Wohnung dekorieren, Geschenke verpacken, Festessen vorbereiten: In der Weihnachtszeit gibt es fast immer etwas zu tun! Während wir so voller Tatendrang sind, können wir unsere Samtpfoten leicht aus dem Blick verlieren – 14 unterschätzte Gefahrenquellen für Katzen und wo sie lauern.
Die Wintermonate sind für die meisten Samtpfoten wenig spannend: Draußen ist es kalt, die Fenster bleiben geschlossen und sowieso ist es doch jetzt vor der Heizung am schönsten – Hauptsache warm und gemütlich!
Weiterlesen: Heizung als unterschätzte Gefahr: Wie die Krallenfalle Katze Molly zum Verhängnis wurde
Was tun gegen die Langeweile? Leider kommen Katzen gerade in solchen Zeiten schnell auf dumme Gedanken. Eh wir uns versehen, ist der so liebevoll geschmückte Weihnachtsbaum auch schon zur Hälfte wider abgedeckt.
Ob Deko, Festessen, oder spezielle Pflanzen: Zumindest auf einige Dinge sollte man im Katzenhaushalt in der Weihnachtszeit lieber verzichten, oder sie zumindest außerhalb der Reichweite von Katzen sicher aufbewahren.
14 Gefahren für Katzen in der Weihnachtszeit
1. Lichterketten
Lichterketten erzeugen eine heimelige Stimmung in der Weihnachtszeit. So besinnlich die Lichter auch sind: Viele Katzen sind „Kabelbeißer“! Lichterketten sollten darum nur in der Steckdose eingesteckt sein, wenn man selbst auch im Raum ist.
Ansonsten gilt: Stecker aus der Dose!
2. Duftkerzen
Auch Duftkerzen können eine Gefahr für Haustiere darstellen und das nicht nur dann, wenn sie brennen. Bei der Herstellung von Duftkerzen wird so genanntes Hartparaffin verwendet, welches mit Aromen vermischt wird.
Paraffin ist ein Nebenerzeugnis des Erdöls. Auch wenn es seltsam klingt: Einige Katzen empfinden den Geruch von Parafin als anziehend und können zum Lecken an den hochgiftigen Substanzen animiert werden. Duftkerzen sollten darum ausschließlich unter Aufsicht verwendet werden. Eine ungiftige Alternative zu Duftkerzen sind Kerzen aus echtem Bienenwachs – sie sind garantiert ungiftig!
3. Lametta
Lametta bringt den Christbaum zum strahlen! Katzenhalter (und umweltbewusste Menschen) sollten um die die bunten Fransen jedoch lieber einen Bogen machen: Lametta enthält häufig das giftige Schwermetall Blei.
Vor allem für Katzen kann das funkelnde Flatterband eine Einladung zum Spielen sein – wird es dabei verschluckt, droht dem Tier nicht nur eine Vergiftung, sondern auch ein akuter Darmverschluss.
4. Geschenkbänder
Ähnlich anziehend wie Lametta wirken Geschenkbänder auf Katzen – mit ähnlichen möglichen Konsequenzen. Darum: Geschenkpapier und alles was dazu gehört sicher verstauen und nur dann hervorholen, wenn es ans Einpacken der Geschenke geht.
5. Geschenkpapier
Kleine Kugeln aus Geschenkpapier sind schnell „gebastelt“ und die Katze freut sich über das neue Spielzeug. Bedrucktes Papier kann jedoch viele Giftstoffe enthalten! Wenn eine Katze daran leckt, kann das zu Übelkeit und Erbrechen führen. Darum: Lieber ein Katzenspielzeug aus unschädlichen Materialien basteln!
Weiterlesen: 11 DIY Katzenspielzeuge: Selbst gemacht, mit recycelten Dingen aus dem Haushalt!
6. Weihnachtssterne und Mistelzweige
Mistelzweig und Weihnachtsstern sind in der Adventzeit das ultimative Mitbringsel für Freunde und Verwandte! In eine Wohnung mit Katzen sollten die Gewächse jedoch lieber nicht gelangen: Weihnachtssterne enthalten die giftige Wolfsmilch! Auch alle Teile der Mistel sind stark giftig für Haustiere.
