Katzen und ihre „safe spaces“: Eine Tierverhaltensexpertin erklärt, welche Eigenschaften sie brauchen

katze versteck

Wenn Katzen Stress wittern, ziehen sie sich am liebsten zurück, um einer direkten Konfrontation mit dem Stressauslöser aus dem Weg zu gehen. Probleme im Sozialverhalten werden mit ausreichend „safe spaces“ vermieden. Hat deine Katze genügend Orte zum Verstecken? Und welche Eigenschaften sollte ein gutes Versteck aus Katzensicht haben?

Probleme im Sozialverhalten gehören zu den größten Herausforderungen in der Katzenhaltung. Sie entstehen oft schleichend und sind dann, wenn sich das Verhalten erst einmal etabliert hat, nur schwer wieder in den Griff zu bekommen.

Das so genannte Protestpinkeln bei Katzen gehört hier ganz vorne mit dazu. Es ist für alle Beteiligten, also auch für das betreffende Tier, extrem unangenehm.

Wohl jeder Halter wünscht sich, dass die eigene Katze sich sicher und geborgen fühlt. Genügend „safe spaces“ in der Wohnung bilden hierfür eine wichtige Grundlage!

Auf diese vier Eigenschaften kommt es an

Die Tierforscherin Zazie Todd (PhD) erklärt, dass sichere Orte für Katzen vor allem vier Eigenschaften erfüllen müssen. Diese sind:

1. Die passende Größe: Katzen bevorzugen Orte, die perfekt zu ihrer Körpergröße passen. Zahlreiche so genannte Memes von Katzen in Kartons können es bezeugen: Katzen suchen solche Orte oft von sich aus auf und zu klein wird es ihnen fast niemals.

2. Den Überblick behalten: Eine erhöhte Position bietet Distanz zum Geschehen und ermöglicht es gleichzeitig, die Situation stets im Blick zu behalten. Das Verweilen auf erhöhten Plätzen, wie Kratzbäumen oder Schränken, schenkt Katzen ein Gefühl von Sicherheit.

3. Gemütlichkeit: Ein „safe space“ darf gerne umschlossen sein und sich höhlenartig anfühlen. Einen Pluspunkt gibt es aus Katzensicht, wenn der Ort dazu noch schön kuschelig und warm ist.

4. Vielfalt: Ein einzelner Kratzbaum oder eine einzelne Katzenhöhle können alle für Katzen wichtige Eigenschaften selten auf einmal erfüllen. Es ist darum geboten, mehrere Optionen zum Verstecken anzubieten.

Gerade im Mehrkatzenhaushalt sorgt das Vorhandensein von Wahlmöglichkeiten für Entspannung innerhalb der Katzencommunity. Häufig sucht sich jede Katze dann mit der Zeit ihren eigenen „safe space“, an dem sie sich auch vor den anderen Katzen zurückziehen kann.

Kratzbäume: Nicht nur zum Krallenwetzen gut

Kratzbäume geben Katzen die Möglichkeit, sich in luftiger Höhe aufzuhalten. Viele von ihnen haben am Fuß einen Raum, der von einem niedrigen Rand umschlossen ist. Dieser bietet der Katze Deckung, wenn sie erforderlich ist. Andere haben an dieser Stelle einen geschlossenen Bereich, der mehr einer Höhle ähnelt.

Kratzen gehört zu den wichtigen Bedürfnissen von Katzen und Kratzbäume bieten praktischerweise auch dafür eine Gelegenheit.

Untersuchungen konnten zeigen, dass Katzen Kratzbäume mit zwei oder mehr Ebenen und einer stabilen Basis bevorzugen. Der Feandrea Kratzbaum* ist mit dickem Plüsch ummantelt und bietet auf drei Etagen drei Versteckmöglichkeiten. Ähnlich gute Eigenschaften erfüllt der etwas kleinere Dibea Kletterbaum,* der sogar eine kleine Hängematte hat.

Katzenbetten, Katzenhöhlen und Katzenhängematten

Katzenbetten und Katzenhöhlen sind sichere Orte, an denen sich Katzen entspannen können. Entscheidend für alle drei ist eine Größe, die zum Tier passt: Eine kleine Katze findet ein kleines Bett attraktiv, während eine große Katze lieber in einer großen Höhle sitzt.

Vor der Anschaffung sollte außerdem überlegt werden, wo genau in der Wohnung das Katzenversteck platziert werden soll. Perfekt geeignet sind ruhige Ecken von Räumen, in denen man selbst viel Zeit verbringt.

Eine Katzenhängematte wie der JZK Window Launcher* hingegen eignet sich am besten für die Platzierung an einer Heizung in der Nähe eines sonnigen Fensters.

Katzentunnel

Katzentunnel sind eine großartige Erfindung: Sie können nicht nur als Versteck genutzt werden, sondern bieten auch Gelegenheit, um allerhand lustige Sachen anzustellen.

Meine Katze Sissi rennt gerne in Höchstgeschwindigkeit durch ihren Katzentunnel. Aber sie versteckt sich auch gerne dort und kommt dann, wenn ich es nicht erwarte, plötzlich schnell hervorgeschossen, um mich zu überraschen.

Katzenzunnel können aus Kunststoff, Netz und (Kunst)leder hergestellt sein. Einige sind zusammenklappbar, was nützlich sein kann, wenn man sie zur Seite legen möchte. Manche Modelle haben sogar mehr als einen Gang,* was die Sache noch einmal spannender macht.

Der Transportkorb

Ein Transportkorb bietet viele Eigenschaften eines „safe space“, ist für die meisten Tiere aber ein rotes Tuch: Sobald das ungeliebte Objekt hervorgeholt wird, ergreift fast jede Katze die Flucht.

Dabei könnte es anders sein: Sobald Katzen ihren Transportkorb nicht mehr nur mit dem Besuch beim Tierarzt verbinden, können sie ein entspanntes Verhältnis zu ihm entwickeln. Dazu genügt es den Korb nicht unsichtbar im Keller zu verstauen, sondern an einem für die Katze zugänglichen Platz in der Wohnung aufzubewahren.

Wer es so hält, macht sich selbst und seinem Tier künftige Tierarztbesuche deutlich leichter.

Für Heimwerker: Katzenverstecke selbst gemacht

Wer gerne bastelt und geschicktes Händchen hat, kann mit wenig Aufwand natürlich auch selbst schöne Verstecke für Katzen bauen. Mehr Anregungen dazu gibt es in dem folgenden Artikel: IKEA-Hacks für Katzen: 10 überraschend einfache Verwandlungen.

(* = Werbelink)

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