Kann es strafbar sein für eine Katze zu bremsen? Die Antwort ist für Tierfreunde nicht leicht zu verdauen: Im Zweifelsfall erwartet der Gesetzgeber ernsthaft von uns, sie gnadenlos zu überfahren.
Von unserer Autorin Claudia Prasuhn
Wer Katzen liebt und Auto fährt, hat den Gedanken bestimmt schon mal im Kopf durchgespielt: Man ist abends unterwegs und plötzlich leuchtet am Straßenrand ein Augenpaar. Ist es eine Katze, ein Mader?
Das Gesetz macht zwischen den Tieren keinen Unterschied. Beide gelten als so genannte Kleintiere. Doch wer für eine Katze (oder ein anderes Kleintier) bremst und einen Auffahrunfall verursacht, muss dafür bezahlen.
Regelmäßig sprechen deutsche Gerichte Autofahrern mindestens eine Teilschuld in solchen Fällen zu. Der Richter entscheidet im Einzelfall, ob jemand sogar für den gesamten Schaden aufkommen muss.
Was die Straßenverkehrordnung sagt
Autofahrer müssen so viel Abstand zum vor ihnen fahrenden Fahrzeug einhalten, dass sie jederzeit auf ein Abbremsen ihres Vordermanns reagieren können. Gebremst werden darf allerdings nicht ohne „zwingenden Grund“. Katzen werden selten als zwingender Grund vor Gericht anerkannt. In der Gesamtzahl der Urteile ist das die Ausnahme.
Nur in Wohngebieten ist das Bremsen rechtens
Wer auf einer Dorfstraße oder in einem Wohngebiet für eine vorbeilaufende Katze bremst, handelt in den Augen des Gesetztes richtig. Nur in geschlossenen Ortschaften müsse mit freilaufenden Katzen gerechnet werden. urteilt der Gesetzgeber. Kommt es also dort zu einem Auffahrunfall durch eine Katze, zahlt die Kfz-Haftpflichtversicherung des Auffahrenden den Schaden.
Mann versucht Autofahrer mit Hammer zu stoppen
Oft halten sich viele Menschen beim Durchqueren von Ortschaften nicht an Tempo-Limits, so dass auch dort immer wieder Tiere zu Tode kommen. Zu einer skurrilen Situation kam es in diesem Zusammenhang am vergangenen Freitag in Wetzlar. Dort hatte ein Mann einen Autofahrer, welcher seiner Ansicht nach zu schnell unterwegs war, mit einem Hammer stoppen wollen.
Seine Katze sei wenige Tage zuvor an der Stelle überfahren worden. Der schockierte Autofahrer alarmierte die Polizei. Der Katzenfreund sagte später aus, er habe niemandem wehtun wollen, sondern in seiner Trauer lediglich das Tempo-30-Schild mit dem Hammer demolieren wollen, an das sich ja sowieso niemand halte.
- Mehr Informationen zum Thema gibt es auf dieser Website.
Featured Image: Cat crossing a road / pelican / CC-BY-SA-2.0
Journalistin und Autorin, Spezialgebiet: BARFen für Katzen. Besitzt 32 exotische Trommeln von drei Kontinenten und lebt zusammen mit ihrem Lieblingsbartträger in Berlin.
Vera schreiben: redaktion (ät) cat-news.net