Was machen Katzen, wenn sie draußen auf ihren Streifzügen sind? Dank moderner GPS-Sender und Fotofallen erfahren wir darüber immer mehr! Wissenschaftler aus Norwegen wollten wissen, wie weit sich Katzen im Freigang von ihrem Zuhause entfernen. Sie kamen zu einem überraschenden Ergebnis.
Katzen sind für den Menschen in vielerlei Hinsicht ein Mysterium. Ihr unabhängiges Wesen übt seit jeher eine starke Faszination auf uns aus. So mancher Halter stellt sich angesichts der Selbstständigkeit seines Haustieres die Frage: Liebt mich meine Katze eigentlich, oder sieht sie in mir in Wahrheit nicht viel mehr, als einen etwas trotteligen Dosenöffner?
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Anders als Hunde gehen Katzen ganz alleine auf Streifzüge und das manchmal sogar für mehrere Tage. Vor allem ausgedehnte Ausflüge ihrer Lieblinge stellen Halter nicht selten auf eine echte Nervenprobe: Wie geht es meinem Schatz? Wird er wohlbehalten zurück nach Hause kommen?
Für alle, die sich öfter einmal Sorgen um ihre Miezen im Freigang machen, kommt jetzt Entwarnung aus Skandinavien:
Eine norwegische Studie konnte zeigen, dass sich Katzen überwiegend in einem Umkreis von 50 Metern rund um ihr Zuhause aufhalten.
Die weiteste gemessene Entfernung in der Studie der Universität für Umwelt- und Biowissenschaften im norwegischen Ås, einer Vorstadt von Oslo, betrug gerade einmal 352 Meter. Große Abenteurer scheinen Katzen demnach also nicht zu sein. Beobachtet wurde das Freigang-Verhalten von insgesamt 92 Haus- und Rassekatzen für einen Zeitraum von 12 Monaten.
Kätzischer Freiheitsdrang wird überwiegend durch den Menschen begrenzt
Rund ein Drittel der Tiere im Versuch verfügte über eine Katzenklappe, konnte also immer dann in die Freiheit, wann es ihm beliebte. Die überwiegende Mehrheit war darauf angewiesen, dass Herrchen oder Frauchen ihnen für ihre Streifzüge die Haustüre öffnete. Um ihre Laufwege zu analysieren, wurden die Katzen mit GPS-Peilsendern ausgestattet. Zusätzlich stellten die Forscher 47 Fotofallen auf.
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Wenig überraschend: Jüngere Katzen bis maximal 1,5 Jahren entfernten sich durchschnittlich etwas weiter von ihrem Zuhause weg, als ihre älteren Artgenossen. Das dürfte daran liegen, dass jüngere Katzen im Allgemeinen etwas neugieriger sind. Der Leiter der Studie, Prof. Richard Bischof, sagt:
„Es ist auch erwähnenswert, dass fast alle Katzen unserer Studie kastriert waren. Das spielt eine wichtige Rolle, denn kastrierte Katzen streifen seltener umher.“
Auch wild lebende Katzen ohne festes Zuhause würden wohl deutlich mehr umher streifen, vermutet der Professor. Für ihre Artgenossen mit festem Wohnsitz gelte jedoch: So wie es aussieht, sind sie in Wahrheit echte Stubenhocker!
Wenn eure Katze also das nächste Mal verschwunden ist, dann ist die Chance hoch, dass sie gleich um die nächste Ecke, oder maximal in Nachbars Garten, ist.
Link zur Studie: Mapping the “catscape” formed by a population of pet cats with outdoor access
Autor und PR-Fachmann / Spezialgebiet: Alles über Katzen / Hier, um der Weltherrschaft der Katzen zu dienen / Im Nebenjob Pamperswechsler / kommt aus Köln.
Samuel schreiben: redaktion (ät) cat-news.net