Achtung, Zeckensaison beginnt: Blutsauger werden bei Katzen oft übersehen

zecke katze

Sobald das Wetter wieder schöner wird, haben die ersten Zecken Konjunktur. Biologen beobachten, dass die Tiere nicht nur immer früher, sondern auch länger aktiv sind. Warum die Blutsauger bei Katzen häufig übersehen werden und was man als Halter tun kann, um sein Tier vor einer Borreliose-Übertragung zu schützen.

In Deutschland sind seit 2018 neue Zeckenarten auf dem Vormarsch. Das meldet das Nationale Konsiliarlabor für FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) in München. Dessen Sprecher Dr. Gerhard Döbler beobachtet, dass die neuen Zeckenarten Hyalomma und die so genannte Auwaldzecke (Dermacentor reticulatus) sich vom Süden aus in den Westen Deutschlands auf den Weg machen. Doch nicht nur das:

„Unsere Untersuchungen zeigen, dass Haustiere wie Hunde oder Katzen früher und länger von Zecken befallen werden.“

Der Experte ist sich sicher, dass dies vor allem auf die heißen und trockenen Sommer in den letzten Jahren zurückzuführen ist. Dr. Gerhard Dobler:

„Die Hyalomma kann gefährliche Erreger wie das Krim-Kongo-Fieber-Virus oder Fleckfieber-Bakterien auf Menschen und Tiere übertragen. „

 

Tierärztin: Zeckenbefall wird bei Katzen häufig übersehen

Prof. Dr. Barbara Kohn von der Freien Universität Berlin (FU) erklärt:

„Wenn sich eine Katze ausgiebig schleckt, ist das nichts außergewöhnliches. Ein Zeckenbefall wird bei Katzen aufgrund ihres angeborenen Putzverhaltens von Haltern darum oft gar nicht registriert.“

Bei Hunden hingegen sei es einfacher, die Blutsauger zu entdecken und dann sanft zu entfernen, so die Expertin.

Zu den bekanntesten Erkrankungen, die ein Zeckenbiss hervorrufen kann, gehören Borreliose und FSME (Hirnhautentzündung).

Auch Katzen können können an Borreliose, erkranken – für FSME sind sie bisherigen Erkenntnissen zu Folge jedoch nicht empfänglich.

 

Borreliose bei Katzen: Das sind typische Symptome

Vom Zeckenbis bis hin zum Auftreten erster Krankheitszeichen können Tage oder sogar Wochen vergehen. Die anfänglichen Symptome sind Fieber, Appetitlosigkeit sowie Lähmungen in den Beinen. Später kann sich eine so genannte Wanderröte auf der Haut zeigen, die jedoch vom Fell bedeckt sein kann.

Bleibt eine Borreliose unentdeckt, kann der Erreger Schäden an den Gelenken hervorrufen. Bei schweren Verläufen kann das zentrale Nervensystem betroffen sein, dem Tier drohen bleibende Schäden.

Wird eine Borreliose-Infektion durch entsprechende Tests frühzeitig erkannt, kann sie meist sehr gut mit Antibiotika behandelt werden. Eine akute Besserung tritt dann rasch ein.

 

Zeckenbiss bei Katzen: Was hilft bei einem Befall?

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Es gibt diverse Medikamente für Katzen, die bei einem Befall mit Zecken helfen können. Vor allem der Wirkstoff Fipronil hat sich bei der Bekämpfung von Zecken bei Katzen und zur Vorbeugung von Borreliose bewährt. Er ist frei verfügbar und zum Beispiel in der Apotheke, oder beim Tierarzt erhältlich.

Je schneller das Mittel zum Einsatz kommt, umso besser kann es wirken: Der Borreliose-Erreger braucht in der Regel 16 bis 48 Stunden, um ein Tier zu infizieren.

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