Sürmeli hatte großes Glück, auf dem Gelände der Türkischen Großen Nationalversammlung zur Welt gekommen zu sein: Jetzt dürfen auch ihre Kinder dort aufwachsen!
Die zierliche Sürmeli ist eine von rund 50 Katzen, die im Regierungsgebäude der Hauptstadt Ankara leben – bald sollen es noch mehr Miezen werden! Schon vor rund neun Jahren war die erste Katzenfamilie eingezogen, doch erst im vorigen Jahr hatte das Parlament dann ein zukunftsweisendes Tierrechtsgesetz beschlossen: Bis 2024 sollen alle Kommunen der Türkei dazu verpflichtet werden, öffentliche Tierauffangstationen einzurichten.
Jetzt möchte die Regierung offensichtlich mit gutem Beispiel vorangehen, indem sie schon jetzt die eigenen Türen für die Katzen ihrer Hauptstadt öffnet!
Den Anstoß für das Tierschutzprojekt soll nach Informationen der Tageszeitung Hürriyet der 79 Jahre alte Fotojournalist Mustafa İstemi gegeben haben: Er und seine Frau İnci İstemi füttern seit vielen Jahren jeden Morgen herrenlose Katzen in Ankara.
Das Samtpfoten-Personal steht schon in den Startlöchern
Auf dem Gelände werden die Katzen übrigens keinesfalls nur sich selbst überlassen: Wie Regierungssprecher Mustafa Şentop mitteilt, wird aktuell ein mehrköpfiges Team, bestehend aus ausgebildeten Tierpflegern und Quereinsteigern, für seinen Einsatz geschult. Es soll die Tiere drei Mal am Tag mit einer Mahlzeit versorgen und sich auch sonst um sämtliche Belange kümmern.
Elf feste Futterstellen wurden bereits installiert und bald sollen Tierärzte der Veterinärmedizinischen Fakultät der Universität Ankara für die Gesundheitsversorgung der Katzen angeworben werden.
Parlamentarier adoptierten auch einen misshandelten Hund
Die Politik der Regierung in Ankara hat es sich zum Ziel gesetzt, tierfreundliche Praktiken auch unter ihren Mitarbeitern zu fördern. So wurde etwa im Jahr 2019 vom Ministerium für Sicherheit ein besonderer Hund adoptiert: „Dost“ stammt aus der Provinz Isparta und wurde von seinem ehemaligen Besitzer schwer misshandelt.
Auch für Wildtiere haben türkische Parlamentarier offenbar ein Herz! Im Winter lassen sie regelmäßig Futter für die Eichhörnchen und andere Tiere auf ihren Fensterbänken und den Grünflächen des Geländes zurück. Um den Gebäudekomplex selbst wurden zahlreiche Obstbäume gepflanzt, um auch die Vögel mit Nahrung zu versorgen.
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Featured Image: Tambako The Jaguar / Kitten biting mother’s paw / CC-BY-ND-2.0
Tierschutzaktivistin und Redakteurin, Spezialgebiet: Katzen in Not. Fühlt sich ohne Katzenhaare nicht richtig angezogen. Lebt mit ihren beiden Kindern auf einem Bauernhof Nahe Berlin.
Nadine schreiben: redaktion (ät) cat-news.net