Nicht nur wir Menschen mussten unser Verhalten unter dem Eindruck der Corona-Pandemie anpassen. Auch an Hunden und Katzen gingen die monatelangen Einschränkungen nicht spurlos vorüber – das jedoch offenbar überwiegend zum Vorteil für die Vierbeiner, wie eine Studie aus England jetzt zeigen konnte.
Viele Haustiere und insbesondere Katzen sind bekannt dafür, sensibel auf Veränderungen zu reagieren. Sind Herrchen oder Frauchen gestresster als sonst, bleibt das den Tieren selten verborgen.
Das dürfte während der Corona-Pandemie in vielen Familien der Fall gewesen sein. Wissenschaftler der Universität von Lincoln und York wollten herausfinden, inwieweit Corona das Verhalten von Hunden und Katzen beeinflusst hat. An der Studie nahmen insgesamt 5.000 Tierhalter teil.
Gute Nachrichten gibt es vor allem für Katzenhalter: Wie die Forscher herausfinden konnten, sind viele Samtpfoten deutlich anhänglicher gegenüber ihren Menschen geworden. 30 Prozent der Studienteilnehmer berichten von einer erhöhten Entspanntheit ihrer Katzen, 20 Prozent glauben, dass ihre Tiere im Vergleich zu früher mehr Energie haben.
Den neuen Alltag in vielen Familien vermuten die Wissenschaftler als Hauptursache für die positiven Verhaltensveränderungen von Haustieren. Viele Halter seien aufgrund von Homeoffice und Urlaub längere Zeit Zuhause gewesen als üblich. Tägliche Routinen hätten sich durch das vermehrte Zuhausesein stark verändert, zum Vorteil für viele Tiere.
Psychische Belastungen möglicherweise Grund für erhöhte Aufmerksamkeit gegenüber Haustieren
Wie kommt es zu den positiven Verhaltensänderungen vieler Katzen? Emily Shoesmith, eine der Autorinnen der Studie, hat eine interessante Beobachtung gemacht: „Die Ergebnisse deuten an, dass eine schlechtere psychische Verfassung die Aufmerksamkeit für tierische Begleiter erhöht.“
Ein gesteigertes Einfühlungsvermögen ihrer Halter erhöhe wiederum die Wahrscheinlichkeit für positive Veränderungen im Verhalten von Haustieren, sagen die Wissenschaftler. Diesen Effekt beobachtete Shoesmith aber nur bei solchen Haltern, die schon vor der Pandemie von mentalen Problemen berichteten.
In Fällen, in denen die Coronamaßnahmen Ursache für psychologische Probleme waren, wurde hingegen eher eine negative Wirkung auf das Verhalten von Hunden und Katzen festgestellt.
Tierschutzaktivistin und Redakteurin, Spezialgebiet: Katzen in Not. Fühlt sich ohne Katzenhaare nicht richtig angezogen. Lebt mit ihren beiden Kindern auf einem Bauernhof Nahe Berlin.
Nadine schreiben: redaktion (ät) cat-news.net