Für Tierschützer ist sie keine Unbekannte: Seit mindestens 2016 ist die Österreicherin Michelle W. offenbar in illegale Hundekämpfe verwickelt. Seitdem gingen immer wieder Anzeigen bei der Polizei gegen sie ein. Mal wurde ihr unterstellt, Hunde gestohlen zu haben, ein anderes Mal hatte sie Geld für Welpen kassiert, diese aber nie ihren neuen Besitzern übergeben. Jetzt ist Michelle W. erneut in Erscheinung getreten. Der Anlass macht fassungslos.
Denn dieses Mal sucht die Österreicherin offenbar gezielt nach jungen Katzen in Katzen-Gruppen auf Facebook. Tierschützer warnen eindringlich vor einer Vermittlung an Michelle W: Die Tiere könnten gezielt dazu genutzt werden, um Kampfhunde „scharf“ zu machen.
Facebook-Profil von Michelle W.:
Unter anderem warnt die Facebook-Gruppe ‚Katzenvermittlung Niederösterreich‚ vor den erst kürzlich registrierten Aktivitäten von Michelle W. in ihrem Portal :
Illegale Hundekämpfe – gibt es so etwas wirklich?
Das Newsportal Dog News ist dem Phänomen nachgegangen und zu der Überzeugung gelangt: Ja, illegale Hundekämpfe, die gibt es tatsächlich. Sowohl in Österreich, als auch in Deutschland und anderen europäischen Ländern, wo man diese als zivilisierter Mensch wohl nicht vermuten würde.
Veranstaltet werden diese wohl vor allem von perspektivlosen Jugendlichen, die in prekären Verhältnissen leben:
„Drogen und Abhängigkeiten spielen in dieser Welt eine große Rolle, ebenso wie billige Statussymbole, das können eben auch Hunde sein, vorzugsweise „starke Hunde“.“
Bei den illegalen Treffen der Szene fänden regelmäßig einige der beteiligten Hunde den Tod, heißt es. Weil es keine legalen Zuchtmöglichkeiten mehr für Kampfhunde ist Österreich gebe, verlagere die Szene ihre Aktivitäten zunehmend in den Untergrund des Internets.
Dazu gehöre auch regelmäßig für „Nachschub“ in Sachen Hunde zu sorgen. Hier scheinen mittlerweile auch andere, als so genannte „Listen-Hunde“, von Interesse zu sein.
„Streetfight-Szene“ besorgt sich Hunde aus dem Internet
Hunde seien heutzutage „Billigware“, so Dog News. Sie werden unüberlegt angeschafft und überfordern mit der Zeit ihre Halter. So landen sie letztlich als Ramschartikel in Facebook-Gruppen und eBay-Kleinanzeigen.
Es sei überdies eine bekannte Masche der Szene, Frauen für den Ankauf von Hunden vorzuschicken. Sie wirken vertrauenswürdig und erhalten die Tiere darum leichter, als die jungen Männer, die im Hintergrund die Strippen ziehen.
Ob die Suche nach Katzen mit den Aktivitäten der Kampfhundszene tatsächlich in Verbindung steht, kann an dieser Stelle nur vermutet werden. Eine Durchsicht des Profils von Michelle W. legt jedoch nahe, dass bei der Abgabe von Katzen an die Person absolute Vorsicht geboten ist.
Datum: 17.07.2020
Tierschutzaktivistin und Redakteurin, Spezialgebiet: Katzen in Not. Fühlt sich ohne Katzenhaare nicht richtig angezogen. Lebt mit ihren beiden Kindern auf einem Bauernhof Nahe Berlin.
Nadine schreiben: redaktion (ät) cat-news.net