Soll eine neue Katze ins Haus kommen, kann das zu einem nervenaufreibenden Erlebnis für alle Beteiligten werden. Dass sich die beiden Minitiger auf Anhieb verstehen ist zwar möglich, jedoch alles andere als selbstverständlich.
Mit einem kleinen Hilfsmittel kann es gelingen, die Tiere ein wenig austricksen und so den Grundstein für eine spätere Sympathie schon vor dem ersten Aufeinandertreffen zu legen.
Es gibt gute Gründe, mehr als nur eine Katze zu halten: Die Tiere zeigen deutlich weniger Verhaltensauffälligkeiten, wenn sie mit einem Artgenossen zusammen leben. Hartnäckige Verhaltensstörung, wie das bekannte Protestpinkeln, treten deutlich seltener auf, wenn Katzen in Gesellschaft leben.
Wer sich auf die Suche nach einem passenden Partner für den Stubentiger daheim macht, wird im Tierheim oder im örtlichen Katzenschutz fündig. Die Mitarbeiter kennen ihre Tiere gut und können deshalb hilfreiche Tipps geben, welches Tier zur Katze zuhause passen könnte.
Das passende Alter
Kitten sind noch sehr verspielt, weshalb die Vergesellschaftung von zwei Jungkatzen am unproblematischsten ist. Doch auch ältere Katzen sind nicht dazu verdammt, ein Leben ohne Artgenossen verbringen zu müssen. Bei der Auswahl des neuen Katzenkumpels sollte man lediglich darauf achten, dass der Altersunterschied der Tiere nicht größer als maximal 5 Jahre ist.
Die Frage nach dem Geschlecht
Bei der Frage nach dem passenden Geschlecht scheiden sich jedoch die Geister: Während einige sagen, dass gegengeschlechtliche Tiere am besten zueinander passen, sind andere der Meinung, dass Kater mit Kater und Katze mit Katze am besten miteinander auskommen. Da beide aber ohnehin kastriert sein sollten, spielt die Frage nach dem Geschlecht eher eine untergeordnete Rolle.
Katzen aneinander gewöhnen: So macht man sich den Geruchssinn der Tiere zu Nutze
Ist die Entscheidung für eine neue Katze oder Kater gefallen, gilt es das Aufeinandertreffen der beiden Tiere zu planen. Katzen sind, ähnlich wie Hunde, stark an Gerüchen orientiert. Die Tiere haben mehr als sechsmal so viele Riechzellen, wie wir Menschen. Beim Sozialverhalten spielt der Geruch einer anderen Katze eine große Rolle.
Ob sich zwei Katzen „riechen können“, lässt sich durchaus beeinflussen!
Das funktioniert so: Noch bevor die neue Katze einzieht, werden beide vorab schon einmal geruchstechnisch aneinander gewöhnt. Hierzu sollte man einige Tage Vorlaufzeit und zwei zusätzliche Besuche im Tierheim oder auf der Katzenschutzstation einplanen.
Der Trick: Den Eigengeruch der beiden Tiere aufeinander übertragen
Bei den Besuchen werden jeweils zwei Handtücher mitgenommen. Mit dem ersten Handtuch wurde zuvor Katze Nummer eins Zuhause gründlich abgerieben. Ideal ist es, wenn dabei die Kinnpartie miteinbezogen werden kann, denn dies ist die Stelle, an welcher die meisten Duftknospen sitzen. Im Tierheim oder auf der Schutzstation wird die neue Katze auf die gleiche Weise behandelt. Dieses Handtuch wird dann, geschützt in einer Plastiktüte, mit nach Hause genommen.
Der Trick besteht darin, die neue Katze nun ein weiteres Mal abzureiben, dieses Mal jedoch mit demjenigen Handtuch, welches den Geruch der Katze von Zuhause trägt. Wieder Zuhause angekommen, wird Katze Nummer eins mit dem Handtuch abgerieben, welches die Duftnote der neuen Katze trägt.
Auf diese Weise nehmen beide Katzen den Eigengeruch voneinander an. Die Wahrscheinlichkeit, dass die erste Begegnung der Tiere friedlich verläuft, steigt, wenn das Prozedere ein zweites Mal wiederholt werden kann – dieses Mal am besten am Tag vor dem geplanten Einzug der neuen Katze.
Das erste „echte“ Kennenlernen
Wenn alles gut geht, reagieren die beiden Katzen beim ersten Treffen mit Hilfe des Handtuch-Tricks nun deutlich entspannter aufeinander. Trotzdem sollte bei der ersten echten Begegnung zur Sicherheit eine zweite Person im Haushalt anwesend sein. Jeder ist dann beim Kennenlernen für jeweils eine der beiden Katzen zuständig und kann notfalls eingreifen, wenn es zu einer schwierigen Situation kommt.
Es ist normal, wenn sich die Tiere zunächst anfauchen oder auch anknurren. Dazwischen gehen sollte man erst, wenn es zu Angriffen kommt, die deutlich über einen Pfotenhieb hinausgehen. In den ersten Tagen sollten die Tiere nach Möglichkeit unter Aufsicht bleiben. Nach rund einer Woche haben sich die Tiere dann weitestgehend miteinander eingespielt.
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Autor und PR-Fachmann / Spezialgebiet: Alles über Katzen / Hier, um der Weltherrschaft der Katzen zu dienen / Im Nebenjob Pamperswechsler / kommt aus Köln.
Samuel schreiben: redaktion (ät) cat-news.net