Immer mehr Singvogelarten sind in ihrem Bestand bedroht. Viele Tierfreunde haben darum ein schlechtes Gewissen, wenn sie ihre Katzen nach draußen lassen. Eine spezielle Diät könnte aber helfen, den Jagdtrieb von Katzen einzuschränken.
Geht meine Katze draußen auf die Jagd, oder döst sie den ganzen Tag lang in der Sonne? Viele Halter beschäftig der Gedanke, dass ihr Haustier draußen Beute machen könnte.
Wem das so geht, für den ist diese Nachricht eine tolle Botschaft: Wissenschaftler aus England konnten zeigen, dass sich der Jagdtrieb von Katzen eingrenzen lässt. Eine besondere die Diät soll in der Lage sein, die Jagdgelüste stark zu dämpfen.
Für den Tierschutz könnte es durchaus sinnvoll sein, wenn Katzen weniger Lust auf das Beutemachen haben: Immer mehr Vogelarten werden vom Naturschutzbund nabu in seiner Liste als vom Aussterben bedroht geführt. Dazu gehören Singvögel wie der Goldregenpfeifer, der Kiebitz und die Feldlärche. Wie viele tote Vögel tatsächlich auf das Konto von Katzen gehen, ist unklar.
Futter-Experiment: Katzen haben weniger Lust auf’s Jagen
Zu den Ausgangsüberlegungen der Wissenschaftler gehörte, dass nur wenige Katzen eine optimal auf ihre Bedürfnisse zugeschnittene Ernährung erhalten. In konventionellen Katzenfuttern stecken viele pflanzliche Bestandteile, Katzen jedoch benötigen Proteine aus tierischen Quellen. Das Defizit an tierischen Proteinen treibe die Fleischeslust an und verleite die Tiere erst Recht zum jagen, so die Vermutung der Wissenschaftler.
Mit der Jagd auf Mäuse und Vögel bietet sich Katzen eine hochwertige Eiweißquellen, die sie Zuhause vermissen. Tatsächlich konnte in den Versuchen mit Katzen gezeigt werden, dass sich durch eine fleischreiche Ernährung der Jagdinstinkt von Katzen um bis zu 35 Prozent reduzieren lässt.
355 Hauskatzen aus dem Südwesten Englands nahmen an der Versuchsreihe teil. Das Forscherteam um Robbie McDonald hatte einen so großen Effekt auf den Jagdtrieb von Katzen im Vorfeld nicht erwartet.
Glockenhalsbänder als Vogelschreck: Für Katzenohren eine Qual
Bis heute glauben Tierfreunde, dass es eine gute Idee sein könnte Katzen mit Halsbändern mit Glöckchen auszustatten. Das schrille Geläut würde Vögel rechtzeitig vor dem Zugriff der Stubentiger warnen, so die Hoffnung. Das ist jedoch in mehrfacher Hinsicht ein Trugschluss.
Ein Glöckchen am Hals einer Katze läutet bei jeder kleinsten Bewegung. Der Vergleich mit einem chronischen Tinnitus ist darum nicht weit her geholt. Auch für Vögel könnten die Glöckchen eher Gefahr als Schutz darstellen.
Das Geläut verzerrt die Verständigung der Vögel untereinander, sagen Kritiker der Glockenhalsbänder und Vogelkenner. Denn normalerweise warnen sich Vögel gegenseitig, wenn Gefahr droht. Jungvögel, die eben noch Nestling waren und noch nicht so gut fliegen können, hocken noch häufiger im Gras, als auf einem Baum.
Ertönt nun das Geläut einer Glocke, können sie die Warnrufe ihrer Artgenossen überhören, oder nicht richtig wahrnehmen. Somit ist weder Vögeln, noch Katzen mit den bimmelnden Bändern geholfen.
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Featured Image: Ivan Radic / Cat holding a caught bird in its mouth / CC-BY
Autor und PR-Fachmann / Spezialgebiet: Alles über Katzen / Hier, um der Weltherrschaft der Katzen zu dienen / Im Nebenjob Pamperswechsler / kommt aus Köln.
Samuel schreiben: redaktion (ät) cat-news.net
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