Trauer bei Katzen: Mit diesen 6 Tipps gibst Du deiner Mieze Halt, wenn sie traurig ist

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Und plötzlich warst du nicht mehr da – was geht in Katzen vor, wenn sie einen einen geliebten Artgenossen oder Menschen verlieren? Wie Katzen trauern und wie wir ihnen in dieser schwierigen Zeit Halt geben können.

Dem Thema Trauer bei Katzen wurde in der Vergangenheit eher wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Allzu oft werden Katzen als unabhängige Tiere betrachtet, die sich auch im Zusammenleben mit dem Menschen einen Großteil ihrer „wilden Natur“ bewahren konnten.

Doch auch Katzen gehen Studien zu Folge enge Bindungen zu ihren Menschen, zu Artgenossen und anderen tierischen Mitbewohnern ein. Dass sie bei einem Verlust trauern, liegt auf der Hand.

Katzen zeigen spezielle Verhaltensänderungen nach dem Verlust einer Bezugsperson, oder einer anderen Katze. Manchmal können diese Anzeichen schwer zu verstehen sein.

Über das Trauerverhalten von Katzen

Die Anzeichen für Trauer bei Katzen sind stark vom individuellen Charakter des Tiers abhängig: Manche Katzen zeigen recht deutlich, dass sie traurig sind. Andere hingegen scheinen in ihrem Verhalten unverändert und sind in Wahrheit dennoch tief traurig über einen Verlust.

Das sind typische Anzeichen für Trauer bei Katzen:

  1. Häufiges Miauen: Miauen ist für Katzen ein direktes Kommunikationsmittel um ihrem Menschen mitzuteilen: Schau mich an, ich brauche deine Unterstützung.
  2. Verändertes Fressverhalten: Katzen können auf den Verlust eines Menschen oder Tieres mit Appetitlosigkeit reagieren. Andere hingegen zeigen im Gegenteil einen gesteigerten Appetit.
  3. Erhöhtes Schlafbedürfnis: Katzen schlafen bis zu 16 Stunden täglich, das ist ganz normal. Schläft oder döst eine Katze auch darüber hinaus, kann das ein Zeichen für Traurigkeit und Depression sein. Mehr dazu gibt es im Artikel Anzeichen für Depressionen bei Katzen.
  4. Verlust des Interesses an ihrer Umgebung, Motivation zum Spielen ist gering, oder nicht mehr vorhanden.

6 Tipps um deiner Katze zu helfen, wenn sie traurig ist

Es gibt eine Reihe von Dingen die du unternehmen kannst, um einer trauernden Katze zu helfen, den Verlust zu überwinden.

1. Wenn ein tierischer Partner verstorben ist

Es ist wichtig, dass eine Katze den Tod realisieren kann. Erst wenn sie versteht, dass das andere Tier nicht mehr zurückkommt, kann der Prozess der Verarbeitung beginnen.

Im Idealfall darf die Katze das verstorbene Tier in Ruhe ansehen und beschnuppern. Auf diese Weise kann sie Abschied nehmen und verstehen, was genau geschehen ist.

Hat sie diese Möglichkeit nicht, so kann es passieren, dass sie sich immer wieder auf die Suche nach dem Kameraden macht und dabei verzweifelt miaut.

Das folgende Video zeigt eindrücklich, wie Katzen sich gegenüber einem verstorbenen Artgenossen verhalten:

 

2. Zusätzlichen Stress in der Zeit der Trauer vermeiden

Gewohnheiten, wie etwa feste Futterzeiten, oder regelmäßigen Streicheleinheiten abends auf der Couch, sollten in der Zeit der Trauer unbedingt beibehalten werden.

Katzen hilft das Einhalten von Routinen, denn es vermittelt ihnen Sicherheit und Normalität.

Das Anschaffen neuer Möbel, die Renovierung der Wohnung, oder gar ein Umzug, sollten in dieser Zeit möglichst vermieden werden.

3. Bei Appetitverlust durch Trauer: Alternativen zum bekannten Futter anbieten

Wenn eine Katze trauert kann es geschehen, dass sie weniger frisst, oder die Nahrungsaufnahme eine Weile auch komplett verweigert.

Problematisch wird es, wenn Katzen länger als 72 Stunden ohne Nahrung sind. Es droht eine irreparable Schädigung der Leber (Leberlipidose)! Falls die Katze auch nach drei Tagen nicht fressen will, sollte unbedingt ein Tierarzt aufgesucht werden!

Alternativen zum bekannten Futter können helfen, ihren Appetit wieder zu wecken. Ihr Futter schmeckt Katzen grundsätzlich auch besser, wenn es zuvor leicht angewärmt wurde.

Um dem Tier Sicherheit zu vermitteln, kann es außerdem hilfreich sein sich bei der Fütterung daneben zu setzen und beruhigend mit der Katze zu sprechen.

4. Mehr Qualitätszeit mit der Katze einplanen

Der Verlust eines tierischen oder menschlichen Begleiters ist verstörend für Katzen. Möglicherweise kann eine Katze sogar an ihrer Traurigkeit sterben. Mehr als sonst brauchen die Tiere in der Zeit der Trauer darum die Ansprache ihrer menschlichen Bezugspersonen.

Zur Qualitätszeit mit Katzen gehören Aktivitäten wie Streicheleinheiten, eine intensive Fellpflege und das ausgiebige Spielen mit dem Tier.

5. Eine neue Katze nicht zu früh anschaffen

Viele Menschen glauben, dass sie einer Katze möglichst schnell Ersatz für den Verlust eines Kameraden anschaffen sollten. Doch was gut gemeint ist, ist bekanntlich nicht immer gut gemacht.

Eine neue Katze wäre kurz nach dem Zeitpunkt des Verlustes nur eine zusätzliche Stressquelle. Kommt ein neuer Mitbewohner zu früh ins Haus, so kann es passieren, dass die Katze aggressiv reagiert. Solange sie noch um einen langfristigen Begleiter trauert ist es unwahrscheinlich, dass sie einen neuen Mitbewohner willkommen heißt.

Daran sollte frühestens nach etwa drei Monaten gedacht werden. Grundsätzlich sollten Katzen nicht alleine gehalten werden, vor allem wenn sie ausschließlich in der Wohnung leben.

6. Unterstützung für den Menschen beim Verlust einer geliebten Katze

Der Verlust eines Haustieres kann genau so schlimm sein, wie der Verlust eines Menschen. Das ist etwas, da nicht jeder verstehen kann. Es ist darum immer ein Wagnis, sich zum Beispiel vor Kollegen darüber zu outen, wenn man gerade um ein Haustier trauert.

Es kann helfen die eigenen Gefühle mit jemandem zu teilen, der aus eigener Erfahrung weiß, wie schlimm der Verlust einer Katze ist.

In Deutschland gibt es neben der bekannten Telefonseelsorge auch weniger bekannte Tierseelsorge-Hotlines:

  • Tierseelsorge „Tier und Mensch“ der Franziskus-Hilfe e.V.: Mehrere ehrenamtliche Berater arbeiten unter verschiedenen Telefonnummern zu unterschiedlichen Tageszeiten. Alle Informationen gibt es auf der Website der Franziskus-Hilfe.
  • Auch der Tierschutzverein Sorgenfelle, bietet eine telefonische Seelsorge für trauernde Haustierhalter an, Tel. (0 64 01) 95 14 03, E-Mail: info@tsv-sorgenfelle.de

Zusätzlich gibt es Facebook-Gruppen, in denen sich Betroffene zum Thema austauschen:

 

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