Plädoyer zum Weltkatzentag: Unsere Tiere sind keine Umweltverschmutzer!

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Eine aktuelle Analyse aus den USA diskriminiert Tierhalter und ihre Lieben: Hunde und Katzen sollen „Schuld“ sein an der zunehmenden Verschmutzung unserer Umwelt. Ihre Schuld ergibt sich allein aus dem Tatbestand, dass sie existieren. Diese Betrachtungsweise ist nicht nur ungerecht, sie entbehrt bei näherer Betrachtung sogar jegliches logisches Denken und ist eine Gefahr für unsere Vierbeiner.

 

Ein Kommentar zum Weltkatzentag von unserer Gastautorin Mimi Schulte

Eine Nachricht aus den USA hat in der vergangenen Woche für allerlei Wirbel gesorgt, vor allem auch in Deutschland. Ihr Inhalt lautet kurz zusammengefasst folgendermaßen: Hunde und Katzen verursachen durch ihren Fleischkonsum alljährlich einen nicht unbeträchtlichen Treibhausgas-Ausstoß. Allein für die USA müsse mit rund 64 Millionen Tonnen Kohlendioxid pro Jahr gerechnet werden. Das ergab eine im Ökomagazin „PLOS ONE“ dargestellte Hochrechnung.

Die Zahl entspräche der Klimabilanz aller Einwohner von Berlin und Hamburg zusammengenommen. In knapp der Hälfte aller deutschen Haushalte leben eine oder mehrere Katzen und Hunde. Halten wir uns also allesamt kleine Umweltsünder in den eigenen vier Wänden?

Katzen- und Hundefutter besteht zu 99 Prozent aus so genannten Schlachtabfällen

Natürlich nicht, zumal das Bewerten von Tieren nach Nutzen und Schaden von emotional intakten Menschen generell als unethisch abgelehnt wird. Wenn man aber solch eine Aufrechnung schon vornimmt, dann müsste vor allem die so genannte Ökobilanz als Maßstab herangezogen werden. Und hierbei gehen Hunde und Katzen eindeutig als positiver Faktor hervor.

Natürlich konsumieren Hunde und Katzen Fleischerzeugnisse. Worauf die Analyse aber mit keinem Wort eingeht, ist der Fakt, dass das verwendete Fleisch aus Hunde- und Katzenfutter zu 99 Prozent aus so genannten Schlachtabfällen besteht. Diese fallen allein aus dem Grund an, weil der Mensch Fleisch konsumiert und zwar eine ganze Menge: Allein in Deutschland sollen es mehr als 60 Kilogramm pro Kopf und Jahr sein.

Weltkatzentag: Der Mensch ist verantwortlich

Auf Innereien, Geschlechtsteile, Nasen, Ohren und andere Körperteile möchten Menschen in Deutschland und den restlichen Teilen der westlichen Welt nämlich lieber verzichten. Aus diesem Grund gibt es überhaupt erst so genannte Schlachtabfälle. Für eine positive Ökobilanz aber ist es notwendig, das komplette Schlachttier zu verwerten. Was würde wohl mit Schlachtabfällen geschehen, wenn es nicht unsere Vierbeiner gebe, die davon noch ernährt werden könnten?

Zu kurz kommt auch die Frage, wer eigentlich verantwortlich ist für die Existenz von so vielen Haustieren auf dieser Welt. In den USA sollen dem Bericht zufolge in 77 Prozent aller Haushalte Hunde und Katzen leben. Im ganzen Land gibt es erhebliche Probleme mit verwilderten Katzen. Tierheime sind häufig alles andere als sichere Zufluchtsorte für Tiere. In weiten Teilen des Landes ist es üblich, nicht vermittelbare Tiere nach einer Karenzzeit einzuschläfern. Oft endet diese schon nach 48 Stunden. Wird ein Tier in diesem Zeitraum nicht von seinem Halter abgeholt oder anderweitig vermittelt, droht der Tod durch die Giftspritze.

Das ist leider die traurige Realität. Wie man es auch dreht oder wendet, am Ende steht immer der Mensch als Schuldiger.

Grundlage für diesen Kommentar war ein Bericht von Spiegel-Online vom 07. August (Klicken zum Öffnen)

Featured Image: Pixabay

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