Wenn Katzen kämpfen: Spiel oder Ernst? So erkennst Du den Unterschied!

Kämpfende Katzen: Woran erkennt man, ob es Ernst ist?

Katzen kämpfen – häufig, aber nicht immer spielerisch! Vorgetäuschte Aggressivität gehört zum natürlichen Verhalten, auch Reaktionen wie Knurren und Fauchen kommen dabei vor. Für Halter kann das irritierend sein: Wann ist das alles noch Spiel, wann wird es Ernst?

Ein hinterlistiger Angriff hier, eine kleine Ohrfeige dort: Wenn mehrere Katzen miteinander in einem Haushalt leben, gehören kleine Rangeleien normalerweise mit dazu. Junge Kater können ihre Halter dabei besonders auf die Nervenprobe stellen: Oft legt sich die jugendliche Aggressivität erst, wenn die Rangfolge unter den Halbstarken geklärt ist – und das kann dauern.

Setzt sich kämpferisches Verhalten auch im höheren Katzenalter fort und geht es dabei immer brutaler zu, sollten Halter handeln!

Auf dieser Seite:

Wenn Katzen streiten: Über die Rolle des Menschen

Spiel oder Ernst: Darauf solltest Du bei deinen Samtpfoten achten

Wann Eingreifen erlaubt ist

Kämpfende Katzen voneinander trennen: So geht’s!

Fazit

Ausufernde Revierkämpfen: Welche Rolle nimmt der Mensch dabei ein?

Katzen machen ihr Katzending und wir Menschen sollten uns am besten so wenig wie möglich einmischen – wer so denkt vergisst, dass wir für unsere Katzen oft so etwas wie die Rolle einer pflegenden Mutter (oder die eines liebenden Vaters) einnehmen:

Wir sorgen dafür, dass unsere Lieblinge immer satt sind und wir spenden Zuwendung, indem wir mit ihnen spielen und schmusen.

Für unsere Samtpfoten sind wir also mehr, als nur willfährige Dosenöffner. Das konnten auch  entsprechende Studien mit Katzen unlängst zeigen. Weil das so ist, kann (und sollte) der Mensch bei andauernden Konflikten im Katzenrudel durchaus eine Rolle einnehmen, nämlich die des schlichtenden Schiedsrichters.

Spiel oder Ernst: Daran erkennst Du den Unterschied

Entgegen landläufiger Meinung schafft Nähe nicht immer Verbundenheit. Der Lebensbereich von Katzen ist oft auf wenige Quadratmeter begrenzt, so dass ein friedliches Zusammenleben nicht immer möglich ist. Unter reinen Wohnungskatzen können Revierkämpfe darum oft leichter entstehen, als bei Samtpfoten mit Auslauf.

Doch auch wenn Katzen nach draußen dürfen, so ist ihr zentraler Lebensmittelpunkt in den meisten Fällen doch die Wohnung ihrer Menschen. Kommt es dort immer wieder zu Streitigkeiten unter den Tieren, sollten Halter vor allem einem Aspekt dieser Rangeleien besondere Aufmerksamkeit schenken:

Wechseln die Rollen unter den Katzen immer mal wieder? Ist zum Beispiel jede einmal die Gejagte? Oder hat eine Katze stets die Oberhand und dominiert die andere durch ihr Verhalten? 

Wann ist es noch Spaß, wann wird es Ernst? Für die Beantwortung dieser Frage ist entscheidend, ob es einen Rollenwechsel bei den Tieren gibt! Wechseln die Rollen des Jäger und Gejagten, findet gerade kein ernsthafter Kampf zwischen den Katzen statt.

Scheinen die Rollen im Gegenteil klar definiert zu sein und wird die unterlegene Katze vielleicht von ihrer Artgenossin sogar regelmäßig verletzt, ist ein Eingreifen durch den Menschen möglich und auch nötig.


Eingreifen, aber mit Eigenschutz

Wie genau sollte man als Halter eingreifen? Eines steht fest: Es mit den bloßen Händen zu wagen, ist alles andere als eine gute Idee! Es besteht das Risiko, dass sich die Aggressionen der Tiere auf den Menschen übertragen. Die Chance, im Eifer des Gefechts von einem der Tiere gebissen oder gekratzt zu werden, ist jetzt hoch – und das kann schnell gefährlich werden:

Der Biss einer Katze führt nicht selten zu schlimmen Entzündungen: Durch die spitzen Zähne entstehen tiefe Punktionen, die es Keimen und Erregern erlauben, besonders tief in die Haut einzudringen.

Wird solch eine Wunde allenfalls oberflächlich gereinigt, können sich im Fleisch darunter trotzdem noch Infektionen bilden. Kein Witz: Es mussten schon ganze Finger nach dem Biss einer Katze amputiert werden! Aufgrund des hohen Infektionsrisikos sollte ein Katzenbiss darum immer möglichst von einem Arzt behandelt werden.

Kämpfende Katzen voneinander trennen: So geht es

Wie lassen sich also zwei kämpfende Katzen gefahrlos voneinander trennen? Ein bewährter Trick ist es, ein lautes Geräusch zu erzeugen. Durch das akustische Schrecksignal lassen die beteiligten Tiere normalerweise die Pfoten voneinander, es kommt zu einer sofortigen Unterbrechung der Kampfhandlung.

Womit lässt sich solch ein Warnsignal am besten erzeugen? Weil es praktisch jeder im Haus hat und diese Dinge schnell bei der Hand sind, empfehle ich zu diesem Zweck gerne einen Esslöffel aus Metall ein paar Mal kräftig gegen einen Kochtopf zu schlagen.

Alternativ kann eine Trillerpfeife ebenfalls gute Dienste in solchen Momenten erweisen. Am besten wird dieser Streitschlichter an einer zentralen Stelle im Haushalt abgelegt, so dass er bei Bedarf immer schnell zur Hand ist.

Fazit

Katzen sind Reviertiere, doch in der menschlichen Obhut ist dieses Revier oft stark begrenzt. Es ist normal, wenn in solch einer Situation immer mal wieder Rangeleien entstehen. Auf der anderen Seite können Streitereien ein Ausmaß annehmen, das zumindest für eines der Tiere gefährlich werden kann.

Das ist etwa der Fall, wenn stets eine der beiden Katzen die unterlegene ist, oder durch ihre Artgenossin verletzt wird. Ob Mensch oder Samtpfote: Bisswunden durch Katzen sollten immer medizinisch versorgt werden! Andernfalls besteht die Gefahr einer akuten Blutvergiftung.

Featured Image: Chriss Pagani / Tom Cat Catfight Exchange / CC-BY

Weiterlesen: Stalking und Mobbing bei Katzen erkennen: Was eine Tierpsychologin Katzenhaltern empfiehlt


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