Die Beziehung zwischen Mensch und Katze könnte tiefer sein, als bisher gedacht: Einer neuen Studie zufolge spiegeln Katzen die Persönlichkeit ihrer Menschen auf die gleiche Art, wie es Kinder mit ihren Eltern tun.
Katzen sind besondere Tiere mit besonderen Eigenschaften. Sie stehen gerne im Mittelpunkt, sind neugierig und manchmal auch etwas zickig. Als Katzenliebhaber haben wir gelernt, mit ihren Marotten zu leben. Doch was wäre, wenn wir am Verhalten unserer Katzen einen erheblichen Anteil hätten?
Genau das legt nun eine neue Studie der Universität in Porto nahe. Ihr zufolge gibt es bestimmte Charaktermerkmale, die sich bei Katzen und ihren Haltern gleichermaßen finden lassen.
Die Wissenschaftler wollten herausfinden, wie sehr Halter ihre Katzen formen können – und ob dieses Phänomen auch in der umgekehrten Weise funktioniert.
Für die Untersuchung wurden Profile von mehr als 3.000 Katzenhaltern erfasst. Daraufhin versuchten die Forscher, einzelne Persönlichkeitsmerkmale auch bei deren Haustieren zu finden.
Parallelen zwischen der Persönlichkeit von Katzen und ihren Haltern
Tatsächlich ließ sich ein Zusammenhang erkennen. Neigt die Besitzerin einer Katze etwa zu neurotischem Verhalten, so zeigte auch ihr Haustier dieses Merkmal. Gab ein Katzenhalter an, eher introvertiert und zurückhaltend zu sein, so fand sich dieses Verhalten ebenfalls bei seinem vierbeinigen Gefährten wieder.
Es ist die erste Studie dieser Art, die in der Lage ist, Parallelen zwischen der Persönlichkeit von Katzen und ihren Haltern nachzuweisen, wie es sie normalerweise nur in der Eltern-Kind-Beziehung gibt.
Welchen Einfluss die Persönlichkeit eines Menschen auf das Wohlergehen einer Katze tatsächlich habe, bedürfe weiterer Studien, betonen die Forscher.
Ergebnis zeigt: Katzen binden sich offenbar ähnlich stark wie Säuglinge
Interessanterweise liegen diese Raten mit 64,3 Prozent und 65,8 Prozent ziemlich exakt bei der Bindungsrate, die bei Säuglingen beobachtet wurde (65 Prozent). Prozentual zeigen Katzen damit sogar eine stärkere Bindung an den Menschen, als Begleithunde für Menschen mit Beeinträchtigungen. Ihre Bindung konnte in Tests nur zu 59 Prozent als sicher bezeichnet werden.
Katzen sind also nicht so distanziert, wie viele meinen. Das konnte Vitales mit ihrem Studienergebnis zeigen. Offenbar verfügen Katzen über die Fähigkeit und die notwendigen Eigenschaften, tiefe soziale Bindungen mit Menschen einzugehen. Sie drücken sie aber wohl häufig auf ihr eigene Art aus.
„Es gibt viele Vorurteile über Katzen, die einfach nicht stimmen. Auf der anderen Seite sind auch Hunde nicht immer die treuen Zeitgenossen, für die sie gehalten werden.“
Variabilität gebe es eben bei beiden Tierarten.
Fotografin und Autorin, Spezialgebiet: Leben mit Katzen. Norddeutsche Frohnatur (Wichtig: Moin statt Servus!). Lebt mit ihrer Maine-Coon-Katze Emily in Pinneberg bei Hamburg.
Felicitas schreiben: redaktion (ät) cat-news.net