Luchs ‚Ivan, der Schreckliche‘ tötet Katzen im Harz: „Völlig untypisches Verhalten“

katze luchs

Ein Luchs mit dem Namen Ivan sorgt derzeit für Furore im Harz. Laut Biologen zeigt das Tier ein für Luchse völlig untypisches Verhalten: Ivan erlegt Hauskatzen und das offenbar aus purer Lust am Töten. Was ist los mit dem Tier und wie sollten Halter von Freigänger Katzen in dem betroffenen Gebiet sich jetzt verhalten?

Bereits 2018 hatte Ivan für Schlagzeilen gesorgt, als er seinen Rivalen ‚Hotzenplotz‘ auf brutale Art tötete. Ein Verhalten, das ebenfalls vollkommen untypisch für Luchse ist, wie die Biologin Sybille Wölfl in einem Interview bestätigt. Revierkämpfe unter Luchsen kämen vor, enden aber nur selten tödlich.

Jetzt hat Ivan es offenbar auf Hauskatzen abgesehen. Mehrere Tiere sollen ‚Ivan, dem Schrecklichen‘, wie er mittlerweile in der lokalen Presse genannt wird, zum Opfer gefallen sein.

 

Was ist los mit Ivan?

Ivan ist laut Biologen aus Niedersachsen in seine neue Heimat eingewandert. Im Harzer Steinwald scheint das Tier sich gezielt verlassenen Bauernhöfen zu nähern, um nach streunenden Katzen zu suchen.

Besonders seltsam finden Biologen, dass er die Tiere zwar tötet, jedoch ohne die Beute anschließend zu fressen.

Das Verhalten des Tieres ist so kurios, dass sich mittlerweile sogar das bayerische Umweltamt für den Fall interessiert. In Bayern gibt es seit vielen Jahren Erfahrungen mit Luchsen, im Harz wird die Tierart gerade erst neu angesiedelt. Die Experten aus Bayern haben Fotofallen im Harzer Steinwald aufgebaut, um Ivan auf Schritt und Tritt beobachten zu können.

Die Biologin Sybille Wölfl erklärt:

„Wir wollen so ein Verhalten natürlich nicht sehen. Wir kennen das von unseren Bayerischen Luchsen auch nicht. (…) Wir beobachten die Situation mit strengen Augen“

Luchse aus dem Harz hätten eine ganz andere Genetik als die bayerischen Luchse und sind wohl auch kräftiger als diese: Gegen seinen Kontrahenten hätte ‚Hotzenplotz‘ seinerzeit keinerlei Chancen gehabt.

 

Anwohner sind angehalten, neue Fälle der Revierleitung zu melden

Sechs Katzen sind Ivan schon zum Opfer gefallen. Hierbei handelt es sich jedoch nur um die dokumentierten Fälle.  Es sind auch Zahlen im Umlauf, die von mehr als 20 erlegten Tieren sprechen.

Tote Katzen in der Gegend um den Steinwald werden von der Revierleitung genetisch untersucht um bestimmen zu können, ob tatsächlich Ivan für ihren Tod verantwortlich ist. Anwohner am Steinwald sollen sich im Verdachtsfall möglichst frühzeitig melden.

 

Wie können Halter ihre Katzen in der betroffenen Region schützen?

Wenn eine Katze allein im Wald herumstreunt könne es durchaus passieren, dass sie Opfer des Luchses wird. Vor Menschen haben Luchse in der Regel jedoch Angst und lassen sich durch sie leicht vertreiben. Die Biologin Sybille Wölfl beschreibt, wie Ivan verjagt werden kann:

„Luchse reagieren sofort, wenn man brüllt und schreit und auf sie zuläuft.“

Ziel der Biologen aus Bayern ist es jetzt, den Luchs aufzuspüren und mit einem GPS-Sender auszustatten. So kann verfolgt werden, ob das Tier sich gerade in der Nähe von bewohntem Gebiet aufhält. Möglich sei es auch Ivan einzufangen und woanders wieder auszusetzen. Zuerst soll dem Luchs aber eine Lektion erteilt werden:

„Der erste Schritt ist es, ihn abzuschrecken. Doch das ist leichter gesagt als getan, denn dafür müssen wir erst einmal wissen, wo er ist.“

Den Luchs zu erlegen käme vorerst nicht in Frage, denn schließlich handele es sich um eine geschützte Tierart. Biologin Wölfl hofft, dass es sich bei Ivans grausamen Verhalten gegenüber Hauskatzen nur um eine Episode handelt: Ivan sei schließlich noch ein Halbstarker.

Datum: 13.02.2020 / Foto: Symbol-Foto

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