Wissenschaft: Katzen fühlen sich gemeint, wenn wir mit ihnen sprechen

Katzensprache: Samtpfoten wissen, dass wir sie meinen

Fühlen Katzen sich mit uns verbunden, oder sind wir nur Dosenöffner für sie? Die Haustierforschung nimmt in letzter Zeit immer häufiger auch Samtpfoten in den Fokus, zum Teil mit erstaunlichen Ergebnissen.

Hunde- und Katzenhalter wissen: Die Beziehung zu einem geliebten Haustier kann sehr intensiv sein! Kritische Stimmen behaupten zwar manchmal, dass vor allem der Mensch diese enge Bindung anstrebt. Neuere Studien konnten das allerdings widerlegen und im Gegenteil zeigen, dass die Beziehung keineswegs nur einseitig bestimmt wird.


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So fand etwa die Tierforscherin Kristyn Vitale an der Oregon State University in einer Studie mit insgesamt 117 Katzen heraus, dass die Tiere sich in ganz ähnlicher Weise an ihre Bezugspersonen binden, wie Säuglinge und Kleinkinder an ihre Eltern.

Ausgehend von der Annahme, dass sich unsere an Katzen gerichtete Sprache im Tonfall von der Kommunikationsweise mit Menschen unterscheiden müsste (sie ähnelt in vielen Zügen der Ansprache von Kindern), ist in einer experimentellen Studie die Mensch-Katze-Beziehung nun noch einmal genauer unter die Lupe genommen worden.

Im Mittelpunkt stand die zentrale Frage: Können Katzen an sie gerichtete Aussagen möglicherweise viel besser verstehen, als wir es bisher angenommen haben?

Die Ergebnisse der Wissenschaftler um die Studienleiterin Charlotte de Mouzon von der Universität Paris Nanterre lassen erkennen, dass Katzen auf jeden Fall über eine sehr feine Fähigkeit zur Wahrnehmung und Unterscheidung verfügen. Die Studienleiterin erklärt:

„Es handelt sich um einen weiteren Hinweis dafür, in welch subtiler Weise sich auch Katzen auf ihre menschlichen Bezugspersonen einlassen.“

Katzen verstehen: „Es hat mit mir zu tun!“

16 Katzen aus reiner Wohnungshaltung nahmen an den Versuchen zusammen mit ihren Hauptbezugspersonen teil. Zunächst ließen die Wissenschaftler die Tierhalter mit ihren Samtpfoten in ihrer gewohnten Umgebung interagieren – sie begrüßten die Tiere, spielten mit ihnen, oder streichelten sie.

Was die Halter während des Zusammenseins mit ihren Katzen sprachen, wurde aufgezeichnet. In einem weiteren Schritt isolierten die Forscher dann einzelne Phrasen und Sätze aus den Aufzeichnungen – darunter Aussagen wie „Wie geht es dir? “Willst du etwas essen?“ oder „Bis später!“. Bestimmte Reaktionsmuster der Samtpfoten, welche auf Video aufgezeichnet wurden, ließen erkennen, dass sie die Stimmen ihrer Bezugspersonen als etwas sehr Vertrautes wahrnahmen.

Wie würden die Tiere reagieren, wenn sie stattdessen an Menschen gerichtete Aussagen hören? Um einen Vergleich ziehen zu können, baten die Wissenschaftler die Probanden die Phrasen im Versuchslabor noch einmal zu wiederholen, dieses Mal jedoch in der Interaktion mit einem menschlichen Gegenüber. Die eigentlich an Menschen adressierten Aussagen wurden den Katzen ebenfalls vorgespielt und ihre Reaktionen aufgezeichnet.

Der Vergleich sorgte schließlich für eine Überraschung bei den Wissenschaftlern: Hörten die Tiere ihre Menschen in einer Redeweise sprechen, die diese normalerweise im Umgang mit anderen Menschen verwenden, zeigten sie kaum eine Regung.

Sobald jedoch „Katzen-Sprech“ ertönte, ließen die Reaktionen der Tiere vermuten, dass die Äußerungen für sie eine besondere Bedeutung haben.

Unser Fazit: Katzen sind keineswegs die unberechenbaren Kratzbürsten, für die sie so oft gehalten werden! Bei Hunden gilt es darüber hinaus als längst erwiesen, dass die Sprache ihrer Betreuer eine besondere Bedeutung für sie hat. Offenbar lässt sich diese Feststellung genau so auf Katzen übertragen.

Via Wissenschaft.de

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