Angst vor dem Alleinsein: Studie zeigt deutliche Symptome bei Katzen

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Holen wir uns einen Hund oder eine Katze? Viele Haustierliebhaber wählen aus praktischen Gründen letzteres. Denn Katzen, so heißt es, könnten – ganz im Gegensatz zu Hunden – ruhig einige Zeit alleine bleiben. Eine aktuelle Untersuchung widerlegt diese Annahme.

Katzen sind unabhängig, kommen gut alleine zurecht und sehen den Menschen sowieso am ehesten als „Dosenöffner“. Wer das dachte, könnte nun eines besseren belehrt werden.

Auch Katzen entwickeln eine starke emotionale Bindung zu ihren Bezugspersonen. Brasilianische Wissenschaftler der Fakultät für Zoologie von der Universität ‚Juiz de Fora‘ (Sao Paulo) haben herausgefunden, dass Katzen genauso wie Hunde unter Trennungsängsten leiden.

Das betrifft auch solche Katzen, die sich gar nicht sonderlich für die Anwesenheit ihrer Menschen zu interessieren scheinen: Ist der Mensch längere Zeit abwesend, leiden auch sie an Einsamkeit und Trennungsschmerz.

Einsamkeit hat Folgen: Destruktives Verhalten und Pinkeln außerhalb des Katzenklos

130 Katzenhalter gaben für die Untersuchung Auskunft zum Zusammenleben mit ihren insgesamt 230 Katzen.

Bei 13,5 Prozent dieser Tiere konnten die Wissenschaftler deutliche Zeichen von Trennungsangst diagnostizieren, wenn ihre Halter sie längere Zeit alleine ließen. Als Anzeichen hierfür wurde das Verhalten der Katzen in der Zeit des Alleinseins bewertet.

Blieben die untersuchten Tiere regelmäßig längere Zeit alleine, zeigten sie im Alltag folgende Verhaltensstörungen:

  • Übermäßige Vokalisierung (19 Katzen)
  • Unangemessenes Wasserlassen (18)
  • Depressionsapathie (16)
  • Aggressivität oder Aufregung und Angst (jeweils 11)
  • Unangemessene Defäkation (7 Katzen)

Diejenigen Katzen, die die genannten Verhaltensstörungen zeigten, teilten eine auffällige Gemeinsamkeit: Sie lebten als Einzelkatze bei ihren Haltern und hatten weder ein Spielzeug, noch ein anderes Tier (zum Beispiel einen Hund) zum Spielen zur Verfügung.

Außerdem waren ihre Halter Menschen im Alter von 18-35 Jahren – also einer Altersgruppe, die gemeinhin einen aktiveren Lebensstil außerhalb des Haushalts pflegt, als ältere Menschen.

Studie sei nur ein Anhaltspunkt für weitere Forschungen

Bei der brasilianischen Studie handelt es sich um die weltweit erste zum Thema Trennungsängste bei Katzen. Die leitende Forscherin Daiana de Souza Machado sagt, die Ergebnisse seien lediglich als ein Ausgangspunkt für weitere Forschungen zu verstehen.

Die Ergebnisse seien durch die Interpretation der Handlungen der Katzen in ihrer Abwesenheit durch die Halter gefärbt und müssten noch durch die direkte, wissenschaftliche  Beobachtung bestätigt werden.

Doch viele Katzenhalter kennen die beobachteten Verhaltensstörungen aus dem eigenen Erleben mit ihren Katzen. Es gibt Hinweise, dass auch Katzen depressives Verhalten zeigen können und eine chronische Depression entwickeln können.

Mehr Informationen zu diesem Thema und einen Test gibt es in unserem Beitrag Depressionen bei Katzen.

 

 

 

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