Die Wohnung ist festlich geschmückt, aus der Küche duftet schon der Osterzopf und bald kommt die Familie. Vorfreude liegt in der Luft, doch halt – wo stecken eigentlich die Katzen? 6 unterschätzte Gefahrenquellen für Stubentiger, die speziell an und um Ostern herum lauern.
Die gemeinsame Eiersuche und der Brunch mit den Verwandten machen Ostern zu einem richtigen Familienfest. Zur Familie, das ist für jeden Katzenliebhaber klar, gehören natürlich auch die Samtpfoten!
Viele Halter wünschen sich, dass ihre Tiere ebenfalls an den Festlichkeiten teilhaben können. Das Problem: So manche beliebte Oster-Leckerei vertragen unsere Schmusetiger leider gar nicht gut und sollte ihnen darum auf keinen Fall gefüttert werden!
Auch wenn das Haus voller Gäste ist, sollte man an den Festtagen darum stets ein Auge auf die Tiere haben – oder entsprechende Gefahrenquellen gar nicht erst in in ihre Reichweite geraten lassen.
Weil Katzen und Hunde deutlich kleinere Körper als wir Menschen haben, genügen in einigen Fällen bereits kleinste Mengen einer Substanz, um schwerwiegende Reaktionen hervorzurufen!
6 Gefahren an Ostern, die Katzen schaden können
1. Der Hefezopf
Hefezöpfe sind eine beliebte Speise zu Ostern – und enthalten, je nach Rezept, gleich mehrere Zutaten, die für Katzen schädlich sind.
Problematisch ist vor allem die Hefe: Sie dehnt sich im Katzenmagen aus, was schon bei kleineren Mengen zu erheblichen Verdauungsbeschwerden mit Übelkeit führen kann. Wenn die Hefe im Magen zu gären beginnt, werden giftige Gase gebildet, die zu schmerzhaften Blähungen führen.
Wurde der Hefezopf mit Weizenmehl zubereitet, enthält er außerdem Gluten. Diese Zutat ist für Katzen nur schwer verdaulich und kann weitere Symptome begünstigen.
2. Eierlikör
Es liegt auf der Hand, dass Haustiere keinen Eierlikör bekommen sollten. Gerade auf Katzen wirkt das alkoholische Aperitif jedoch sehr anziehend, wie uns von einigen Katzenhaltern berichtet wurde.
Das ist kein Wunder, riechen sahnehaltige Liköre wie Eierlikör für Katzen – im Gegensatz zu alkoholischen Getränken ohne diese verführerische Zutat – äußerst attraktiv! Sie müssen darum von Katzen besonders ferngehalten werden. Mit Eierlikör befüllte Waffelbecher sollten niemals unbeaufsichtigt gelassen werden!
3. Schokoladeneier und Osterhasen
Wohl die meisten Menschen lieben Schokolade und bis auf einige Pfunde zu viel an den Hüften kann sie uns zum Glück wenig anhaben. Bei Hunden und Katzen sieht die Sache jedoch anders aus:
Schokolade ist kakaohaltig. Kakaobohnen und Schwarztee enthalten die Substanz Theobromin. Der leicht bitter schmeckende Stoff wirkt ähnlich anregend wie Koffein. Hunde und Katzen können die Substanz jedoch nicht verstoffwechseln, so dass es schon innerhalb kürzester Zeit nach dem Verzehr von Schokolade zu Vergiftungserscheinungen kommt.
Die tödliche Dosis liegt Experten zufolge zwischen 100 und 500 mg Theobromin pro Kilogramm Körpergewicht. Für eine 5 Kilogramm schwere Katze wären also umgerechnet bereits 4 Stück Schokolade tödlich. Zu mittelschweren Vergiftungserscheinungen kommt es bereits weit unter dieses Wertes.
4. Giftige Oster-Pflanzen
Wer seine Wohnung an den Osterfeiertagen festlich dekorieren will und dazu in die Blumenhandlung geht, landet ziemlich schnell bei den zu dieser Jahreszeit so beliebten Osterglocken (Narzissen).
Für Haushalte, in denen Katzen leben, sind die Blumen aufgrund ihrer starken Toxizität als Deko vollkommen ungeeignet! Sämtliche Pflanzenteile und sogar das Blumenwasser enthalten giftige Alkaloide. In der Natur schützen sie die Pflanzen vor Fressfeinden.
