Lange dachten wir, dass vollständig allergenfreie Katzen für immer ein Traum bleiben würden. Jetzt steht die Wissenschaft – einer neuen Bio-Engineering-Technik sei Dank – kurz vor einem Durchbruch. Erste Versuche waren bereits von Erfolg gekrönt.
Es brennt, es juckt, die Augen tränen und der Hals kratzt. Menschen mit Tierhaarallergie müssen aus diesen Gründen um Katzen oft einen Bogen machen. Trotzdem wünschen sich viele nichts sehnlicher, als einer Samtpfote ein Zuhause geben zu können. Wären doch nur die Beschwerden nicht!
Seit vielen Jahren schon sucht die Wissenschaft darum mit großem Eifer nach einer vollständig allergenfreien Katzenrasse. Die Natur bringt manchmal von sich aus solche Tiere hervor, das ist zumeist jedoch dem Zufall allein geschuldet.
Auch manche Katzenrassen sind besonders bekannt dafür, kaum Allergiesymptome bei Betroffenen auszulösen. Ob dieses Merkmal sich allerdings tatsächlich bei den Tieren zeigt, ist ungewiss. Komplett ohne juckende Augen und Niesreiz in der Nase, das war bisher mehr Wunsch als Wirklichkeit.
Der neuste Vorstoß einer US-Firma namens Indoor Bio Technologies (inbo) könnte nun für neue Hoffnung bei Menschen mit Katzenhaarallergie sorgen: Durch gezielte Eliminierung mit Hilfe der Genschere „Crispr“ einer bestimmten Gensequenz sind hypoallergene Katzen jetzt Realität!
Um dieses Ziel zu erreichen, musste jedoch tief in den genetischen Bauplan von Katzen eingegriffen werden.
💡Darum sind Katzenhaare allergieauslösend
Ursächlich für eine Katzenhaarallergie sind in der Regel nicht die Haare selbst: Nach allem was die Wissenschaft heute weiß, ist eine spezielle Gensequenz im Katzengenom mit dem Namen „Fel d 1“ ursächlich. Sie kommt besonders konzentriert im Speichel von Katzen vor, weshalb bis heute viele Menschen glauben, dass in Wahrheit die Katzenhaare zu Symptomen führen. Tatsächlich verteilen Katzen beim Putzen ihren Speichel auf ihrem gesamten Körper. Beim Streicheln, oder auch nur bei Bewegung im Raum, verteilen sich die Partikel und sorgen bei entsprechend veranlagten Menschen für Probleme. |
Wie der genetische Eingriff die spätere Gesundheit der Tiere indes genau beeinflusst, ist bisher nur in Teilen bekannt. Erste Versuche klingen jedoch Erfolg versprechend für die Wissenschaft:
„Die Daten zeigen uns, dass ‚Fel d 1‘ ein rationaler und gangbarer Kandidat für eine Genlöschung sein kann.“
Das teilt die Biotechnologin Nicole Brackett in der Fachzeitschrift Crispr Journal mit. Übersetzt bedeutet das: Das herausgeschnittene Gen ist scheinbar nicht von essentieller Bedeutung für das korrekte Funktionieren des Katzenkörpers.
Erste Katzen wurden bereits genetisch beschnitten
Um das herauszufinden, verglich die Firma inbio die Gensequenz von 60 Katzen, darunter Hauskatzen und Katzen diverser Rassen. In verschiedenen Versuchen zeigten die Katzen, die Träger der Gensequenz „Fel d 1“ waren, keinen Unterschied zu jenen, denen die Sequenz von Natur aus fehlte.
Schon länger ist bekannt, dass „Fel d 1“ wohl diejenige Gensequenz im Speichel von Katzen ist, welche bei Allergikern für Reaktionen sorgt. Wird sie mittels einer Genschere entfernt, könnten Menschen mit Katzenallergie davon stark profitieren.
Erste Versuche, in denen „fel d 1“ im Labor bei erwachsenen Katzen aus den Zellen entfernt wurde, seien nach der Information der Biotechnologin schon positiv verlaufen. Ob diese Tiere jedoch die veränderte genetische Information auch an ihre Nachkommen weitergeben können, ist bisher nicht bekannt.
Entsprechende Versuche mit dem Ziel der „Herstellung“ von allergiefreien Katzen waren zumindest in der Vergangenheit allesamt gescheitert.
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Autor und PR-Fachmann / Spezialgebiet: Alles über Katzen / Hier, um der Weltherrschaft der Katzen zu dienen / Im Nebenjob Pamperswechsler / kommt aus Köln.
Samuel schreiben: redaktion (ät) cat-news.net