Studie: Katzen- und Hundehaltung stärkt Immunsystem von Kindern

Katzen und Hundehaltung könnte das Immunsystem von Kindern schützen

Leben Kinder mit Hunden und Katzen zusammen, sind sie später im Erwachsenenalter gesünder. Eine entsprechende Studie dazu kommt – mal wieder – aus Japan.

Viele Eltern haben Bedenken hinsichtlich der Haustierhaltung. Während Hunde noch als einigermaßen loyal gegenüber Kindern beschrieben werden, wird Katzen häufig eifersüchtiges Verhalten in Bezug auf den menschlichen Nachwuchs nachgesagt.

Andere glauben, dass anfallender Dreck und Schmutz in der Tierhaltung Kindern schaden könnten. Diese Überlegung ist verständlich, muss sich das Immunsystem bei Kindern doch erst noch vollständig entwickeln.

Kann die Tierhaltung der Gesundheit von Kindern schaden? Folgt man einer aktuellen Studie aus Japan, welche vorige Woche in der Zeitschrift PLOS One veröffentlicht wurde, könnte sogar das Gegenteil richtig sein: Ihr zufolge entwickeln sich Kinder gesünder, wenn sie mit Hunden und Katzen zusammen leben.

Schmutz und Bakterien können eine gute Sache sein

Analysiert wurden die Daten von mehr als 65.000 japanischen Kindern. Es stellte sich heraus, dass Kinder, die in der fetalen Phase und in ihren ersten Lebensjahren Katzen oder Hunden ausgesetzt sind, ein um 16 % geringeres Risiko für Nahrungsmittelallergien gegenüber Kindern aus tierfreien Haushalten haben.

Lebten die Kinder mit Katzen zusammen, zeigten sie eine verbesserte Resistenz gegen die Allergene von Eiern, Weizen und Sojabohnen. Das Zusammenleben mit Hunden hingegen deutete auf eine geringe Anfälligkeit für Ei-, Milch- und Nussallergien hin.

Wie genau dieser Mechanismus funktioniert, blieb den Forschern unklar. Möglich sei, dass durch Hunde und Katzen das Darmmikrobiom eines Säuglings und seinen Eltern direkt oder indirekt verändert werde.

Einfluss von Haustieren auf Darmbakterien des Menschen

Das Mikrobiom besteht aus einer Mischung verschiedener Bakterien, die zu tausenden in unserem Darm leben. Unsere Immunantwort auf diese Bakterien entscheidet Wissenschaftlern zu Folge darüber, ob unser Immunsystem mit Allergien reagiert.

Das Immunsystem entwickelt sich zeitgleich zum Darmmikrobiom, weshalb die Wissenschaftler eine möglichst frühzeitige Exposition mit entsprechenden Bakterien von Hunden und Katzen für einen schützenden Effekt für entscheidend halten.

Entsprechende Studien in der Vergangenheit blieben unklar, ob das Zusammenleben mit Haustieren tatsächlich zu einem besseren Immunsystem beitragen kann.

Es bestehe die Notwendigkeit, das Ergebnis der Studie aus Japan zu bestätigen, sagt Dr. Jonathan Bernstein, Präsident der American Academy of Allergy, Asthma, and Immunology, der die Veröffentlichung der Ergebnisse verfolgt hat:

„Also ich würde aufgrund dieser Daten nicht unbedingt meinen Lebensstil ändern, aber ich würde Haustiere im Haushalt sicherlich nicht loswerden.“

Einen Hund oder eine Katze zu haben, könnte durchaus schützend für Kinder sein.


Weiterlesen: Sind Katzen für Babys gefährlich? 5 Mythen über Katzen und ihr Verhältnis zu Kindern


Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

müssen katzen baden

Müssen Katzen baden? 5 Situationen, in denen es nötig ist und wie es gelingt

katze jagen abgewöhnen

Stubentiger auf Beutefang: 6 Tipps für Katzen- und Vogelliebhaber