Die Katze reckt den Kopf in die Höhe, hebt ein Hinterbeinchen und trommelt dann für den Bruchteil einer Sekunde wie eine Wilde gegen eine Wand oder Tür – Es gibt kaum einen Katzenhalter, der das Phänomen nicht kennt! Warum klopfen Katzen und was genau hat es mit diesem seltsamen Verhalten auf sich?
Katzen sind schlaue Tiere und äußerst kreativ wenn es darum geht, unsere Aufmerksamkeit zu erhaschen. Im Home Office springen sie auf die Tastatur während wir eigentlich arbeiten müssten. Wenn wir uns am Feierabend eine leckere Mahlzeit kochen wollen dauert es nicht lang, bis sich ein Stubentiger auf die Arbeitsplatte dazu gesellt.
Warum klopfen Katzen und wollen sie uns etwas bestimmtes damit sagen? Weil Leser*innen uns diese Frage häufiger stellen, wollen wir den Dingen in diesem Artikel einmal genauer auf den Grund gehen.
Wichtig zu wissen |
Die am häufigsten beobachteten Orte für das Klopfen sind übrigens Türen, Fensterbänke, Fußböden, und Wände doch nicht jede Katze ist ein kleiner Klopfer! Wenn Katzen klopfen, nutzen sie dazu auch nicht zwangsläufig eines ihrer Hinterbeinchen. Es gibt Tiere, die lieber ihren Schwanz gebrauchen, um damit Klopfzeichen abzugeben. |
Manche Katzen zeigen die Tendenz, ihr Klopfen mehrfach schnell hintereinander zu wiederholen. Bei einigen folgt kurz darauf ein lautstarkes, mehrfaches Miauen – Was kann diese Kombination bedeuten?
Klopfen und Miauen am Morgen: Das steckt dahinter
Auffällig ist, wenn eine Katze bereits früh morgens zu klopfen beginnt und dabei herzzerreißend miaut. Hier ist der Fall klar: Das Tier hat Hunger und kann es nicht erwarten endlich etwas zu Fressen zu bekommen. Begleitet wird das Klopfen typischerweise von einem forderndem, durchdringenden Miauen.
Katzen zeigen in solchen Momenten große Hartnäckigkeit: Miauen und Klopfen werden so lange wiederholt (oder auch in ihrer Intensität verstärkt) bis ihr Wille geschieht. Was lässt sich dagegen unternehmen? Abhilfe schaffen kann in vielen dieser Fälle ein Futterautomat*
Die kätzische Abneigung gegen verschlossene Türen
Ein weiterer, häufiger Grund für das Klopfen bei Katzen sind verschlossene Türen. Jeder der Katzen hat, weiß: Es gibt vermutlich nichts auf der Welt das sie mehr hassen! Es dürfte also kein Zufall sein, dass viele Katzen ihre Halter mit einem Trommelkonzert an einer geschlossenen Tür aufschrecken.
Besonders nervig ist es, wenn das Klopfen nachts geschieht und schlafende Mitbewohner oder Kinder dadurch geweckt werden. Meist kann in solchen Fällen nur helfen, der Katze Zugang zu dem von ihr gewünschten Raum zu ermöglichen. Hierbei dürfte es sich überwiegend um das Schlafzimmer handeln. Für viele Katzen ist dieser Raum jedoch eine Tabuzone.
Weiterlesen: Weshalb Katzen so gerne im Bett schlafen und warum wir es erlauben sollten
Klopfen Katzen auch aus reiner Langeweile?
Besonders Wohnungskatzen fällt es oft nicht leicht, sich Abwechslung zu verschaffen. Die Frage, ob Katzen unbedingt Freigang brauchen, ist jedoch unter Tierfreunden mittlerweile ziemlich umstritten – neben grünen Wiesen, bunten Schmetterlingen und zwitschernden Vögeln lauern draußen auch eine Menge Gefahren auf sie.
Ein Artgenosse bringt Spaß und Abwechslung für Wohnungstiger, während eine katzengerecht gestaltete Wohnung dafür sorgt, dass die Tiere ausreichend Abwechslung und Beschäftigung finden.
Für kleine Wohnungen bietet es sich an, mit Hilfe eines Cat-Walk den Raum in der Höhe zu nutzen! Mit Liegeflächen, kleinen Treppenelementen und Höhlen zum Verstecken können verschiedene Ebenen für die Tiere geschaffen werden.
Empfehlenswert ist außerdem eine gute Auswahl verschiedener Katzenspielzeuge zu besitzen, die man auch immer mal wieder für eine gewisse Zeit „verschwinden“ lässt. So bleiben die Spielzeuge langfristig interessant.
Weiterlesen: So wohnen Katzen am liebsten: 6 Tipps, deine Wohnung Stubentiger freundlich zu gestalten
Wenn alles nichts hilft: Kann das Klopfen von Katzen unterbunden werden?
Um das Klopfen zu unterbinden, greifen manche Katzenhalter zu einer brachialen Erziehungsmethode: Ein gezielter Strahl aus einer Wassersprühflasche kann tatsächlich helfen, das Klopfen zu reduzieren.
Von dieser abschreckenden Methode möchten wir an dieser Stelle jedoch unbedingt abraten! Katzen kann der feucht-nasse Angriff mit der Sprühflasche oder der Wasserpistole stark schockieren.
Bei besonders sensiblen Katzen genügt bereits eine einzige Erfahrung dieser Art, um langfristig Angst vor ihren Haltern zu haben. Bei etwas robusteren Naturen geschieht es nicht selten, dass sie sich eines Tages zum Gegenangriff entschließen.
Fazit
Klopfen ist einer der vielen Wege, auf welchen Katzen mit uns kommunizieren, aber seien wir ehrlich: In der Mehrzahl der Fälle geht es ihnen wohl darum, Aufmerksamkeit von uns zu erhalten – wer kann schon von sich sagen, dies an 24 Stunden des Tages gewährleisten zu können?
Unser Tipp lautet daher: Wer das Verhalten ignoriert kann damit erreichen, dass die Katze das Verhalten eines Tages von sich aus reduziert oder es sogar ganz unterlässt.
Weiterlesen: Die Katzenschwanzsprache: 7 Stimmungen, die Du an der Schwanzhaltung ablesen kannst
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Featured Image: YouTube/LoveDatPuss
Fotografin und Autorin, Spezialgebiet: Leben mit Katzen. Norddeutsche Frohnatur (Wichtig: Moin statt Servus!). Lebt mit ihrer Maine-Coon-Katze Emily in Pinneberg bei Hamburg.
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