Für Menschen harmlos, für Hunde und Katzen tödlich: Im Harz in der Gegend um Osterode wurde ein Virus nachgewiesen, das im Kontakt mit Haustieren die so genannte Pseudowut auslöst.
Wildschweine im Kreis Northeim sowie in Osterode (Harz) sind offenbar mit der so genannten Aujeszkyschen Krankheit infiziert, berichtet der Harzkurier. Bei Katzen, wie auch bei fast allen anderen Säugetieren, verläuft eine Infektion tödlich. Katzen stecken sich üblicherweise mit dem Virus an, indem sie infiziertes Schweinefleisch fressen.
Nachgewiesen wurden in der Vergangenheit auch schon Fälle, in denen Katzen lediglich in engem Kontakt mit infizierten Schweinen auf Bauernhöfen zusammen lebten. In diesen Fällen wurde die Erkrankung vermutlich durch Bisse übertragen.
Wildschweinpopulation wächst deutschlandweit
Weil die Wildschweinpopulation nach Angaben des Deutschen Jagdverbandes deutschlandweit seit Jahren im Ansteig begriffen ist, steigt mit ihr auch die Wahrscheinlichkeit für einen Kontakt zwischen Haus- und Wildtieren in den ländlichen Regionen und damit das Risiko für eine Übertragung der Pseudowut auf Freigänger Katzen.
Zwar sei die tatsächliche Gefahr einer Infektion für Haustiere bisher eher gering. Die Tierseuchen-Info Niedersachsen rät Haltern trotzdem vorsichtshalber dazu, auch weiterhin jeglichen direkten und indirekten Kontakt zwischen Haustieren und Wildschweinen zu vermeiden.
Aujeszkysche Krankheit bei Katzen: Symptome und Inkubationszeit
Die Zeit von der Ansteckung bis zum vollen Ausbruch der Krankheit (Inkubationszeit) beträgt bei Katzen rund drei bis vier Tage. Das erste Symptom ist starker Juckreiz, der vor allem den Kopf der Katze betrifft. Weil der Juckreiz so stark werden kann, dass eine Katze sich selbst verletzt und dabei in Krämpfe verfällt, ist die Aujeszkyschen Krankheit besser unter dem Namen Pseudowut bekannt.
Im weiteren Verlauf beginnen die Tiere sich zurückzuziehen. Es treten Bewegungsstörungen auf, die Katzen wirken unkontrolliert, einige fallen zur Seite. Anschließende Lähmungen in unterschiedlichsten Körperregionen führen binnen 12 bis 48 Stunden nach dem Auftreten der ersten Symptome zum Tod.
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Journalistin und Autorin, Spezialgebiet: BARFen für Katzen. Besitzt 32 exotische Trommeln von drei Kontinenten und lebt zusammen mit ihrem Lieblingsbartträger in Berlin.
Vera schreiben: redaktion (ät) cat-news.net