Wenn Mozart sich in Opernproben langweilte, fing er an zu miauen und sich wie eine Katze zu benehmen. Ein Tweet der das behauptet, geht inzwischen viral. Was ist dran an der Geschichte?
Wolfgang Amadeus Mozart schrieb einige der schönsten Melodien der Musikgeschichte. Unter Zeitzeugen war er bekannt für seine extrovertierte Art und soll auch dem Alkohol nicht selten zugesprochen haben – ob dieser dazu beitrug, dass sich der Komponist ab und an wie eine Katze verhielt, ist nicht überliefert.
Bereits seit dem 19. Jahrhundert geistert das Gerücht durch die Welt, der Komponist habe regelmäßig Katzen nachgeahmt. Karoline von Greiner Pichler, eine österreichische Schriftstellerin und ehemalige Schülerin von Mozart, dürfte dafür maßgeblich verantwortlich sein.
Sie schreibt davon in ihren Memoiren aus dem Jahr 1843. Immer wenn es Mozart zu langweilig wurde, so Pichler, habe sich der Komponist wie eine Katze aufgeführt und dabei miaut. In den Aufzeichnungen heißt es wortwörtlich:
„Eines Tages, als ich am Pianoforte saß und das ‚Non più andrai‘ von [Die Hochzeit von] Figaro spielte, trat Mozart, der uns besuchte, hinter mich. Ich muss es zu seiner Zufriedenheit gespielt haben, denn er summte die Melodie, während ich spielte und die Zeit auf meinen Schultern schlug. Dann schob er plötzlich einen Stuhl nach oben, setzte sich, sagte mir, ich solle weiter spielen, und fing an, so wunderbar schöne Variationen zu improvisieren, dass jeder mit angehaltenem Atem den Tönen des deutschen Orpheus zuhörte.“
Direkt im Anschluss an die Schilderung dieser Szene folgt dann tatsächlich die entscheidende Stelle, die auch heute als Beleg für die lustige Anekdote herangezogen wird:
„Aber dann hatte er es plötzlich satt, sprang auf und sprang in der verrückten Stimmung, die so oft über ihn kam, über Tische und Stühle, miaute wie eine Katze und drehte Saltos wie ein widerspenstiger Junge.”
Hier der Tweet im Original:
OH right. The public should know pic.twitter.com/YJsYPLuKRY
— Misha (@Misharr1) January 18, 2021
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