Diabetes bei Katzen: Neues Medikament ersetzt Insulin-Spritzen

Ein neues Medikament könnte Insulin Spritzen bei Katzen mit Diabetes ersetzen

Pille statt Spritze? Ein neuartiges Medikament verspricht Haltern von Katzen mit Diabetes erhebliche Erleichterungen in der Therapie ihrer Haustiere. Wie das Mittel wirkt, welche Gefahren es gibt und weshalb es trotzdem eine Zulassung bekommen hat.

Etwa eine von 100 Katzen leidet Schätzungen von Tierärzten zu Folge an einer Diabetes. Glücklicherweise müssen nicht alle tierischen Patientinnen Insulin-Spritzen erhalten. Samtpfoten mit einer Diabetes Typ 2 kann die ungeliebte Behandlung jedoch meist nicht für immer erspart bleiben.

Für viele Katzen ist es eine wahre Tortur, sich bis zu zweimal täglich eine Spritze geben lassen zu müssen. In den USA forscht man darum schon seit längerem an einer schmerzfreien Alternative zur Insulin-Spritze. Dem Unternehmen Elanco Animal Health ist dieser Durchbruch nun gelungen.

Diabetes-Behandlung mit Tabletten: Könnte sie Katzen vor frühzeitiger Einschläferung bewahren?

Hat der Tierarzt die Diagnose Diabetes Typ 2 gestellt, wird von betroffenen Tierhaltern grundsätzlich erwartet, ihren Lieblingen selbst die nötigen Insulin-Spritzen zu verabreichen. Das gelingt nicht immer gut: Rund 10 Prozent aller Katzen würden aufgrund von Behandlungsschwierigkeiten sogar eingeschläfert werden, berichtet das Nachrichtenportal AP News.

„Manche Menschen haben Angst davor, Insulin zu spritzen. Andere haben nicht die Zeit, sich intensiv um ihre Katzen zu kümmern.“

Dr. Catharine Scott-Moncrieff ist Tierärztin und Spezialistin für Katzenkrankheiten an der tiermedizinischen Fakultät der Purdue Universität im US-Bundesstaat Indiana. Sie hat das Unternehmen Elanco Animal Health beim Zulassungsverfahren des Diabetes-Medikaments beraten.

Hoher Bedarf für Diabetes-Pille: FDA lässt Bexacat für Katzen zu

Die US-amerikanische Food and Drug Administration (FDA) hat den Wirkstoff Bexagliflozin jetzt offiziell zugelassen. Das Medikament Bexacat ist damit das weltweit erste oral verabreichbare Mittel zur Verbesserung einer Diabetes mellitus bei Katzen.

Das Unternehmen sieht selbst einen hohen Bedarf für Bexacat: Von 600.000 Katzen mit Diabetes in den USA würden schätzungsweise 125.000 nicht behandelt werden. Ein Grund dafür sei, dass eine herkömmliche Insulin-Behandlung eine zu große Herausforderung für die Halter darstelle.

Das Medikament Bexacat ist selbst vollständig insulinfrei: Es wirkt stattdessen als Inhibitor des Natrium-Glucose-Cotransporters 2 (SGLT2) indirekt auf den Blutzuckerspiegel. Um die Symptome einer Diabetes bei Katzen in Schach zu halten, muss es nur einmal täglich eingenommen werden.

Eine gute Wirksamkeit konnte Bexacat bereits unter Beweis stellen: Sowohl in Pilot- als auch in Zulassungsstudien sank der durchschnittliche Blutzuckerspiegel bei Katzen innerhalb von 8 Stunden nach der Verabreichung deutlich.

Dr. Catharine Scott-Moncrieff stimmt das hoffnungsvoll:

„Ich glaube, dass Bexacat das Behandlungs-Management von Katzen, bei denen eine Diabetes mellitus neu diagnostiziert wurde, grundlegend verändern wird.“

Das Medikament steht Tierärzten in den USA seit Anfang dieses Jahres zur Verfügung. Bis Bexacat auf dem deutschen Markt erhältlich sein wird, könnte es allerdings noch eine Weile dauern.

Bexacat: Diabetes-Tabletten mit Gefahrenpotenzial?

Die Vorstellung künftig Tabletten als Alternative zu Insulin-Spritzen nutzen zu können, dürfte für viele Halter von Katzen mit Diabetes ein wahrer Segen sein. Ganz ohne Gefahren ist das Medikament aber nicht, wie sogar der Hersteller warnt:

Katzen, die in den Zulassungsstudien mit Bexacat behandelt wurden, hatten ein erhöhtes Risiko für eine diabetische Ketoazidose – dieses Syndrom kann tödlich sein!

Bexacat sollte sofort abgesetzt werden, wenn eine Katze zu Beginn der Behandlung entsprechende Anzeichen erkennen lasse. Als Gegenmaßnahme müsse sofort mit einer klassischen Insulin-Therapie begonnen werden, heißt es. Zu gesundheitlichen Problemen führte das Medikament aber auch bei Katzen, die in der Vergangenheit schon einmal Insulin bekommen haben.

Eine Zulassung hat Bexacat vor allem deshalb erhalten, weil es relativ sicher bei solchen Katzen angewendet werden kann, die erst kürzlich die Diagnose Diabetes erhalten haben, bisher nicht anderweitig therapiert wurden und keine Nebenwirkungen auf den Wirkstoff Bexagliflozin zeigen.

 

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