Auch die folgenden sieben Frühlingspflanzen enthalten Alkaloide. Eine Katze müsste jedoch große Mengen von diesen Verzehren, um sich zu vergiften. Um gesundheitliche Probleme zu vermeiden, sollten aber auch sie im Katzenhaushalt lieber nicht zum Einsatz kommen:
- Hyazinthen
- Krokusse
- Lilien
- Maiglöckchen
- Tulpen
- Weidekätzchen
- Weidenzweige
5. Künstliches Ostergras
Viele Katzen fressen Gras, um beim Putzen verschluckte Haare besser im Magen zu binden und nach oben zu befördern. Dazu scheint ihnen laut Berichten von Tierärzten in manchen Fällen auch künstliches Gras aus Plastikhalmen geeignet zu sein.
Ostergras aus Plastik kann vom Katzenmagen jedoch nicht verdaut werden und führt so beim Verzehr zu einer Verstopfung, die behandlungswürdig sein kann. Plastik enthält außerdem zahlreiche weitere giftige Substanzen, die Katzen schaden können.
6. Für den Menschen amüsant, für Katzen oft eine Qual
Neben den für Katzen oben aufgeführten toxischen Oster-Leckereien möchten wir an dieser Stelle auf eine zusätzliche Gefahr für Katzen an Feiertagen aufmerksam machen. Diese geht leider von den Haltern selbst aus:
Wer seine Tiere liebt, sollte an Feiertagen und zu ähnlichen Gelegenheiten darauf verzichten, sie in Kostümchen zu zwängen und für niedliche Fotos für Instagram und Co. vor die Kamera zu zerren.
Auch vermeintlich lustige Hasenohren können schon zu viel für eine Katze sein: Katzenohren sind extrem empfindlich und aufgesteckte Hasenohren aus biegsamen Draht können die sensiblen Organe leicht irritieren oder sogar verletzen.
4 typische Osterspeisen, die Katzen fressen dürfen!
Zu guter Letzt wollen wir euch 4 Lebensmittel nennen, die ihr euren Katzen bedenkenlos geben könnt und sie so am Osterfest teilhaben lassen könnt.
1. Der Osterbraten
Kaninchenfleisch gehört zu den für Katzen besonders bekömmlichen Fleischsorten. Ein kleiner Happen vom Braten kann gewiss nicht schaden, doch zu viel des Guten sollte es dann lieber doch nicht sein – zumindest, wenn der Braten stark gewürzt ist.
Tipp: Wer auf Nummer sicher gehen möchte, kann für die Katzen einen eigenen Kaninchenbraten zubereiten, der gänzlich auf Gewürze verzichtet. Es gibt durchaus Katzen, die gekochtes oder gebratenes Fleisch dem rohen vorziehen, grundsätzlich geeignet ist aber beides.
Wichtig: Knochen müssen vor dem Braten oder Kochen entfernt werden, da sie beim Garvorgang aushärten und beim zerkauen splittern. Verletzungen im Maul- und Rachenbereich werden auf diese Weise möglich.
2. Katzenkekse statt Hefezopf
Wer zuhause gerne backt und auch die Stubentiger an Ostern gerne etwas mehr als sonst verwöhnen möchte, kann auf eines unserer gesunden Rezepte für Katzenkekse zurückgreifen. Die Rezepte enthalten selbstverständlich ausschließlich Zutaten, die für Katzen unbedenklich sind.
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3. Eier sind gesund!
Rohe Eier, gekochte Eier und sogar Spiegeleier sind für Katzen unbedenklich. Vorsicht ist nur bei großen Mengen roher Eier geboten: Eiweiß enthält die Substanz Avidin. Es kann einen Biotin-Mangel im Körper begünstigen und so den Stoffwechselprozesse negativ beeinflussen.
4. Katzengras statt Plastikgras
Natürliches Katzengras gibt es in jedem Tierfachmarkt und in vielen Blumenläden. Auch immer mehr Baumärkte halten es für Katzenfans in der Gartenabteilung bereit. Das grüne Gewächs ist eine Alternative für künstliches Ostergras aus Plastik, hat aber selbst auch Nachteile:
Manche Katzen reagieren extrem empfindlich auf Katzengras und brechen es kurz nach dem Verzehr wieder aus.
Manchmal werden auch Gewächse fälschlicherweise als Katzengras verkauft, die Katzengras zum Verwechseln ähnlich sieht. In Wahrheit handelt es sich jedoch um eine ganz andere Pflanze.
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Journalistin und Autorin / Spezialgebiet: BARFen für Katzen / sammelt exotische Trommeln / lebt zusammen mit ihrem Lieblingsbartträger in Köln.
Vera schreiben: redaktion (ät) cat-news.net