Katzenfrage: Kann man eine Katze rasieren und sollte man es wirklich tun?

katze rasieren

Langsam wird es draußen wärmer. Viele Katzenhalter fragen sich angesichts dieser Tatsache, ob ihren Tieren eine Kurzhaarfrisur nicht besser bekommen würde. Darf man eine Katze rasieren? Wir haben wichtige Fragen zu dem Thema zusammengetragen, mit denen sich Halter zuvor beschäftigen sollten.

Vor allem bei Langhaarkatzen kann das Bürsten in der Zeit des Fellwechsels, also traditionell einmal im Frühling und einmal Herbst, zu einer Herausforderung werden. Könnte der Katze nicht auch eine Kurzhaarfrisur stehen? Es ist nachvollziehbar, wenn einem dieser Gedanke beim Anblick von verhaarten Sesseln und Sofas in den Sinn kommt.

Einige Halter machen sich weniger Sorgen um die eigene Wohnung, als viel mehr um das Wohlergehen des Tieres: Können hohe Temperaturen zu einer Überhitzung bei Katzen führen?

Fakt ist: Das Rasieren einer Katze kann eine traumatische und mitunter auch schmerzvolle Erfahrung sein!

Der Entschluss zu einer Rasur sollte darum niemals Folge einer spontanen Entscheidung sein und grundsätzlich gut überlegt werden. Es gibt im Wesentlichen vier Aspekte, welche das Rasieren überflüssig machen können:

Auch höhere Temperaturen machen Katzen so schnell nichts aus

Die Natur ist wunderbar und weiß meist ganz genau, was wir Erdenbewohner brauchen! Katzen etwa haben darum einen fantastischen Isolator gegen Umwelteinflüsse mit auf den Lebensweg bekommen: Ihren Pelz!

Beim Katzenpelz handelt es sich um einen selbstregulierenden Mechanismus, der im Winter vor Kälte und im Sommer vor Hitze schützt. Als Halter sollte man natürlich trotzdem Sorge dafür tragen, dass die eigenen Stubentiger in den warmen Sommermonaten genügend Flüssigkeit bekommen.

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Wenn es Katzen zu warm wird, suchen sie sich von ganz alleine ein schattiges Plätzchen. Wer trotzdem eine Überhitzung seiner Katze fürchtet, sollte einem Tierarzt schildern, was konkret Anlass zu dieser Vermutung gibt.

Anzeichen einer akuten Überhitzung können sein:

  • Erschwertes Atmen
  • Keuchen oder hecheln
  • Erhöhter Herzschlag
  • Übergeben
  • Abgeschlagenheit und ein unsicherer Gang

Es gibt effektivere Möglichkeiten, überschüssige Katzenhaare in den Griff zu bekommen

Es ist leider eine unbestreitbare Tatsache, dass Hunde und Katzen nun einmal haaren. Kurzhaarkatzen haaren übrigens genau so stark, wie ihre langhaarigen Artgenossen. Durch die Länge der Haare kann es jedoch vorkommen, dass der Fellwechsel einer Langhaarkatze von ihren Haltern als subjektiv stärker empfunden wird.

Das Rasieren mag adhoc als einfache Möglichkeit erscheinen, einem nicht enden wollenden Haarwechsel bei Katzen Herr zu werden. Es gibt jedoch Lösungen für das Problem, die um einiges weniger drastisch für die Tiere sind und ebenfalls zu weniger Haaren führen.

Regelmäßiges Bürsten kann die Anzahl der Haare in der Wohnung und auf der Kleidung spürbar reduzieren. Es gibt außerdem Hinweise darauf, dass bestimmte Öle, untergemischt im Futter, den Fellwechsel bei Katzen verkürzen können.

Und noch ein Tipp: Haare bestehen sowohl bei Menschen als auch bei Katzen überwiegend aus einem Protein namens Kreatin. Erhalten Katzen ein proteinreiches Futter mit hohem Fleischanteil, erleichtert das den Haarwechsel.

Kampf gegen Verfilzungen: Konsequentes Bürsten ist schonender, als die Katze zu rasieren

Verfilztes Fell ist vor allem bei Langhaarkatzen ein Thema, bei Kurzhaartigern kommt es deutlich seltener vor. Wenn sich Verfilzungen bilden, ist nicht immer die Nachlässigkeit des Halters der Grund: Es gibt Katzen, die einfach von Natur aus besonders stark zur Filzbildung neigen.

Konsequentes, tägliches Bürsten ist in diesen Fällen die schonendste Methode, um Verfilzungen gar nicht erst entstehen zu lassen.

Es bedeutet nicht nur eine tolle Pflege für das Fell der Katze: Das Bürsten sorgt für eine entspannte Nähe und unterstützt damit die Beziehung zwischen Mensch und Tier.

Weiterlesen: 5 wirksame Routinen für eine starke Mensch-Katze-Beziehung

Auch etwas beleibtere Katzen profitieren von der täglichen Fellpflege: Es gibt Bereiche des Körpers, die für die Katzenzunge nur schwer erreichbar sind, so dass sich an diesen Stellen leichter Verfilzungen bilden können.

Zu Filzmatten verwobene Haare sorgen für eine stetige Spannung an den Haarwurzeln – das kann schnell unangenehm und sogar schmerzhaft werden! Oft können beginnende Verfilzungen relativ leicht entfernt werden, wenn sie mit den Fingern und mit Hilfe einer Bürste nach und nach aufgelöst werden.

Erscheint das partout nicht möglich, können einzelne Filzmatten mit der Schere heraus geschnitten werden. Um das Tier nicht zu verletzen, eignet sich am besten eine Schere mit abgerundeten Spitzen, wie sie oft in Verbandskästen zu finden sind.

Sind die Filzmatten so zahlreich, dass ein Rasieren der Katze ausweglos erscheint, sollte am besten ein Profi zur Tat schreiten.

Wer mit dem Scheren nicht vertraut ist, läuft Gefahr die Katze beim Rasieren zu verletzen! 

Spezielle Katzenfriseure sind, zumindest in Deutschland, rar gesät. Glücklicherweise sind die meisten Hundefriseure aber durchaus vertraut mit dem Frisieren von Persern und ähnlichen Langhaarkatzen.

Die finale Antwort auf die Frage, ob man eine Katze rasieren kann, lautet also JA!

Es ist selbstverständlich möglich Katzen zu rasieren, doch sollte man den Tieren das Prozedere niemals ohne triftigen Grund zumuten. Sofern kein medizinischer Anlass vorliegt, sollten Katzen nur in absoluten Ausnahmefällen rasiert werden.

Tägliches Bürsten und hochwertiges Katzenfutter sind effektive Maßnahmen, um die Bildung von zu vielen Haaren zu vermeiden. Weil die Verletzungsgefahr hoch ist, sollte das professionelle Scheren besser einem Fachmann überlassen werden.

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