Augen auf beim Winterjackenkauf: Pelzkrägen an Winterjacken und Co. sind leider auch in dieser Saison wieder angesagt – kein Problem für alle, die dem Tier zuliebe zum Imitat greifen?!
Darf man in Europa einfach so Hunde- und Katzenfell in Umlauf bringen? Obwohl der Handel mit Katzen- und Hundefell in der Europäischen Union eigentlich seit 2009 gesetzlich verboten ist, tauchen immer wieder Produkte in Geschäften auf, welche die umstrittenen Materialien bei näherer Betrachtung doch enthalten!
Besonders traurig: Auf dem Weltmarkt ist Hunde- und Katzenfell oft deutlich preiswerter, als entsprechende Fell-Imitate von Nerz, Kaninchen, oder Fuchs.
Um nicht aufzufliegen und die Käufer im Ungewissen zu lassen, verwenden die Hersteller einige Tricks. Einer davon ist, dem Fell von Haustieren so fantasievolle Namen wie Genotte, Gae-Wolf, oder Maopee zu geben. Wer würde bei diesen Bezeichnung schon an ein echtes Lebewesen denken? Die Hersteller spielen hier also bewusst mit der Gutgläubigkeit ihrer möglichen Kunden, von denen so manche davon ausgehen werden, dass es sich bei solchen Namen schon nicht um echten Pelz handeln wird.
Das Geschäft mit der Arglosigkeit: Mit diesem Trick lässt sich echter Pelz vom Imitat unterscheiden
Schätzungen von Tierschützern zufolge sollen alljährlich mehrere Millionen Hunde- und Katzenfelle über die Ladentheken gehen – alleine in Deutschland und in vielen Fällen ohne das Wissen des Käufers.
Ist der Pelz echt, oder ein Imitat? Fakt ist: Mit bloßem Auge lässt sich nicht erkennen, ob der Fellkragen einer Jacke echt ist. Auch unnatürlich wirkende Färbungen sind keine Garantie dafür, dass ein Pelz Fake ist. Gewissheit kann letztlich nur die Untersuchung in einem Genlabor bringen – oder ein kleiner Selbsttest im Geschäft.
Mit einem einfachen Trick kann jeder echten Pelz erkennen!
Wer sich beim Shoppen spontan in eine Jacke mit Fellbesatz verliebt hat, jedoch auf keinen Fall echten Pelz mit nach Hause nehmen möchte, sollte sich als erstes eine ruhige Ecke im Geschäft suchen. Mit Daumen und Zeigefinger werden dann einige Fasern des vermeintlichen Pelz vom Kleidungsstück gezupft und einem Brenntest unterzogen.
Es sind zwei Ergebnisse möglich: Verkohlt die Haarprobe, handelt es sich um eine organische Substanz, also echtes Fell. Wenn die Probe jedoch schmilzt, gibt es grünes Licht für die Jacke: Das Fell ist ein Imitat aus einem Kunststoff.
Liste vom Deutschen Tierschutzbund offenbart Tarnnamen der Pelzbranche
Wer sich unwohl fühlt bei dem Gedanken, einen Brenntest im Geschäft durchzuführen, sollte sich die Liste mit Tarnnamen für Pelze vom Deutschen Tierschutzbund ansehen. Hat man die Fantasienamen einmal gesehen, stehen die Chancen gut, dass man sie beim Blick auf das Etikett eines Kleidungsstücks wiedererkennt – und einen unbeabsichtigten Kauf vermeiden kann.
Wichtig zu wissen: Eine absolute Gewissheit bietet die Liste nicht. Die Bekleidungsindustrie erfindet leider ständig neue Pseudonyme für Tierfelle. Wer in Sachen Tierschutz auf der sicheren Seite sein möchte, sollte darum sowohl auf echten Pelz, als auch auf Imitate lieber verzichten.
Fotografin und Autorin, Spezialgebiet: Leben mit Katzen. Norddeutsche Frohnatur (Wichtig: Moin statt Servus!). Lebt mit ihrer Maine-Coon-Katze Emily in Pinneberg bei Hamburg.
Felicitas schreiben: redaktion (ät) cat-news.net