In letzter Zeit begegnet man ihr gefühlt immer häufiger: Die Rede ist von der Mäusegerste, einer ursprünglich nur in Asien und dem Mittelmeerraum beheimateten Pflanze. Aufgrund des Klimawandels breitet sich die Mäusegerste gerade rasant aus. Was macht das Gewächs gefährlich für Hunde und Katzen?
Mit Sorge beobachten Biologen seit einigen Jahren die zunehmende Ausbreitung der Mäusegerste in Mittel- und Westeuropa. Die Pflanze ist nicht besonders anspruchsvoll, fühlt sich sowohl auf dem Land, als auch in der Stadt wohl. Besonders häufig anzutreffen ist sie auf verwilderten Grundstücken und Brachflächen.
Hier beginnt häufig die Gefahr für Freigängerkatzen: Die Körner der Pflanze sind mit kleinen Widerhaken besetzt und bleiben bei Streifzügen leicht am Fell oder zwischen den Pfoten hängen.
Es entsteht ein Juckreiz, den die Katze zu lindern versucht, indem sie sich kratzt. Hierdurch können die Körner jedoch erst recht in den Körper eindringen und dort zu schmerzhaften Entzündungen führen, wenn sie dort verbleiben.
Die Mäusegerste kann offenbar sogar durch den Körper wandern
Das mit zahlreichen feinen Widerhaken ummantelte Mäusegersten-Korn wird im Fachjargon Granne genannt. Die Leiterin der Kleintierklinik in Hannover, Tierärztin Ina Krafzel, kann gegenüber dem Magazin von t-online dramatisches aus ihrer Praxis zu dem harmlos aussehenden Korn berichten:
„Wir Tierärzte finden Grannen in Ohren, im Auge unter Lidern, aber auch in den Nasenhöhlen bis hin zu den Bronchien.“
2021 bezeichnet sie als „besonderes Grannen-Jahr“. Hunde könnten generell etwas anfälliger für die Mäusegerste sein, da sie sich oft weniger geschickt als Katzen fortbewegen. Hundehalter sollten ihre Tiere darum nach jedem Ausflug gut durchbürsten, rät die Tierärztin.
Was Katzenhalter tun können
Auch Katzenhalter sollten ihre Freigänger in diesem Sommer besonders im Blick haben. Routinemäßig sollten vor allem Ohren, Pfoten und die Augen nach Mäusegersten-Grannen abgesucht werden.
Ein besonderes Augenmerk sollte dem Bereich der Zehen gelten: Dort finden sich besonders häufig Pflanzenteile, diese können aber leicht übersehen werden. Verbleiben die Grannen über längere Zeit im Körper des Tieres, können sich schmerzhafte Fisteln bilden.
Vorbeugende Maßnahmen gegen die Mäusegerste sind bisher keine bekannt.
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