7. Schokolade
Schokolade, und hier vor allem Bitterschokolade, enthält Theobromin. Im Gegensatz zu uns können Hunde und Katzen diese Substanz nicht verstoffwechseln. Aus diesem Grund können schon 100 Gramm Schokolade ausreichend sein, um eine durchschnittliche Katze schwer zu vergiften.
Plätzchen mit Schokolade, Dominosteine und Weihnachtsmänner sollten darum am besten in einem Schrank aufbewahrt werden und niemals offen auf einem Plätzchenteller oder ähnlichem präsentiert werden.
8. Fondue
Gemeint ist hier die Fondue-Variante, bei der Schweinefleisch-Würfel in siedend heißes Öl getaucht werden. Rohes Schweinefleisch kann mit dem Aujeszky-Virus infiziert sein – erst beim Kochen oder Braten werden die Viren abgetötet.
Beim geselligen Fondue-Mahl kann sich eine Katze leicht unbemerkten Zugang zu den rohen Fleischwürfeln verschaffen und sich eine Portion mopsen. Für alle empfänglichen Tierarten, zu denen leider auch Hunde und Katzen gehören, endet eine Erkrankung mit dem Aujeszky-Virus tödlich.
9. Tannenbaum
Nadelgewächse sind giftig für Katzen, mit einer Ausnahme: Die Nordmanntanne kann bedenkenlos im Katzenhaushalt aufgestellt werden.
10. Adventskranz und Gestecke
Was für den Tannenbaum gilt, gilt natürlich auch für Adventskränze und andere Gestecke aus Tannenzweigen.
11. Schneespray und Kunstschnee
Mit Schneespray können Fensterscheiben mit winterlichen Motiven, wie Sternen, Schneeflocken und Weihnachtsmännern verziert. Leider enthält das Spray gleich eine ganze Reihe an Substanzen, die für Katzen giftig sind.
Aus diesem Grund warnt sogar die Naturschutzorganisation Greenpeace vor der Verwendung in Wohnungen, in denen Haustiere leben.
12. Tannenbaumkugeln
Tannenbaumkugeln bestehen heute meist aus Kunststoff, aber manchmal auch aus sehr dünnem Glas – das gilt vor allem für Erbstücke, die bereits einige Jahre auf dem Buckel haben. Fallen diese Kugeln zu Boden, zerbrechen sie in tausend kleine Teile.
Darum: Für das Schmücken des Weihnachtsbaums am besten nur Kugeln aus Kunststoff verwenden.
13. Rosinen
Weintrauben und Rosinen sind giftig für Hunde und Katzen! Schon der Verzehr einer geringen Menge kann zu einem akuten Nierenversagen führen. Man schätzt, dass bei Katzen schon bei 10 g Rosinen pro Kilogramm Körpergewicht die toxische Grenze überschritten ist.
14. Weihnachtsgans
Die Weihnachtsgans gehört für viele zu einem gelungenen Festessen dazu. Auch, wenn der Bauch voll ist: Nach dem Festmahl sollte es auf keinen Fall sofort „Füße hochlegen“ heißen! Alle Überbleibsel des Weihnachtsbratens sollten zuvor entsorgt werden und zwar am besten draußen in der Mülltonne entsorgt.
Zwar dürfen Katzen und Hunde grundsätzlich Knochen fressen, Geflügelknochen stellen jedoch eine Ausnahme dar: Beim Kauen neigen die Knochen zum splittern und können so zu Atemnot, oder Verletzungen der Speisröhre führen.
Beitragsfoto: Jennifer C. / Kitten in christmas tree / CC-BY
Tierärztin aus Köln, Spezialgebiet Katzen. 2021 mit Mann und drei Kindern nach Singapur ausgewandert. Aktiv bei Tierärzte ohne Grenzen e.V.
Katharina schreiben: redaktion (ät) cat-news.net