Katze oder Werwolf? Beim Anblick der Werwolfkatze Lykoi verschwimmen die Grenzen. Doch so schaurig das Äußere dieser Katzen auch ist: In dem gruseligen Wolfspelz stecken erstaunlich sensible Tiere, die ihren Haltern mit großer Liebe begegnen.
Laut Zuchtverband Cat Fanciers Association (CFA) gibt es weltweit gerade einmal 300 reinrassige Lykoikatzen. Lykoikatzen Kitten kosten oft mehr als 2.000 Euro und in Deutschland ist die Rasse zur Zeit noch eher selten. Die Markenzeichen der exotischen Katzenrasse Lykoi sind ihr struppiges Fell und ihre großen gelben Wolfsaugen.
Wie ist das Wesen dieser besonderen Katzenart? Ist die Lykoi, wie beispielsweise die Scottish Fold und bestimmte Linien der Sphynxkatze, eine Qualzucht? Hier liest Du die 5 wichtigsten Fakten über die Katzenrasse Lykoi!
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1. Woher kommt die Lykoikatze und wie entsteht ihr exzentrischer Werwolf-Look?
Die Lykoi stammt ursprünglich von der für ihr knappes Haarkleid bekannten Sphynx-Katze ab. Ihr Pelz wirkt im Vergleich zu dem von Hauskatzen oder anderen Rassekatzen stark struppig. Die Ursache hierfür ist eine zufällige Gen-Mutation. Liebhaber dieses Looks haben diese Tiere dann gezielt weiter gezüchtet.
Die Legende zum Beginn der Zucht geht so: In einem Wurf der amerikanischen Katzenzüchterin Patti Thomas tauchten eines Tages zwei jugendliche Katzen mit einem ungewöhnlichen Fellkleid auf.
Die Kätzchen weckten das Interesse des Tierarztes Johnny Gobble aus Sweetwater im US-Bundesstaat Tennessee. Er entschlosss sich, Patti Thomas die beiden Tiere abzukaufen. Nur wenig später entdeckte der Arzt zwei weitere Kätzchen mit einem ganz ähnlichen Aussehen. Er verpaarte die Katzen aus beiden Würfen miteinander und schon bald wurden die weltweit ersten Lykoikatzen Kitten geboren.
Wenn Lykoi Kätzchen zur Welt kommen, haben die Tiere noch einen schwarzen Pelz. Erst ab dem Jugendalter bekommen die Katzen das Aussehen von Werwölfen. Katzen der Rasse Lykoi besitzen kein Unterfell. Als Freigänger sind die Katzen daher nur bedingt geeignet.
Der Bauch der Katzen so wie die Bereiche um Mund, Nase und Augen sind, wie bei ihrer Ahnenmutter der Sphynxkatze, nahezu vollständig haarfrei. Spätestens wenn im Frühling und Herbst der Fellwechsel ansteht, wird die Verwandtschaft zur Sphynx sichtbar: In diesen Zeiten können Lykoikatzen ihren Pelz vollständig verlieren. Wie Sphynxkatzen neigen auch Lykoi Katzen zu leicht fettiger Haut.
Beobachtet wird von Haltern ebenfalls eine höhere Empfindlichkeit der Haut gegenüber Umwelteinflüssen, wie etwa Insektenstichen oder Sonnenbränden.
2. Woher hat die Lykoi Katze ihren Namen?
Die Bezeichnung Lykoi stammt von dem Altgriechischen Wort λύκος (lykos) ab. Es bedeutet in der Übersetzung Wolf. Der erste Züchter der Katzenrasse und Tierarzt Johnny Gobble hat den Tieren den Namen Lykoi gegeben. Er wird seitdem weltweit für Katzen mit einem ähnlichen Aussehen verwendet.
Weil es immer mal wieder per Zufall und auf ganz natürliche Weise Katzen mit dem Aussehen der Lykoi gibt, konnte der Genpool der Rasse bis heute stark erweitert werden. Die Zucht konzentriert sich jedoch ausschließlich auf graue und schwarze Tiere, da diese dem typischen Werwolf-Look am ehesten Nahe kommen.
3. Handelt es sich bei der Lykoi um eine Qualzucht?
Die ersten Züchter der Rasse ließen den gesundheitlichen Zustand ihrer Tiere regelmäßig überprüfen. Dermatologisch speziell geschulte Tiermediziner an der Universität von Tennessee (USA) hatten entdeckt, dass nicht alle Haarfolikel der Tiere auch tatsächlich dazu in der Lage sind, Haare zu erzeugen. Sie kamen trotzdem zu dem Schluss, dass die Katzen grundsätzlichen Einschränkungen gegenüber anderen Katzenrassen haben.
Um die Rasse möglichst gesund zu erhalten und den Genpool zu vergrößern, werden von Züchtern regelmäßig schwarze Hauskatzen Katzen eingekreuzt. Die Nachkommen der beiden Tiere werden in der Zucht als F1-Hybriden bezeichnet. Weil das Lykoi-Gen rezessiv vererbt wird, sehen diese Katzen wie gewöhnliche Hauskatzen aus, können den Wolfs-Look aber wiederum an ihre Nachkommen weitergeben.
4. Wie ist der Charakter der Lykoi Katze?
Lykoi Katzen gelten, wie ihre Vorfahren die Sphynxkatzen, als besonders verspielte Katzen. Wie ihre Vorfahren neigen auch die Lykoikatzen dazu, viel zu „plaudern“ und sind stark auf ihre Halter bezogen. Sie sind freundlich und neugierig, mögen häufig aber gerne etwas im Hintergrund bleiben. Höhlen und Kartons wissen die Katzen als Rückzugsmöglichkeiten besonders zu schätzen.
Lykoi Katzen sind grundsätzlich auch gut als Familienkatze geeignet, sofern eher ältere Kinder ab 12 Jahren im Haus leben. Kleinkinder könnten die eher sensiblen Katzennaturen leicht überfordern. Für Familien mit kleineren Kindern eigenen sich eher die robuste Ragdoll, oder eine Maine Coon Katze.
5. Warum gibt es die Rasse fast nur im Ausland zu kaufen?
In den USA und in Asien hat sich rund um die Lykoikatze bereits eine kleine, jedoch treue Fangemeinde gebildet. Die zahlreichen Bilder unter Hashtags auf Instagram wie #Lykoination, #Lykoibreeds oder #Lykoisofinstagram können das bezeugen.
Auch in Deutschland interessieren sich immer mehr Menschen für den Kauf einer Wolfskatze. Wer sich eine Lykoi Katze wünscht, musste bis kürzlich mindestens eine Reise in die Nachbarländer Polen oder Tschechien in Kauf nehmen.
Seit Anfang 2020 gibt es mit der Züchterin Lyndsay Rebetz die erste deutschsprachige Lykoi-Katzenzucht in der Schweiz.
Featured Image: Instagram.com/lykoisisters
Bilder Lykoi Katzen und Kitten:
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Tierschutzaktivistin & Redakteurin / Spezialgebiet: Tierschutz & Katzen in Not / Fühlt sich ohne Katzenhaare nicht richtig angezogen / Auf eigenem Bauernhof in der Nähe von Berlin.
Nadine schreiben: redaktion (ät) cat-news.net