Wenn ein geliebtes Tier stirbt, ist das tragisch. Doch während wir Menschen den Verlust verstehen können, ist das bei Hunden und Katzen oft anders. Könne Tiere ihre Trauer nicht verarbeiten können, haben wir Menschen oft unseren Anteil daran.
Von unserer Gastautorin Mimi Schulte
Auch Katzen können Liebe empfinden. Wenn ein geliebter Gefährte seinen letzten Weg antritt, dann ist das für sie genau so eine Tragödie wie für uns.
Nur wenige Hauskatzen versterben in ihrer gewohnten Umgebung. Für viele geht der letzte Weg einem Besuch beim Tierarzt voran. Das gilt vor allem für ältere Katzen, die schon länger an einer chronischen Krankheit leiden. Glaubt der Tierarzt, dass die Katze Schmerzen hat, sich nur noch quält und es keine Hoffnung mehr auf Besserung gibt, wird er den Haltern die Einschläferung nahelegen.
Wer diesem schweren Schritt als Halter zustimmt, entscheidet, sollte auch an die anderen Tiere Zuhause denken, falls es dort welche gibt:
Für Katzen und Hunde ist es wichtig, einen verstorbenen Kameraden nach seinem Tod noch einmal sehen zu können!
At my Window sad and Lonely / myleen hollero / CC-BY
Nur wenn sie seinen toten Körper sehen dürfen, können sie nachvollziehen, wohin ihr Freund gegangen ist. Tiere wissen, was der Tod bedeutet: Dass es kein zurück mehr gibt und ihr Gefährte nie wieder mit ihnen spielen wird.
Tiere zeigen Trauer auf ihre Weise
Ich habe schon öfter eine Katze um ihren verstorbene Weggefährten trauern sehen. Das Verhalten meiner Tiere hatte mich irritiert, bis ich mit meiner Freundin Bea über die Sache gesprochen hatte. Bea ist Tierärztin. Sie erklärte mir etwa, dass das Anfauchen eines toten Tierkörpers eine typische erste Reaktion von Katzen ist.
Warum tun Katzen das? Eine tote Katze riecht anders, sie bewegt sich nicht – das alles wirkt seltsam und irgendwie unheimlich, auf uns und genauso auf Katzen. Haben Samtpfoten dann verstanden, was geschehen ist, zeigen die Tiere ganz plötzlich ihre zärtliche Seite: Der verstorbene Kumpel wird beschnuppert, manchmal sogar geputzt.
Das ist der Moment, in dem die Tiere für sich begreifen, was passiert ist. Es ist eine schöne Geste, die unmissverständlich zeigt: Auch Tiere empfinden echte Zuneigung und können trauern!
Aus diesen Erfahrungen heraus möchte ich allen Katzenhaltern nahelegen: Wenn ihr ein Tier beim Tierarzt einschläfern musstet, dann lasst es nicht dort! Nehmt es mit nach Hause, zeigt den Leichnam seinen Freunden, damit sie sich auf Katzenart verabschieden können.
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Katzentherapeutin und Bloggerin / Spezialgebiet: Katzengesundheit / Erklärt täglich, dass Miau nicht gleich Miau bedeutet / lebt als Anführerin ihres Katzenclans in Berlin.
Katharina schreiben: redaktion (ät) cat-news.net