Tierschützer feiern die Nachricht als Erfolg: Katzenrassen, deren spezielle Eigenschaften auf der gezielten Weiterzucht von Erbschäden basieren, dürfen ab sofort weder gezüchtet, noch verkauft werden. Es drohen Bußgelder.
Von dem Verbot betroffen sind unter anderem Faltohrkatzen wie Scottish Fold, berichtet der Deutsche Tierschutzbund. Diese Rasse hat durch die Zucht nach vorne gerichtete Kippohren.
Dieses Merkmal sei ursprünglich auf eine Erbkrankheit zurückzuführen. Mit der Erbkrankheit gingen Knorpel- und Knochenschäden an anderen Stellen des Körpers einher. Diese führten zu dauerhaften Schmerzen bei den Tieren, heißt es.
Für Katzen sind Ohren wichtig, um mit ihren Artgenossen Kontakt aufnehmen zu können. Durch die Falte im Ohr ist dieses wichtige Kommunikationsmittel jedoch stark gestört.
Auch exotische Katzenrassen betroffen
Das Verbot berücksichtigt nicht nur Tiere mit bestimmten, körperlichen Anomalien. Auch Katzenrassen, die auf die Kreuzung von exotischen Wildkatzen mit Hauskatzen zurückgehen, dürfen nicht länger gezüchtet werden.
Dazu zählt unter anderem die Bengalkatze. Von Liebhabern dieser Rasse wird sie aufgrund ihres Wildkatzen-Looks auch als „der gezähmte Leopard“ bezeichnet. Seit etwa 2015 erfreut sich der Wildtierhybrid einer immer größer werdenden Popularität.
Ein Grund dürfte sein, dass mittlerweile auch viele Stars und Sternchen Katzen der Rasse Bengal besitzen und sich mit den exotisch anmutenden Tieren gerne in ihren Social-Media-Profilen zeigen. Zu ihnen zählt unter anderem Model und Schauspielerin Kim Kardashian.
Erbkrankheiten und sinnloses Tierleid
Das Verbot in Brüssel umfasst eine dritte Katzenrasse, die Savannah Katze. Anders als bei der Faltohrkatze, sind Erbkrankheiten sowohl bei bei der Bengalkatze, als auch bei der Savannah Katze eher selten.
Das Verbot bezieht sich hier auf den Umstand, dass die Haltung dieser Katzen mit extrem hohen Ansprüchen verbunden sei. Das Leben in der menschlichen Umgebung sei für den Wildtierhybriden kaum artgerecht gestaltbar, heißt es. Verhaltensstörungen seien aus diesem Grund bei diesen Rassen zu erwarten.
Bezüglich der Savannah-Katze kritisiert der Tierschutzbund außerdem, dass es eine extreme, körperliche Belastung für eine Hauskatze bedeute, Nachkommen eines Wildkatzenkaters gebähren zu müssen. Üblicherweise werden für die erste Generation des Hybrids ein Savannh-Kater mit einer Hauskatze gekreuzt. Die Katzenbabys seien dann etwa drei- bis viermal so groß, wie die von gewöhnlichen Hauskatzen. Häufig würden die Muttertiere dieser ersten Generation des Wildkatzenhybrids diese Tortur nicht überleben.
Der Deutsche Tierschutzbund hofft nun, dass weitere Städte und Gemeinden dem Vorbild der Stadt Brüssel folgen.
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