Silvester ist der krönende Abschluss des Jahres, den viele nur ungern in den eigenen vier Wänden verbringen. Was ist, wenn zuhause ein Tier wartet? Kann man Katzen an Silvester alleine lassen? 7 Tipps, um das Fest für sie entspannter zu machen.
Laute Geräusche an Silvester und in den Tagen davor sind für viele Haustiere eine große Belastung. Um die stressigste Zeit des Jahres gut zu überstehen, können Tierhalter jedoch einige Vorkehrungen treffen.
7 Tipps von unserer Katzenpsychologin!
1. Beruhigungsmittel auf Pheromon-Basis
Beruhigungsmittel auf Pheromon-Basis helfen manchen Katzen, in stressigen Situationen gelassener zu bleiben. Sie sind, richtig angewendet, nebenwirkungsfrei, haben jedoch einen entscheidenden Nachteil: Um zuverlässig zu wirken, müssen die Mittel bereits einige Tage vor dem bevorstehenden Ereignis angewendet werden.
Wer auf diese Möglichkeit zurückgreifen möchte, sollte also am besten jetzt schon mit der Vorbereitung beginnen.
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2. Darf ich meine Katze an Silvester alleine lassen? Es kommt auf die Katze an!
Wie Katzen auf stressauslösende Faktoren an Silvester reagieren, ist verschieden: Manche sitzen völlig entspannt am Fenster und zucken allenfalls ein wenig bei sehr lauten Knallgeräuschen in der unmittelbaren Umgebung. Oft lassen sich diese Katzen durch die Anwesenheit ihrer Halter schnell beruhigen, wenn es dann einmal etwas lauter wird.
Wichtig: Eine noch junge Katze, die womöglich zum ersten Mal in ihrem Leben ein Silvesterfest erlebt, sollte an diesem Abend auf keinen Fall alleine in der Wohnung bleiben!
Etwa anders sieht das bei älteren Katzen aus, von denen Halter wissen, dass sie sich ohnehin verkriechen werden und auch nicht ansprechbar auf Beruhigungsversuche sind. Ihnen kann möglicherweise eine beruhigende Geräuschkulisse besser helfen, als die Anwesenheit ihrer Menschen.
3. Katzen-Musik sorgt für Entspannung
Entspannende Musik beruhigt – das gilt nicht nur für Menschen, auch vielen Katzen verhelfen sanfte Klänge zu mehr Gelassenheit. Geeignet ist für sie vor allem klassische Musik, oder solche, die speziell für Samtpfoten komponiert wurde:
4. An optische Reize durch das Feuerwerk denken
Wenn um Mitternacht die Sektkorken und Feuerwerkskörper knallen, fühlen sich auch viele ansonsten nervenstarke Samtpfoten in Alarmbereitschaft versetzt.
Ob man selbst den Abend auswärts oder zuhause verbringt: Alle Räume, zu denen Katzen Zutritt haben, sollten zum Neujahrswechsel verdunkelt werden!
Tipp: Wer keine blickdichten Rollos hat, kann zu diesem Zweck auch große Handtücher zwischen die Fenster und Fensterrahmen klemmen.
5. Freigang an Silvester? Lieber nicht!
Zu kaum einer anderen Zeit des Jahres verschwinden so viele Katzen, wie an Silvester und in den Tagen um dieses Datum herum. Auch wenn es schwer fällt: Freigänger-Katzen sollten an Silvester das Haus hüten!
Es ist möglich, dass eine Katze sich durch laute Böllerei in der Nachbarschaft so sehr erschreckt, dass sie sich in Panik in einer fremden Garage, oder einem anderen schwer einsehbaren Ort verkriecht, aus dem sie alleine nicht mehr herausfindet.
Um fremden Katzen dieses Schicksal zu ersparen, sollten eigene Fenster in Garagen und Kellern an Silvester selbstverständlich ebenfalls geschlossen bleiben.
6. Wenn Katzen sich verkriechen: Bitte in Ruhe lassen!
Vor allem in Großstädten ist es beinahe ein Ding der Unmöglichkeit, Katzen effektiv vor dem Stress an Silvester komplett zu schützen. Ist eine Katze ängstlich, wird sie sich aber von selbst an ruhigen Platz verkriechen. Viele Katzen suchen zum Beispiel Schutz unter dem Bett, oder in einem Kleiderschrank.
Suchen sich Katzen selbstständig einen Safe-Space, sollten sie in Ruhe gelassen und auf keinen Fall hervorgezerrt werden. Auch wenn es gut gemeint ist: Katzen sind Fluchttiere und würden sich in solch einer Situation erst Recht bedrängt fühlen.
Obwohl der Versuch vermutlich ohnehin vergebens wäre: Auch Leckerlis sollten nicht zum Einsatz kommen, um diese Katzen zum Hervorkommen zu bestechen.
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7. Katzen gegen Ängstlichkeit trainieren
Viele Katzen haben Angst vor lauten Geräuschen und die gibt es natürlich nicht nur an Silvester: Alltagslärm durch Haartrockner, Rasierapparate, Staubsauger und andere Haushaltsgeräte ist insbesondere für sensible oder jüngere Samtpfoten ein Problem.
Auch wenn es in diesem Jahr vielleicht schon zu spät ist: Langfristig lohnt sich mit solchen Tieren ein Anti-Angst-Training, das man leicht Zuhause selbst umsetzen kann.
Hierzu eignen sich am besten Methoden aus der kognitiven Verhaltenstherapie, wie sie grundsätzlich auch bei Menschen angewendetet werden.
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Tierärztin aus Köln, Spezialgebiet Katzen. 2021 mit Mann und drei Kindern nach Singapur ausgewandert. Aktiv bei Tierärzte ohne Grenzen e.V.
Katharina schreiben: redaktion (ät) cat-news.net