Experiment in den USA: Wirkt der Duft ihrer Halter beruhigend auf Katzen?

getragenes kleidungsstück

Tierhaltern wird häufig dazu geraten ein getragenes Kleidungsstück bei ihren Lieblingen zu lassen, wenn beide sich für längere Zeit voneinander trennen müssen. Das, so heißt es, wirke sich beruhigend aus. Wie hilfreich ist diese Praxis im Fall von Katzen?

Die meisten Menschen pflegen eine innige Beziehung zu ihren Haustieren. Wenn sich Halter und Tier für eine Zeit trennen müssen, so ist das oft nicht leicht für beide. Damit Mietzi und Bello sich nicht so einsam fühlen, könnte ein getragenes Kleidungsstück helfen sie zu beruhigen und ihnen ein wohliges Gefühl von Vertrautheit und Sicherheit vermitteln.

Wie wirkt sich die Präsenz des Köpergeruchs ihrer Halter auf Katzen in einer fremden Umgebung tatsächlich aus? Eine Studiengruppe des Unity Maine College America’s Environmental College wollte es genauer wissen:

42 Katzen und ihre Halter nahmen an dem Experiment des amerikanischen Umweltinstituts teil. Die Halter wurden gebeten sich im Versuchsraum auf den Boden zu setzen und zwar genau in die Mitte eines vorgezeichneten, zwei Meter weiten Kreises. Ihre Katzen durften währenddessen frei im Raum herumlaufen.

Nach wenigen Minuten verließen die Halter den Versuchsraum, ihre Katzen blieben allein zurück. Die Hälfte der Teilnehmer kehrte nach kurzer Zeit zurück und ließen einen persönlichen Gegenstand, etwa ein getragenes T-Shirt, Socken, oder einen Pullover dort. Sie selbst verließen den Raum sofort wieder.

In der zweiten Gruppe wurde der persönliche Gegenstand von einer fremden Person in den Raum gebracht und die Tiere damit alleine gelassen. Erst nach einigen Minuten kehrten die Halter zurück.

Getragene Kleidungsstücke können Katzen offenbar verunsichern

Die meisten Katzen miauten nervös oder rieben sich an ihren Haltern, sobald diese zu ihnen zurückkehrten. Die Wissenschaftler werteten diese Reaktionen als Zeichen für eine sichere Bindung.

Dem getragenen Kleidungsstück hingegen wurde von keiner der beteiligten Katzen Aufmerksamkeit geschenkt – unabhängig davon, zu welcher Gruppe sie gehörten. Im Gegenteil zeigten sogar 38 Prozent der Katzen eine erhöhte Nervosität, sobald sich der Gegenstand bei ihnen im Versuchsraum befand.

Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass Halter ihren Katzen keinen Gefallen tun, wenn sie sie während ihrer Abwesenheit mit ihren Gerüchen allein lassen. Wenn Katzen sich an eine neue Umgebung gewöhnen müssen, oder stressige Situationen erleben, sollten Halter lieber versuchen physisch bei ihren Katzen anwesend zu sein.

Die wissenschaftliche Leiterin des Versuchs, Krystin Vitale, erklärt abschließend:

„Der Geruchssinn ist wichtig für Katzen und hängt mit ihrem Sozialverhalten zusammen. Dinge wie Wärme, Berührung und die Stimme sind aber ebenfalls wichtig für Katzen. In unserer Studie hatten [nach dem Halter duftende Gegenstände] keine stressreduzierende Wirkung. Der Geruch könnte die Situation für manche Katzen sogar noch verschlimmert haben.“

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