Fremdgeschmust! Was Du tun kannst, wenn dein Nachbar dir die Katze ausspannt

Liebe geht durch den Magen und im Fall von Katzen könnte diese Feststellung wohl kaum treffender sein: Wer die Zuneigung einer Samtpfote gewinnen möchte, dem reichen in der Regel ein paar Leckerlis. Eine so verführte Katze kann leicht auf den Gedanken kommen, dass es anderswo doch schöner ist als Zuhause. Was tun, wenn das Tier plötzlich weg bleibt? Eine Expertin gibt Tipps.

„Hilfe, meine Katze will nicht mehr nach Hause kommen!“ – Ursula Bauer von der Aktion-Tier in Berlin erreichen häufig Anrufe von Katzeneltern, die sich nicht mehr zu helfen wissen.

Die Anrufer verbindet eine Gemeinsamkeit: Ihre Katzen kommen nur noch selten oder gar nicht mehr Nachhause. Oft steckt dahinter ein Nachbar, der sich über den Besuch des fremden Tieres freut und es darum regelmäßig füttert, damit es wieder kommt.

Nicht selten entschließen sich so angefütterte Katzen ganz bei dem Nachbarn zu bleiben, sofern dieser das zulässt.

Müssen Katzenhalter es hinnehmen, wenn ihnen ihr Haustier ausgespannt?

Ursula Bauer von Aktion Tier sagt: Defitiv nein! Sie hat Verständnis für den Ärger ihrer Anrufer, rät aber trotzdem von übertriebenen Reaktion ab.

Sofern der Missetäter bekannt ist, sollte der erste Schritt immer ein klärendes Gespräch mit dem betreffenden Nachbarn sein. Erst wenn das keinen Erfolg zeigt und der Nachbar das Tier trotzdem weiterhin anfüttert, sollten Katzenhalter darüber nachdenken, rechtliche Schritte anzudrohen. Oft lasse sich die Angelegenheit dann schnell klären:

„In den meisten Fällen reicht es, wenn ein Rechtsanwalt den Fremdfütterer schriftlich zu einer Unterlassung auffordert.“

In hartnäckigen Fällen kann das Einreichen einer Unterlassungsklage beim zuständigen Gericht die erwünschte Wirkung zeigen. Guten Erfolg habe eine solche Klage vor allen dann, wenn die Katzenhalter andere Nachbarn als Zeugen vor Gericht benennen können, so Ursula Bauer.

Wird trotz wirksamen Unterlassungstitel das Tier weiterhin gefüttert, droht dem Fremdfütterer die Verhängung eines Bußgeldes.

Was tun, wenn die eigene Katze trotzdem lieber beim Nachbarn sein möchte?

Ein fremdes Tier anzufüttern ist die leichteste Methode, um mit ihm in Kontakt zu treten – Ursula Bauer kann einerseits verstehen, dass tierliebe Menschen Katzen anfüttern, um sich an deren Gesellschaft zu erfreuen.

Andererseits sei es gegenüber dem eigentlichen Halter egoistisch und unfair, eine Katze von ihrem Zuhause zu entfremden – vor allem, wenn dies mit der zusätzlicher Unterstützung von Futter geschehe:

„Selbstverständlich finden Katzen Orte anziehend, an denen es Futter und jede Menge Zuwendung gibt. Gerade wenn die eigenen Leute vielleicht nicht so viel Zeit haben, zum Beispiel, weil sie arbeiten gehen.“

Ursula Bauer hat einen Tipp, wie alle beteiligten Seiten zu einem friedvollen, nachbarschaftlichen Verhältnis zurückfinden können: Statt ein fremdes Tier zu verwöhnen, könnte sich der tierliebe Anfütterer ein eigenes holen – am besten aus dem Tierheim.

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