Katzen haben einen positiven Einfluss auf die Konzentrationsfähigkeit. Das erkannten offenbar bereits die alten Mönche in China, Indonesien oder Tibet: Für ihre Meditationsübungen suchten sie gezielt die Gesellschaft von Katzen.
Können Katzen meditieren? Wer schon einmal eine Katze mit zusammen gekniffenen Augen in vollster Entspannung beobachtet hat, könnte leicht auf diesen Gedanken kommen. Kaum ein anderes Tier ist in der Lage durch seine Körpersprache ein solch hohes Maß an Ruhe und Konzentration an seine Umwelt auszustrahlen, wie es Katzen vermögen.
Der Einfluss von Katzen auf den Buddhismus
Buddhisten lieben Katzen! Das kann jeder bestätigen, der je in einem buddhistisch geprägten Land wie Indonesien Urlaub gemacht und einen der prachtvollen Tempel besucht hat. In den Tempeln und drumherum kann man nicht selten eine Vielzahl von Streunern treffen.
Bei den Mönchen finden die Tiere Futter und Streicheleinheiten, doch auch die Mönche suchen von sich aus gerne die Nähe zu den achtsamen Tieren. Das hat einen Grund, der tief mit der Geschichte des Buddhismus verbunden sein könnte:
Katzen haben wie kaum ein anderes Tier diese fernöstliche Religion geprägt. Der Buddhismus, so wie wir ihn heute kennen, wäre ohne den Einfluss von Samtpfoten vielleicht ein anderer!
Tierische Rituale: Zen-Meister lässt Schüler mit seiner Katze meditieren
Dem berühmten Kloster in Mayu-Kagi stand einst ein großer Zen-Meister vor, dessen ganze Leidenschaft einer eleganten, graugetigerten Katze gegolten haben soll. Der Meister war beliebt unter seinen Schülern und es war praktisch unmöglich, ihm ohne sein geliebtes Tier zu begegnen. Selbst in seinen Meditationskursen war die Katze darum stets anwesend.
Als der schon recht alte Zen-Meister eines morgens verstarb, war die Trauer unter seinen Schülern groß. Sein Nachfolger, einer seiner Schüler, beschloss die Katze zu adoptieren. Es dauerte nicht lange, bis sich die wohltuende Anwesenheit des Tieres auch in benachbarten Klöstern herumsprach. Schon bald hielten sich die Mönche dort ebenfalls Katzen, die sie in den Meditationskursen begleiteten.
Sie waren zu der Überzeugung gelangt, dass für den Ruhm und die Vorzüglichkeit der Lehren des Klosters Mayu-Kagi die Katze verantwortlich war!
Spirituelle Bedeutung von Katzen für die Zen-Ausbildung
Eine Generation später erschienen bereits erste wissenschaftliche Abhandlungen über die Bedeutung der Katze in der Zen-Meditation. Ein Universitätsprofessor entwickelte die These – die von der akademischen Gemeinschaft akzeptiert wurde – dass Katzen die Fähigkeit haben, die menschliche Konzentration zu steigern und negative Energien zu eliminieren.
So kam es, dass die Katze ein ganzes Jahrhundert lang als wesentlicher Bestandteil des Zen-Buddhismus und mit ihm verbundenen Studien akzeptiert wurde. Die wundersame Faszination nahm jedoch ein jähes Ende als ein Zen-Meister auftauchte, der eine Tierhaarallergie hatte und seinen Schülern alle Übungen in Begleitung von Katzen untersagte.
Bei einigen Schülern soll das strikte Verbot in der Folge für erheblichen Protest gesorgt haben. Das zeigt, welche Bedeutung die Schüler den Tieren für das Gelingen ihrer Ausbildung zugemessen hatten.
Katzen als spirituelle Lehrer: So heilsam sind die Tiere für die menschliche Seele
Katzen können Stress beim Menschen zu reduzieren! Dieses Phänomen wurde wissenschaftlich untersucht und gilt seit einer umfassenden Studie zu dem Thema an der Universität in Rostock im Jahr 2016 als gesichert. Die beteiligten Forscher konnten mit Hilfe der Studie zeigen, dass beim Streicheln einer Katze das Hormon Oxytocin freigesetzt wird.
Oxytocin bewirkt, dass wir uns zufrieden und „angenommen“ fühlen, weshalb es umgangssprachlich häufig auch als Wohlfühlhormon bezeichnet wird. In der Psychotherapie macht man sich die entspannende Wirkung von Katzen längst zu Nutze: In den USA sind tierische Therapeuten heute keine Seltenheit mehr!
Eine heilsame Wirkung wird vor allem dem schönsten aller Katzenlaute, dem Schnurren, zugeschrieben. Es gibt zahlreiche Hinweise, dass das Schnurren einer Katze bestimmte Erkrankungen des Menschen positiv beeinflussen kann.
Mehr dazu liest Du im Beitrag Die heilende Kraft des Schnurrens: 6 Leiden, die durch Katzen besser heilen
Fotografin und Autorin / Spezialgebiet: Leben mit Katzen / nordd. Frohnatur (Moin statt Servus!) / Lieblingsort: Möglichst nah am Meer. Lebt mit ihrer Maine-Coon-Katze Emily in Pinneberg bei Hamburg.
Felicitas schreiben: redaktion (ät) cat-news.net