis) werden vor allem für Katzen empfohlen, die Freigang haben oder Kontakt zu anderen Katzen haben könnten – dazu zählt zum Beispiel auch eine Tierpension.
13. Eine Katze anschaffen: Wird sie Freigänger, oder bleibt sie ein Stubentiger?
Katzen wollen unabhängig und frei sein! Wer in der Stadt lebt, möchte seine Katzen möglicherweise nur ungern raus lassen. Die meisten Katzen zeigen jedoch deutlich weniger Verhaltensauffälligkeiten, wenn sie nach draußen dürfen.
Bevor eine Katze nach draußen darf, sollte sie unbedingt kastriert und am besten auch gechippt worden sein. Durch einen Microchip können verloren gegangene Haustiere ihrem Halter wieder zugeordnet werden. In manchen Gemeinden in Deutschland ist ein Microchip für Katzen sogar Pflicht.
Weiterlesen: Katzenschutzverordnung: Muss ich meine Katze chippen lassen? Welche Regeln wo gelten
14. Müssen Katzen kastriert werden? Was kostet es, eine Katze zu kastrieren?
Katzen und Kater sollten unbedingt kastriert werden, auch wenn sie nur in der Wohnung leben. Wann genau der richtige Zeitpunkt dafür ist, kann der Tierarzt einschätzen. Manche Katzen kommen früher in die Pubertät als andere. Allgemein gilt jedoch, dass Katzen und Kater ab etwa sechs Monaten geschlechtsreif sind.
Das bringt neben der Fähigkeit zur Fortpflanzung noch einige Nebeneffekte mit sich, die wir Menschen nicht ganz so toll finden: Katzen werden rollig und können besonders nachts herzzerreißend nach einem Kater rufen. Für alle, die dieses Rufen noch nie gehört haben: Es klingt so erbärmlich, dass es ihren Haltern garantiert den Schlaf rauben wird!
Werden Kater geschlechtsreif, beginnen sie „ihr Revier“ zu markieren. Wer diesen Geruch einmal in der Nase hatte, wird ihn so schnell nicht wieder los – Couch und Teppich übrigens auch nicht.
15. Kann man Katzen das Kratzen abgewöhnen?
Katzen müssen kratzen, weil ihre Krallen permanent nachwachsen und sie andernfalls immer länger werden würden. Wenn Katzen eine Kralle verlieren, dann handelt es sich nur um die oberste von mehreren Krallen-Hülsen. Direkt darunter wächst bereits eine neue Hülse nach.
Besser als ein einzelner Kratzbaum sind mehrere „Kratz-Spots“ in der Wohnung. Je mehr Gelegenheiten eine Katze zum Kratzen in der Wohnung hat, umso weniger interessiert sie sich für Möbel und Tapeten. Unsre Katzenpsychologin erläutert in ihrem Artikel, wie man Katzen das Kratzen an unpassenden Stellen abgewöhnen kann.
16. Kann man Katzen die Krallen ziehen lassen?
Auch wenn eine Katze ständig an Möbeln kratzt: Es ist es keine Option, ihr die Krallen ziehen zu lassen. Einer Katze die Krallen ziehen zu lassen würde einer schlimmen Verstümmelung gleichkommen!
Dieser Vorgang wäre vergleichbar mit dem Ziehen von Fingernägeln beim Menschen. In Deutschland ist das Krallenziehen zum Glück gesetzlich verboten, in anderen Teilen der Welt ist es leider eine grausame und gängige Praxis bei Tierärzten.
17. Das Katzenklo: Wie oft soll man es reinigen?
Katzen sind sehr saubere Tiere und es gibt wenig, dass sie mehr hassen, als ein schmutziges Katzenklo. Es kann passieren, dass Katzen ihr stilles Örtchen meiden, wenn es ihnen zu dreckig erscheint. Sie suchen sich dann einen anderen Ort zur Erledigung ihres Geschäfts in der Wohnung. Es sollte darum im Interesse ihres Halters liegen, die Toilette einer Katze sauber zu halten.
Kot und Urin werden am besten einmal pro Tag aus der Katzentoilette ausgesiebt. Einmal pro Woche, spätestens alle 14 tage, sollte die Streu komplett erneuert werden.
18. Welche Zimmerpflanzen sind bei der Katzenhaltung geeignet?
Viele Pflanzen sowie einiges Obst und Gemüse sind giftig für Katzen. Dazu gehören etwa Rosinen, Weintrauben und Avocados. Leider gibt es nur wenige Zimmerpflanzen, die bedenkenlos im Katzenhaushalt aufgestellt werden können.
Weiterlesen: Pflanzen für den Katzenhaushalt: Diese 12 sind garantiert ungiftig
19. Als Veganer eine Katze halten: Lassen sich die Tiere vegan ernähren?
Viele Menschen ernähren sich heutzutage aus nachvollziehbaren Gründen vegan. Für Katzen sollte diese Form der Ernährung jedoch absolut tabu sein! Wer mit der Vorstellung eines fleischfressenden Haustieres nicht leben kann, sollte sich lieber einen Hund zulegen. Hunde sind im Gegensatz zu Katzen Allesfresser und können theoretisch vegetarisch ernährt erden. Katzen benötigen zwingend tierische Proteine, um zu überleben.
20. Welche Katzenrasse ist am besten geeignet?
Beliebte Rassekatzen für Familien mit Kindern sind Maine Coon, Ragdoll und Norwegische Waldkatze. Diese Katzen sind besonders robust, spielen gerne und sind sehr anhänglich gegenüber Menschen.
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21. Es heißt, dass Katzen Einzelgänger sind: Können sie dann nicht auch alleine gehalten werden?
Es kann nicht oft genug drauf hingewiesen werden: Entgegen der weit verbreitete Annahme sind Katzen keine Einzelgänger. Anders als Hunde und Wölfe gehen Katzen nicht im Rudel auf die Jagd, so dass der Eindruck entstanden ist, dass sie auf Gesellschaft durch Artgenossen keinen Wert legen. Dieser Eindruck täuscht!
Katzen sind intelligente und soziale Wesen. Sie brauchen wie wir Menschen den Austausch mit Lebewesen, die wie sie sind. Tatsächlich lebt Erhebungen zu Folge mehr als die Hälfte aller Katzen in Europa als Einzelkatze – ob die Tiere damit glücklich sind, bleibt zweifelhaft.
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