Wenn Katzen sich langweilen, ist es wie bei Kindern: Die meisten können diesen Zustand nur schwer ertragen und kommen dann auf dumme Gedanken. Als Halter sollten wir darum schnellstens Abhilfe schaffen, wenn die Mieze sich langweilt. Woran erkennt man es?
Sie frisst nicht, sie frisst zu viel, sie putzt sich intensiv oder zerkratzt Tapeten und Sofas. Oder sie verzichtet auf das Zerkratzen des Sofas und pinkelt stattdessen direkt darauf. Gerade das Urinieren außerhalb des Katzenklos ist ein weitverbreitetes Phänomen von gelangweilten Katzen.
1. Sie liebt es zu essen!
Wenn Katzen mehr fressen als es gut für sie wäre, dann kann das daran liegen, dass sie einfach nur versucht Zeit totzuschlagen. Auf Dauer ist das nicht gut für sie. Fettleibige Katzen neigen im Alter eher zu Krankheiten. Oft werden sie nicht einmal so alt, wie ihre schlankeren Artgenossen.
2. Die Katze verweigert ihr Futter
Auch das Gegenteil kann bei gelangweilten Katzen eintreten: Statt besonders viel zu fressen, hat sie plötzlich kaum noch Appetit. Dass das auf Dauer nicht gut ist, leuchtet ein. Oft reicht es aber schon, das Futter beziehungsweise die Futtermarke zu wechseln, um sie wieder zum fressen zu bewegen.
3. Sie verliert an Gewicht oder nimmt stark zu, ohne dass es dafür eine Erklärung gebe
Dies ist eine Folge des verstärkten Fressens oder des Verweigerns von Futter. Doch gerade ältere Katzen und vor allem die kastrierten Kater unter ihnen neigen dazu, Fett anzusetzen. Langweile muss also nicht immer die Ursache für eine Gewichtszunahme sein. Man sollte in diesen Fällen genau beobachten und vor allem schauen, ob es andere Anzeichen für Langeweile gibt.
4. Sie schläft extrem viel
Katzen stehen in dem Ruf, besonders schläfrige Tiere zu sein. Tatsächlich schläft eine gesunde Katze bis zu 16 Stunden am Tag. Wenn sie aber nur noch lethargisch auf dem Sofa liegt und mit ihr sprichwörtlich nicht viel los ist, sollte das zu denken geben. Solch eine Katze braucht dringend Abwechslung, um nicht vor Langweile einzugehen. Abwechslung und Beschäftigung ist jetzt das A und O.
Wie wäre es zum Beispiel mit dieser Spielschiene für Katzen?
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5. Die Katze putzt sich ständig
Katzen, die sich ständig putzen, haben in der Regel nicht viele andere Aktivitäten zur Verfügung, mit denen sich Zeit vertreiben ließe. Wenn man feststellt, dass ich Katzen exzessiv zu putzen beginnen, sollte man dringend ihr Lebensumfeld umgestalten. Das kann zum Beispiel auch durch eine zweite Katze im Haushalt geschehen.
6. Sie verliert plötzlich sehr viel Haare
Wenn Katzen stark haaren kann es sein, dass eine Stressreaktion dahinter steckt. Langeweile ist eine solche Form von Stress. Bei Menschen nennt man diesen Stress auch Bore-Out (im Gegensatz zum bekannteren Burn-Out). Starkes haaren sollte man also unbedingt ernst nehmen, denn auch Katzen können so etwas wie Depressionen entwickeln!
7. Es werden häufig Dinge von ihr zerstört oder beschädigt, während die Katze allein zu Hause ist
In diesem Punkt sollte man sich selbst als Katzenhalter gründlich hinterfragen: Habe ich genügend Zeit für meine Katze? Denn fest steht, dass Katzen nicht aus Böswilligkeit Dinge im Haushalt beschädigen. Normalerweise beginnen sie damit, wenn sie sich gelangweilt fühlen. Da kann das Zerstören eines neuen Paars Schuhe eine gefundene Abwechslung sein. Katzen brauchen Gesellschaft. Vor allem, wenn man nur wenig Zeit hat, sollte man ihr einen Spielkameraden zulegen.
8. Sie wetzt überall ihre Krallen
Auch das (exzessive) Kratzen an Gegenständen wie Sofas oder Tapeten kann ein Zeichen dafür sein, dass eine Katze sich langweilt. In der Regel ist das natürlich von uns Menschen so nicht gewollt. Viele Katzen wissen, dass es für das Kratzen an Gegenständen Aufmerksamkeit gibt – wenn diese auch negativ ist, weil der Mensch dann mit ihr schimpft. Doch diese Form der Aufmerksamkeit ist häufig besser als gar keine.
9. Die Katze pinkelt überall hin (allerdings nur noch selten ins Katzenklo)
Wenn Katzen ihr Geschäft außerhalb des Katzenklos erledigen, sollte man als erstes den Tierarzt aufsuchen. Er kann feststellen, ob das Wasserlassen an ungeeigneten Orten einen organischen Hintergrund hat. Kann dies ausgeschlossen werden, ist akute Langeweile in den meisten Fällen der Auslöser für diese sehr unschöne Angewohnheit. Auch hier gilt: Negative Aufmerksamkeit in Form von schimpfen ist für viele Katzen besser, als gar keine Aufmerksamkeit zu bekommen. Auch Katzen haben Gefühle und wenn sie sich von uns abgelehnt fühlen, können diese Gefühle ganz schön verletzt werden.
Katzentherapeutin und Bloggerin / Spezialgebiet: Katzengesundheit / Erklärt täglich, dass Miau nicht gleich Miau bedeutet / lebt als Anführerin ihres Katzenclans in Berlin.
Katharina schreiben: redaktion (ät) cat-news.net