In allen untersuchten Stichproben fanden Forscher in den USA vor Kurzem so genannte Parabene im Tierfutter. Wie diese sich auf die Tiere auswirken, konnte noch nicht abschließend geklärt werden. Vermutet wird bereits jetzt ein Zusammenhang mit weitverbreiteten Nierenerkrankungen bei älteren Katzen.
Getestet wurden insgesamt 58 verschiedene Futtersorten – 23 für Hunde und 35 für Katzen. Zusätzlich analysierten die Wissenschaftler Urinproben von jeweils 30 im US-Bundesstaat New York lebenden Haustieren. In allen untersuchten Proben konnten Parabene oder verwandte Metabolite nachgewiesen werden, sowohl im Futter als auch im Urin der Haustiere. Das berichtet das Wissenschaftsmagazin scinexx.
Parabene werden in vielen industriell hergestellten Produkten als Konservierungsmittel eingesetzt. Dabei handelt es sich um Substanzen wie etwa Schwermetalle, welche durch die Futteraufnahme in den Körper von Hunden und Katzen gelangen. Zum Teil könnten diese Stoffe den Hormonhaushalt von Tieren erheblich beeinträchtigen, heißt es.
Trockenfutter stärker belastet als Feuchtfutter
Durchschnittlich lag die Konzentration der bedenklichen Stoffe im Hundefutter bei 1.350 Nanogramm pro Gramm. Im Katzenfutter wurden sogar noch höhrere Durchschnittswerte gemessen. Hier lag der Wert bei 1.550 Nanogramm pro Gramm. Trockenfutter sei dabei in der Regel deutlich stärker belastet gewesen als Frischfutter, berichtet das Wissenschaftsmagazin.
Erstaunlicherweise fanden sich im untersuchten Katzenurin jedoch weniger Abbauprodukte (Metaboliten) der untersuchten Stoffe, als im Hundeurin: Ihre Ausscheidungen enthielten 30-mal weniger Parabene und siebenmal weniger Abbauprodukte. Die Wissenschaftler vermuten darum, dass Haustiere auch auf anderem Wege als den der Futteraufnahme mit Umwelthormonen in Kontakt kommen.
Unklar ist bis jetzt, inwieweit Umwelthormone Haustieren langfristig Schaden zufügen können. Bekannt ist, dass die Substanzen den Hormonhaushalt von Säugetieren stören und zum Beispiel das Wachstum hemmen. Wissenschaftler vermuten, dass Umwelthormone eine Rolle bei der Ausbildung von Nierenerkrankungen spielen, wie sie häufig bei älteren Katzen vorkommen. Zusätzliche Forschungsergebnisse stehen hierfür noch aus.
Weiterlesen: Der Grund, weshalb es kein Katzenfutter mit Mausgeschmack gibt
Journalistin und Autorin, Spezialgebiet: BARFen für Katzen. Besitzt 32 exotische Trommeln von drei Kontinenten und lebt zusammen mit ihrem Lieblingsbartträger in Berlin.
Vera schreiben: redaktion (ät) cat-news.net