Katzen im Judentum: 7 jüdische Fakten über Samtpfoten

Katzen im Judentum: In Israel leben mehr als 2 Millionen Katzen

Über Katzen im Judentum gibt es eine Menge zu erfahren – von der Antike bis heute! 7 jüdische Fakten über Samtpfoten, die Du vielleicht noch nicht kanntest.

Egal wohin man schaut: Katzen sind nahezu überall auf der Welt das beliebteste Haustier! Auch vor den Weltreligionen machen die schnurrenden Vierbeiner selbstverständlich keinen Halt. Dem Islam etwa gelten Katzen als heilig und sogar der Prophet Mohammed selbst soll ein großer Katzenfan gewesen sein.

Auch im jüdischen Glauben haben Katzen einen hohen Stellenwert – welchen genau, erfahrt ihr beim Weiterlesen dieses Artikels.

Katzen beschützen Juden seit der Antike

Wie der Talmud beschreibt, lebten Katzen bereits in der „alten Zeit“ in jüdischen Haushalten. Die Tiere wurden nicht nur als Mäusefänger geschätzt, denn auch ihre Fähigkeit, Schlangen in Schach zu halten, war von hoher Bedeutung. Man glaubte, dass bereits eine einzelne Katze im Haus alle Bewohner zuverlässig schützen würde.

Ein jüdischer Gelehrter mit dem Namen Rav Pappa soll seine Glaubensbrüder- und Schwestern davor gewarnt haben nachts Häuser zu betreten, in denen es keine Katzen gibt – man könnte dort sehr leicht auf eine Schlange treten (Talmud Pesachim 112b:10).

An anderer Stelle stellt der Talmud fest, dass das Träumen von einer Katze ein Zeichen für eine bevorstehende Veränderung sein kann. In manchen Zusammenhängen könne der Traum darauf hindeuten, dass dem Träumer etwas Gutes widerfahren wird. An anderen Stellen wird jedoch angenommen, dass eine im Traum erscheinende Katze eher etwas Negatives verkündet (Talmud Berachot 56b:18 ).

Katzen kommen an erster Stelle

Eine Katze zu halten – oder ein anderes Haustier – bedeutet, eine große Verantwortung zu tragen. Nach jüdischem Gesetz müssen wir uns vor dem Kauf eines Haustieres zunächst vergewissern, dass wir es uns auch leisten können, seine Bedürfnisse nach Nahrung, Unterkunft und medizinischer Versorgung zu erfüllen. Der weise König Salomo erklärte hierzu einst folgendes: „Ein Gerechter achtet auf das Leben seiner Tiere“ (Sprüche 12:10 ). Und: „Wenn Sie es nicht können, erwerben Sie es nicht.“ (Talmud, Ketubot 4:8)

Das jüdische Gesetz besagt außerdem, dass wir unsere Haustiere füttern müssen, bevor wir selbst etwas essen (Talmud Gittin 62 , Berachot 40a). Rabbi Moshe Feinstein (1895-1986) riet dazu, in Bezug auf unsere Haustiere eine besondere Sensibilität zu entwickeln. Er schlug darum vor, dass wir nicht einmal einen Bissen probieren sollten, bevor wir uns um die Fütterung unserer Tiere gekümmert haben.

Menschen können von Katzen lernen

Wer Katzen hat, weiß, wie ordentlich und anspruchsvoll unsere vierbeinigen Freunde sein können. Die guten kätzischen Eigenschaften wurden auch schon von dem Weisen Rabbi Yohanan erkannt. Er war überzeugt, dass wir Menschen von diesen lernen sollten und riet: „Auch wenn uns die Tora nicht gegeben worden wäre, hätten wir trotzdem von den Katzen Anstand gelernt …“ (Talmud Eruvin 11b:29).

Katzen helfen uns erfolgreiche Jäger zu sein

König David soll der Verfasser des „Perek Shirah“, dem Lied des Universums, sein. Der Text lobt die Schönheit aller Erdenbewohner, zu denen natürlich Katzen an vorderster Stelle gehören. Gemäß diesem wunderschönen Gedicht ist jedes Wesen Teil der Schöpfung und des gewaltigen, majestätischen Musters hinter allem Göttlichen.

