Sie miaut häufig, zieht sich immer öfter zurück und wenn sie auf’s Katzenklo geht, kommen nur ein paar Tröpfchen heraus. Was fehlt der Katze und ist sie ein Fall für den Tierarzt?
Häufig verbirgt sich hinter den geschilderten Symptomen die Katzenkrankheit FLUTD ( Feline Lower Urinary Tract Disease). 4 Fakten, die Katzenhalter über die schmerzhafte Erkrankung wissen sollten, woran man sie erkennt und wie der Tierarzt sie behandelt.
1. Katzen, die es besonders besonders häufig trifft
Die ausschließliche Fütterung mit Trockenfutter erhöht die Gefahr für Erkrankungen der Harnwege bei Katzen grundsätzlich. Tierärzten zufolge kommt die FLUTD aber vor allem bei Wohnungskatzen vor, die zusammen mit vielen Artgenossen auf engem Raum leben.
Übergewicht scheint ein weiterer Faktor zu sein, der Katzen für die Harnwegsinfektion empfänglich werden lässt. Die Harnwegsproblematik entsteht bei Katzen am häufigsten zwischen dem zweiten und sechsten Lebensjahr. Kater und Katzen sind gleichermaßen betroffen.
2. So zeigt sich die Erkrankung Katzenhaltern
Üblicherweise stellen Halter zunächst fest, dass ihr Haustier mehr Zeit als sonst auf dem Katzenklo verbringt und es auch häufiger aufsucht. Während den Besuchen auf dem stillen Örtchen wird jedoch nur wenig Urin von dem Tier abgesetzt.
Häufig, jedoch nicht immer, geht der FLUTD eine Blasenentzündung voraus. Harngries oder so genannte Harnkristalle sind ebenfalls Vorboten. Sammeln sich die Steinchen in der Harnröhre an, kann diese verstopfen.
Entsteht ein vollständiger Verschluss, droht ein Harnstau bis hin zu den Nieren, der oft tödlich ist! Aus diesem Grund sollte bei Anzeichen auf eine FLUTD dringend der Tierarzt aufgesucht werden.
3. Wie der Tierarzt die FLUTD behandelt
Eine Katze mit verstopfter Harnröhre ist ein absoluter Notfall! Ist tatsächlich ein Harngries-Pfropf entstanden, der das Abfließen des Urins verhindert, droht akute Lebensgefahr!
Der Tierarzt wird die Katze sofort in Narkose legen und unter der Betäubung die Harnröhre mit einer Kochsalzlösung freispülen. In leichteren Fällen genügt manchmal auch eine kleinere Infusion ohne Vollnarkose, um die Harnröhre wieder frei zu bekommen.
Doch mit der Akutbehandlung ist es in vielen Fällen nicht getan: Die FLUTD neigt dazu, chronisch zu werden. Betroffene Tiere müssen häufig immer wieder mit entsprechenden Symptomen behandelt werden. Es sei denn, es gelingt den Ursachen auf den Grund zu gehen und diese zu beseitigen.
4. Chronischer Stress als Hauptauslöser für Harnwegsinfektionen bei Katzen
Katzen reagieren häufig sehr sensibel auf alle Arten von Veränderungen. Ein neuer Partner, der ins Leben tritt, oder ein alter Partner, der geht, können eine Katze schwer verunsichern. Ähnliches gilt für erwachsen gewordene Kinder, die das Haus verlassen.
Handelt es sich bei diesem Menschen um eine wichtige Bezugsperson, empfinden Katzen genau wie wir Menschen Trauer. Neben dem Verlust von menschlichen (oder tierischen) Begleitern sind alle Arten von Veränderungen heikel für Katzen und können sich negativ auf die Gesundheit auswirken.
Dazu zählen etwa Umzüge in eine neue Wohnung, aber auch größere Renovierungen in der alten. Um Stress zu vermeiden ist es hilfreich einer Katze ausreichend Möglichkeiten zum Verstecken zu bieten. Offene Schränke, Pappkartons und Katzenhöhlen werden von Stubentigern gerne zum Verstecken und Entspannen genutzt.
Wie wohnen Katzen am liebsten? Mehr Tipps zu diesem Thema gibt es im Artikel 6 Tipps, deine Wohnung Stubentiger freundlich zu gestalten.
Journalistin und Autorin, Spezialgebiet: BARFen für Katzen. Besitzt 32 exotische Trommeln von drei Kontinenten und lebt zusammen mit ihrem Lieblingsbartträger in Berlin.
Vera schreiben: redaktion (ät) cat-news.net