Fakten-Check: Kann meine Katze Corona übertragen?

Können Haustiere das Coronavirus übertragen? Meldungen aus China legen diesen Schluss nahe. Deutsche Virologen sagen, dafür gebe es keine Belege. Doch tatsächlich kommen Coronaviren auch bei Hunden und Katzen vor. Was stimmt?

Als Zoonose bezeichnen Experten den Vorgang, wenn ein Virus vom Tier auf den Menschen überspringt. Das neue Coronavirus mit dem Namen Sars-CoV-2 soll von Tieren stammen, mit recht großer Wahrscheinlichkeit von Fledermäusen.

 

Hat es eine Zoonose im Fall von Sars-CoV-2 gegeben?

Die Experten vom Friedrich-Löffler-Institut (FLI), dem Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit, sagen: Nein. Die Fakten haben die FLI-Forscher jetzt in einem Dokument zusammengefasst – auch vor dem Hintergrund zunehmender Berichte um das Coronavirus im Zusammenhang mit Haustieren.

 

Die wichtigsten Fakten vom FLI in der Zusammenfassung

Bisher gibt es keinerlei Hinweise darauf, dass sich Haustiere oder Nutztiere mit dem neuartigen Coronavirus infiziert haben könnten:

  • Es gibt keine Hinweise darauf, dass Katzen und Hunde das Virus auf den Menschen übertragen könnten.
  • Anders als bei Menschen werden für Haustiere derzeit keinerlei Maßnahmen für eine Quarantäne oder sonstige Absonderung empfohlen.
  • Auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) gibt Entwarnung für Haustierhalter.

Auch die World Health Organization (WHO) hat anlässlich des neuartigen Coronavirus COVID-19 ein Fakten-Dokument veröffentlicht, das Auskunft über mögliche Übertragungswege zwischen Mensch und Tier gibt. Zitat:

„Es liegen uns keine Hinweise darauf vor, dass Nutztiere oder Haustiere infiziert wurden oder das Virus verbreiten, welches durch COVID-19 verursacht wird.“

Doch woher kommt dann die Aufregung?

Tatsächlich wurde in einem Fall aus Asien das neuartige Coronavirus bei einem Hund entdeckt. Dessen Herrchen hatte sich zuvor mit dem Virus infiziert und danach geringe Mengen seines genetischen Materials auf das Tier übertragen.

Das kann zum Beispiel beim Streicheln oder Spielen passiert sein. Das Tier selbst war in Folge aber nicht an dem Virus erkrankt. Bis heute zeigt der Hund keinerlei Symptome einer Erkrankung, befindet sich aber weiterhin in Quarantäne.

 

Empfehlung an Infizierte: Kontakt zu Haustieren einschränken

Zum Schutz vor einer weiteren Verbreitung des Erregers empfiehlt das FLI Personen, die mit dem Coronavirus infiziert sind, einen eingeschränkten Umgang mit ihren Haustieren.

Es bestehe die Gefahr, dass die Tiere wie im Fall des Hundes aus Asien genetisches Material des Infizierten auf andere Personen übertragen könnten. Explizit rät das FLI, dass sich infizierte Menschen nicht das Gesicht, oder andere Körperstellen von ihren Tieren ablecken lassen sollten.

 

Coronavirus bei Katzen: Feline Infektiöse Peritonitis (FIP)

Die feline infektiöse Peritonitis (FIP) ist bei Hauskatzen weit verbreitet und eine der häufigsten infektiösen Todesursachen. FIP wird durch das feline Coronavirus (FCoV) hervorgerufen. Mit dem neuartigen Coronavirus Sars-CoV-2, das bisher ausschließlich Menschen betrifft, steht es in keinerlei Zusammenhang.

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