An der Stelle des Liedes, an der es um die Katze geht, hob König David ihre großartigen Fähigkeiten als Jägerin hervor. Er lässt in der Passage sogar eine Katze selbst singen: „Ich jagte meinen Feinden nach und überholte sie und kehrte nicht zurück, bis sie vernichtet waren“ (Psalm 18,38). Das Bild einer Katze, die entschlossen ihre Beute verfolgt, soll uns Menschen zu ähnlichem Mut inspirieren.

Katzen zeigen uns das Prinzip der Liebe

Laut Rabbi Eliyahu Dessler (1892-1953) denken viele von uns völlig falsch von der Liebe. So führe die Liebe nicht zum Geben, sondern das Geben selbst könne zu Liebe führen: Indem wir geben, lieben wir.

Rabbi Dessler nannte das Beispiel von Eltern, die ihren Kindern etwas geben. Die Liebe, die ein Elternteil für sein Kind hat, sei stets größer als die Liebe, die ein Kind für eines seiner Elternteile haben könne. Die elterliche Liebe entsteht, weil Eltern ihren Kindern ständig etwas geben, sich um sie kümmern, sie ernähren und kleiden, ihre Sorgen lindern und auf sie aufpassen. Geben erzeugt Liebe.

Tatsächlich weist das hebräische Wort für Liebe, ahava, auf diese Zusammenhänge hin. Die Wurzel von Ahava ist hav und bedeutet „geben“. Je mehr wir geben, desto mehr empfinden wir Zuneigung für andere.

Das Prinzip des Gebens gilt nicht weniger, wenn es um Haustiere geht. Sich um Haustiere zu kümmern und im Gegenzug ihre Zuneigung zu erhalten, hilft dabei, den grundlegenden menschlichen Wunsch zu befriedigen, sich zu verbinden und zu geben.

Katzen im Judentum: 2 Millionen Samtpfoten leben in Israel

Auf den Straßen Israels sind Katzen so verbreitet, wie Kaninchen oder Eichhörnchen in West- und Mitteleuropa. Die hohe Anzahl von Katzen geht zurück auf die britische Herrschaft. Britische Soldaten hatten Katzen einst ins Heilige Land importiert, um die Nagetierpopulation in Schach zu halten. Seitdem wächst die Anzahl der Katzen in Israel stetig.

Heute ist Israel die Heimat von mehr als 2 Millionen Katzen, von denen viele wild in den Städten und Gemeinden leben. Doch die Tiere haben Glück: Israel hat nicht nur ein mildes Klima, die Bewohner der Stadt sind auch überwiegend sehr katzenfreundlich, sie kümmern sich und füttern sie gern.

Innovationen für Katzen kommen aus Israel

Nirgendwo auf der Welt gibt es mehr Start-Ups, als in Israel. Angesichts der Popularität von Katzen in Israel ist es keine Überraschung, dass die Start-Up-Nation einige beeindruckende Erfindungen in Bezug auf Katzen und ihre Haltung vorweisen kann.

Die Firma PetPace etwa wurde 2015 als vielversprechendstes Startup ausgezeichnet, weil sie ein intelligentes Halsband für Katzen erfunden hatte. Es soll vor allem Haltern von chronisch erkrankten Katzen helfen, indem es den Puls und die Atmung überwacht, das Aktivitätsniveau des Tieres anzeigt und die Kalorienzufuhr trackt.

Eine israelische Künstlerin mit dem Namen Ruth Kedar, die übrigens auch das Logo von Google entworfen hat, hat eine „intelligente Katzentoilette“ erfunden. Das Gerät teilt Katzenhaltern mit, wann es Zeit zum Reinigen der Toilette ist, oder wann die Streu gewechselt werden sollte.

Dieser Artikel wurde inspiriert vom jüdischen Magazin Aish.com

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